Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Leonid Levin

Leonid Levin (2010)

Leonid Levin (russisch Леони́д Анато́льевич Ле́вин, Leonid Anatoljewitsch Lewin; * 2. November 1948 in Dnepropetrowsk, Ukrainische SSR) ist ein sowjetisch-amerikanischer Informatiker.

Biografie

Levin ist jüdischer Herkunft und wurde 1948 im sowjetischen Dnepropetrowsk geboren. Sein Vater war Lehrer für Russische Sprache und Literatur, seine Mutter Architektin in der Industrie. Levin gewann bei der Physik-Olympiade der Stadt Kiew den Ersten Platz und kam in eine Spezialschule der Universität Kiew für begabte Schüler. Hier hörte er auch 1963 einen Vortrag von Andrei Kolmogorow, der ihm auch einige Probleme stellte und ihn auf seine eigene Begabtenschule in Moskau einlud. Er studierte an der Lomonossow-Universität, an der er 1970 sein Mathematikdiplom erwarb, bei Kolmogorov studierte und 1972 die Voraussetzungen für eine Promotion erwarb (Kandidatentitel), die ihm dann aber aus politischen Gründen verweigert wurde. Levin hatte sich durch seine Äußerungen in kommunistischen Kreisen unbeliebt gemacht[1] (gleichzeitig setzte damals nach den Ereignissen in der CSSR eine Säuberungswelle ein, die sich vor allem gegen jüdische Studenten richtete und ihnen den Zugang zu höherer Ausbildung versperrte oder enorm erschwerte). Seine Dissertationsarbeit schrieb er über Kolmogorov-Komplexität. 1973 entwickelte er unabhängig von den damaligen Bestrebungen im Westen (Stephen Cook) eine Theorie der NP-Vollständigkeit, die im Westen für ca. zehn Jahre unbeachtet blieb. Der Satz von Cook wird heute auch als Satz von Cook und Levin bezeichnet. Levin arbeitete danach in verschiedenen sowjetischen Instituten wie dem Institut für Informationsübertragung und dem Institut für Automatisierung der Öl- und Gasindustrie. Der Weg an die Universität war ihm jedoch verwehrt. 1978 emigrierte er in die USA. Hier promovierte er ein zweites Mal 1979 am Massachusetts Institute of Technology (A concept of independence with applications in various fields of mathematics). Ab 1980 war er Associate Professor und ab 1984 Professor an der Boston University.

Er war Gastprofessor 1986 an der University of California, Berkeley, 1987 am Caltech, 1993/94 an der Hebrew University, ab 1999 an der Universität London, 2001/02 am IHES und Clay Mathematics Institute und 2010 an der Universität Heidelberg.

Wichtige Forschungsfelder Levins waren die Untersuchung des Zufalls in der Informatik, die Komplexitätstheorie, mathematische Grundlagen der Informatik, probabilistische Algorithmen und Informationstheorie.

Für 2012 erhielt er den Knuth-Preis zugesprochen. 1993/94 war er Guggenheim Fellow. 1994 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Zürich (Randomness and non determinism). Im Jahre 2014 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2019 in die National Academy of Sciences.

Literatur

  • Dennis Shasha, Cathy Lazere: Out of Their Minds: The Lives and Discoveries of 15 Great Computer Scientists, ISBN 0-387-97992-1.
Commons: Leonid Levin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dennis Sasha, Cathy Lavere Out of their minds, S. 152 zitiert ihn so: Laut und arrogant, war ich der ideale Sündenbock, den die Kommunisten an der Universität in dieser Zeit brauchten, Noisy and arrogant, I was an excellent scapegoat which the university Communist authorities needed at that time.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9