Liebenfels
Liebenfels ist eine österreichische Marktgemeinde mit 3411 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Veit an der Glan, dem historischen Zentralraum von Kärnten. GeographieLiebenfels liegt sechs Kilometer westlich der Bezirkshauptstadt Sankt Veit an der Glan und direkt nördlich der Landeshauptstadt Klagenfurt. Das Gemeindegebiet umfasst vor allem die Hügel- und Mittelgebirgslandschaft der Wimitzer Berge. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich auf 1338 m (Schneebauerberg), der tiefste – an der Glan bei Liebenfels – auf 477 m ü. A. GemeindegliederungLiebenfels ist in elf Katastralgemeinden gegliedert: Freundsam, Glantschach, Gradenegg, Hardegg, Liebenfels, Liemberg, Pflausach, Rosenbichl, Rottschaft Feistritz, Sörg und Sörgerberg. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 48 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Nachbargemeinden
ZählsprengelDie Statistik Austria unterteilt das Gemeindegebiet in drei Zählsprengel: Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sörg, die erst 1973 in der Gemeinde Liebenfels aufging, bildet den Zählsprengel 002 Sörg, daneben bestehen die Zählsprengel 000 Liebenfels-Süd und 001 Liebenfels-Nord. Zählsprengel Liebenfels-SüdDer Zählsprengel Liebenfels-Süd umfasst die Siedlungen in der Ebene des Glantals und südlich davon, das heißt, die Ortschaften Bärndorf, Hardegg, Kraindorf, Lebmach (ohne Wrießnegger), Liebenfels, Lorberhof, Metschach, Moos, Radelsdorf, Rohnsdorf, St. Leonhard, Tschadam, Weitensfeld, Zmuln und Zweikirchen. Zählsprengel Liebenfels-NordDer Zählsprengel Liebenfels-Nord umfasst die Siedlungen in den Wimitzer Bergen nördlich des Glantalbodens (mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Sörg), das heißt, die Ortschaften Gößeberg, Hoch-Liebenfels, Hohenstein, Kulm, Liemberg, Mailsberg, Miedling, Pulst, Puppitsch, Rosenbichl, Waggendorf (nur den südlichen Teil des Orts), Wasai, Woitsch, Zwattendorf sowie den zur Ortschaft Lebmach gehörenden Hof Wrießnegger. GeschichteDie frühesten Funde aus dem heutigen Gemeindegebiet stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum): ein Lochbeil bei Unter-Kulm, ein Serpentin-Steinbeil aus Reidenau und insbesondere Keramik in St. Leonhard, Feistritz, Beißendorf und Glantschach. Auf dem Schlosshügel von Hohenstein befand sich in der Antike ein Heiligtum der Noreia. Die Kirche in Glantschach wurde 958/991 erstmals urkundlich erwähnt, die Burg Liebenfels 1333. In der frühen Neuzeit war das Gebiet von Sensen- und Hammerwerken geprägt. Zum 1. Jänner 1958 entstand die Gemeinde Liebenfels aus der Zusammenlegung der Gemeinden Hardegg, Liemberg und Pulst. 1973 wurde die Gemeinde Sörg eingegliedert. 2019 nimmt Energetica Industries, Sitz ihre Holding in Klagenfurt, eine Endfertigung für Photovoltaikmodule in einer neuen Halle am Energieplatz 1 in Betrieb. Nach Insolvenzverfahren 2021 und 2023 wird im Jänner und März 2024 der Betrieb – stufenweise – eingestellt. BevölkerungStaatsbürgerschaft, ReligionLiebenfels hatte nach der Volkszählung 2001 3.274 Einwohner, davon waren 96,3 % österreichische und 1,4 % deutsche Staatsbürger. 88,0 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, zur evangelischen Kirche 4,5 % und zum Islam 1,2 %. 4,3 % waren ohne religiöses Bekenntnis. BevölkerungsentwicklungDie Zunahme der Einwohnerzahl beruht seit 1981 auf einer stark positiven Geburtenbilanz, die die negative Wanderungsbilanz ausgleichen konnte.[2] Kultur und SehenswürdigkeitenIn Liebenfels arbeitet einer der letzten Perchtenmaskenschnitzer Martin Weiß vulgo Mote. Für die Masken wird ausschließlich heimisches Zirbenholz von der Hochrindl verarbeitet. Bis zu 30 Stunden Arbeit stecken in einer einzelnen Maske, die zumeist für Gruppen gefertigt werden.[3][4] Mit dem Aufrechterhalten des Kunsthandwerkes wird die alpine Tradition des Perchtenlaufs lebendig gehalten. Östlich der Burgruine Liebenfels befindet sich der Klettergarten Liebenfels mit 36 Routen im Schwierigkeitsbereich 3a bis 7b. Ein Niederseilgarten bietet zudem die Möglichkeit für zielorientiertes Teambuilding.[5] BauwerkeAufgrund der Nähe zur alten Herzogsstadt St. Veit gibt es auf den Bergen etliche bemerkenswerte Bauwerke:
NaturdenkmälerAuf dem Gemeindegebiet befinden sich die Landschaftsschutzgebiete Haidensee-Hardegg (auch Gemeinde Glanegg, zusammen 240 ha, LGBl. 82/1970 und 60/1983) und Zmulner See (40 ha LGBl. 81/1970). Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftssektorenIn den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 174 auf 146 ab, rund sechzig Prozent davon sind Nebenerwerbsbetriebe. Im Produktionssektor sind etwas mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen im Baugewerbe beschäftigt, knapp vierzig Prozent mit der Herstellung von Waren. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor sind die sozialen und öffentlichen Dienste. Jeweils fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitet freiberuflich oder im Handel.[6][7][8]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Öffentliche EinrichtungenDie Gemeinde verfügt über zwei Volksschulen, eine Musikschule, drei Kindergärten und drei Freiwillige Feuerwehren.[12] VerkehrLiebenfels wird durch die Ossiacher Straße (B 94) und die Landesstraßen L 68 und L 93a erschlossen. Der Bahnhof Liebenfels liegt an der Bahnstrecke Villach–Feldkirchen–St. Veit. PolitikGemeinderatDer Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern.
BürgermeisterDirekt gewählter Bürgermeister ist Klaus Köchl (SPÖ).[15] WappenDas Wappen von Liebenfels zeigt die namensgebende Burg mit den beiden charakteristischen, durch Schießscharten bewehrten Bergfrieden. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 30. Dezember 1966 verliehen (Neuverleihung 1973). Die Fahne ist Blau-Gelb-Grün mit eingearbeitetem Wappen. Die Blasonierung des Wappens lautet: „In blau auf grünem, schwarz gefasstem Berg eine goldene Burg mit zwei durch Schießscharten bewehrten Bergfrieden, die eine Zinnenmauer verbindet (Form der Burg Liebenfels).“[16] PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Liebenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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