Die Liste benannter IC/ICE-Fahrzeuge beinhaltet Intercity- und Intercity-Express-Triebzüge bzw. -Fahrzeuggruppen, die mit dem Namen von Städten oder Regionen versehen sind, die eine Patenschaft übernommen haben. Meistens findet dies im Rahmen einer Festveranstaltung der jeweiligen Stadt in Form einer festen Zeremonie statt.
Diese läuft in der Regel so ab, dass der jeweilige Triebzug oder das Fahrzeug mit zugeklebtem Namen in den betreffenden Bahnhof gefahren wird. Während einer Festrede wird dann vom Bürgermeister oder einem anderen Verantwortlichen der Stadt zusammen mit einem Vertreter der Deutschen Bahn die Verdeckung entfernt. Anschließend wird, ähnlich wie bei einer Schiffstaufe, der Zug mit Wein oder Sekt besprüht, um die Namensvergabe formell abzuschließen. Auf das Zerschlagen einer Flasche wird bewusst verzichtet, um die Außenhaut des Zuges nicht zu beschädigen. Die Taufe wird bisweilen zudem mit Weihwasser durch einen kirchlichen Würdenträger vollzogen.[1]
Am 7. November 2016 tauften Rüdiger Grube und Margot Käßmann im Berliner Hauptbahnhof einen ICE 4 (Triebzug 9006) auf den Namen „Martin Luther“. Erstmals bekam damit ein ICE-Fahrzeug den Namen einer Person.[2] Auch die übrigen ICE-4-Triebzüge sollten den Namen von Persönlichkeiten erhalten.[3] Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer forderte Bahnchef Rüdiger Grube auf, einem ICE 4 den Namen „König Ludwig“ zu geben.[4] Bis 2002 wurden Zugpaare bisweilen nach Personen benannt, so gab es ab 1990 beispielsweise einen ICJohann Sebastian Bach zwischen Frankfurt am Main und Leipzig. Bis zum ICE-Unfall von Eschede war ein Zuglauf namens Wilhelm Conrad Röntgen von München nach Hamburg unterwegs. Bei der Namensgebung muss zwischen Zugnamen, die sich nur auf eine bestimmte Relation beziehen (so Blauer Enzian, Hellas-Express, Rheingold) oder Fahrzeugnamen unterschieden werden.
Zur Namensgebung der 25 Züge, die 2018 und 2019 ausgeliefert werden sollten, konnten Vorschläge bei der Deutschen Bahn gemacht werden. Aus den 19.400 Einreichungen mit über 2.500 Ideen wählte eine Jury 25 Namen aus. Diese Vorgehensweise wurde aufgegeben, da der Name „Anne Frank“ auf starke mediale Kritik gestoßen war.[5] Der bereits auf den Namen „Martin Luther“ getaufte Triebzug behielt diesen Namen.[6][7]
Die restlichen Triebzüge wurden nach deutschen Regionen, Flüssen oder Bergen benannt.[6]
Der Zug wurde am Vormittag des 2. März 2020 von Ronald Pofalla und Michael Kretschmer im Dresdner Hauptbahnhof auf den Namen „Freistaat Sachsen“ getauft.[17]
Benennung anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Intercity-Fahrzeuge vom Typ Stadler KISS auf der Linie Dresden – Rostock von Verkehrsminister Martin Dulig und Martin Walden (DB Konzernbevollmächtiger für Sachsen)[18]
Benennung anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Intercity-Fahrzeuge vom Typ Stadler KISS auf der Linie Rostock – Dresden von Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen, Verkehrsminister Christian Pegel und Joachim Trettin (DB Konzernbevollmächtigter für Mecklenburg-Vorpommern) getauft.[19]
Der Endwagen 408 507 wurde anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Kölner Karnevals zusätzlich mit Luftschlangen und der Aufschrift „200 Jahre Kölner Karneval“ beklebt.[29]
Es fand keine reguläre Taufzeremonie statt, der Zug erhielt ab Werk als Nachfolger des Triebzuges 4601 einen dunkelblauen Zierstreifen und die Namensgebung.
Namensgebung ICE-Triebzüge nach Gemeinden
Die erste ICE-Zugtaufe auf eine Gemeinde fand am 31. Oktober 2002 in Berlin statt. Bis Anfang 2016 wurden mehr als 220 Namensgebungen von ICE-Triebzügen auf Namen von Gemeinden in Deutschland feierlich begangen.[36]
Bei Städten, die an nicht elektrifizierten Strecken liegen, wurde die Zeremonie meist im nächsten größeren elektrifizierten Eisenbahnknoten abgehalten. Eine Ausnahme stellte die Zugtaufe des Triebzuges 1125 im Jahr 2004 auf „Arnstadt“ dar. In diesem Fall wurde der ICE-T mit einer Diesellok der Baureihe 232 von Neudietendorf nach Arnstadt gezogen, um die Zeremonie dort abhalten zu können.[37] Der betreffende Streckenabschnitt hatte 1996 die Oberleitung verloren. Auch in Goslar wurde 2017 ein ICE vor Ort im nicht elektrifizierten Bahnhof getauft. Dafür wurde der ICE-Triebzug mit einer Schlepplok der Baureihe 218 von Kreiensen nach Goslar und anschließend von Goslar nach Hildesheim gezogen.[38] Die Hauptstrecken Kreiensen–Neuekrug-Hahausen–Goslar und Hildesheim–Goslar sind (Stand: 2022) nicht elektrifiziert.
Die letzte Namensgebung für eine Stadt fand im Jahr 2022 in Ansbach statt, seitdem werden neue Züge hauptsächlich nach Regionen benannt. Durch Ausmusterung von älteren Zügen verschwinden zudem viele bereits vergebene Namen wieder. Der ICE 2 mit dem Namen „Zwickau“ wurde im Jahre 2024 ausgemustert, die Stadt beabsichtigt jedoch nicht sich für einen Ersatz starkzumachen, wie eine Rückfrage durch die lokale Presse ergeben hat.[39]
Weitere Namen die Stand Januar 2025 nicht mehr im aktiven Fahrzeugbestand sind: „Riesa“, „Mannheim“, „Mannheim“, „Limburg an der Lahn“, „Cottbus/Chóśebuz“, „Ludwigslust“, „Dessau“, „Schwäbisch Hall“, „Neunkirchen“, „Wehrheim (Taunus)“, „Ostseebad Heringsdorf“, „København“, „Aarhus“.
Die folgende Karte zeigt nur die noch aktuellen Namen.
Städtekarten Deutschlands zur aktuellen ICE-Namensgebung (Stand 10.10.2024)
Zürich (174)
Interlaken (181)
Chur (186)
Gießen (101)
Jever (102)
Neu-Isenburg (103)
Fulda (104)
Offenbach/Main (105)
Itzehoe (106)
Plattling (107)
Lichtenfels (108)
Aschaffenburg (109/172)
Gelsenkirchen (110)
Nürnberg (111/175)
Memmingen (112)
Frankenthal/Pfalz (113)
Friedrichshafen (114)
Regensburg (115)
Pforzheim (116)
Hof (117)
Gelnhausen (166)
Osnabrück (119)
Lüneburg (109/120)
Hanau (152)
Neumünster (153)
Flensburg (154)
Rosenheim (155)
Heppenheim (156)
Landshut (157)
Gütersloh (158)
Bad Oldesloe (159)
Mülheim/Ruhr (160)
Bebra (161)
Geisenheim (162)
Garmisch-Partenkirchen (167)
Crailsheim (168)
Worms (169)
Heusenstamm (171)
Basel (173)
Bremen (176)
Rendsburg (177)
Bremerhaven (178)
Castrop-Rauxel (180)
Rüdesheim (182)
Timmendorfer Strand (183)
Bruchsal (184)
Freilassing (185)
Mühldorf/Inn (187)
Hildesheim (188)
Ludwigshafen (190)
Aktuelle Namensgebung ICE 1 Große Karte: Deutschland Kleine Karte: Schweiz
Amsterdam (4651)
Brüssel (4604)
Paris (4717)
Freiburg/Breisgau (301)
Lübeck (302)
Dortmund (303)
München (304)
Baden-Baden (305)
Nördlingen (306)
Oberhausen (307)
Murnau (308)
Aalen (309)
Wolfsburg (310)
Wiesbaden (311)
Montabaur (312)
Treuchtlingen (313)
Bergisch Gladbach (314)
Singen (315)
Siegburg (316)
Recklinghausen (317)
Münster (318)
Duisburg (319)
Weil/Rhein (320)
Krefeld (321)
Solingen (322)
Schaffhausen (323)
Fürth (324)
Ravensburg (325)
Siegen (327)
Aachen (328)
Göttingen (330)
Westerland/Sylt (331)
Augsburg (332)
Goslar (333)
Offenburg (334)
Konstanz (335)
Ingolstadt (336)
Stuttgart (337)
Herford (351)
Mönchengladbach (352)
Neu-Ulm (353)
Mittenwald (354)
Tuttlingen (355)
Esslingen (357)
St. Ingbert (358)
Leverkusen (359)
Linz/Rhein (360)
Celle (361)
Schwerte/Ruhr (362)
Weilheim/Oberbayern (363)
Hannover (4607)
Frankfurt/Main (4610)
Düsseldorf (4611)
Würzburg (4680)
Köln (4682)
Forbach (4684)
Ansbach (4710)
Dillingen (4712)
Aktuelle Namensgebung ICE 3 Große Karte: Deutschland Kleine Karten: Benelux, Frankreich
Zwei Wagen des Triebzuges (403 526 und 403 626) brannten am Morgen des 12. Oktober 2018 auf der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main aus. Tz 326 ist seitdem ausgemustert, der Taufname wurde nicht neu vergeben.
Anlässlich einer Presseveranstaltung am 18. April 2011 in Dresden wurde dieser Triebzug mit dem Namen Görlitz beschriftet, da Triebzug 235 nicht zur Verfügung stand.
Triebzug 201 wurde nach dem Redesign mehrere Monate lang mit dem Reservesteuerwagen eingesetzt, welcher dafür mit Taufname versehen wurde.
Namensgebung ICE-TD
Alle Triebzüge der Baureihe 605 wurden zusätzlich zur Namensgebung nach Gemeinden intern nach den Vornamen von Personen benannt, die an der Entwicklung der Züge beteiligt waren.[48] Diese Namensschilder waren im Führerstand und bei einigen wenigen Fahrzeugen auch außen angebracht.
↑chronologische Reihenfolge der Erstvergabe des aufgelisteten Namens; nachträgliche Umbauten bereits beschrifteter Fahrzeuge oder Namenstransfers von außer Dienst gestellten oder umnummerierten Fahrzeugen erhalten keine Ordnungsnummer
↑ abDatum, ab der die Namensänderung wirksam wurde; Die ist entweder der Tag der Festzeremonie oder das offizielle neue Zulassungsdatum eines bereits beschrifteten Fahrzeugs, welches nachträglich umgebaut oder umnummeriert worden ist. Das zweite Datum (bis) gibt an, ab wann der Name vom Triebzug entfernt und auf ein anderes Fahrzeug übertragen worden ist.
↑ abaußen, oberhalb der Drehgestelle angeschrieben
↑ abletztbekannte Konfiguration des Triebfahrzeuges
↑ abAufgrund von Neulackierungen fahren einige Triebzüge zeitweise mit unvollständiger oder ganz ohne Beschriftung. Bahnintern sind sie jedoch weiterhin mit ihrem Namen vermerkt.