Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Lelio Lagorio

Lelio Lagorio (* 9. November 1925 in Triest, heute Friaul-Julisch Venetien; † 7. Januar 2017 in Florenz[1]) war ein italienischer Politiker der Partito Socialista Italiano (PSI), der unter anderem Bürgermeister von Florenz, Präsident der Region Toskana, Verteidigungsminister und Tourismusminister war.

Leben

Rechtsanwalt, Bürgermeister, Regionalpräsident und Abgeordneter

Er absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften und war danach als Rechtsanwalt sowie Journalist tätig. Seine politische Laufbahn begann Lagorio, der Mitglied der Partito Socialista Italiano (PSI) war, in der Kommunalpolitik, als er 1965 als Nachfolger von Giorgio La Pira zum Bürgermeister von Florenz gewählt wurde und dieses Amt bis 1966 bekleidete.

Am 28. Juli 1970 wurde er zum ersten Präsidenten der Region Toskana gewählt und bekleidete diese Funktion nach einer Wiederwahl am 28. Juli 1975 bis zu seiner Ablösung durch Mario Leone am 26. September 1978. Für seine langjährigen politischen Verdienste wurde ihm am 27. Dezember 1978 das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik verliehen.

Lagorio wurde am 20. Juni 1979 für die PSI erstmals Mitglied der Abgeordnetenkammer (Camera dei deputati) und gehörte dieser während der achten, neunten und zehnten Legislaturperiode bis zum 5. April 1992 an.

Verteidigungsminister und Abschuss des Itavia-Fluges 870

Ministerpräsident Francesco Cossiga berief ihn am 4. April 1980 zum Verteidigungsminister (Ministro della Difesa) in dessen zweites Kabinett. Dieses Ministeramt bekleidete er auch in der darauf folgenden Regierung von Arnaldo Forlani, im ersten und zweiten Kabinett von Giovanni Spadolini sowie im fünften Kabinett von Amintore Fanfani bis zum 4. August 1983. Als Verteidigungsminister war er kraft Amtes auch Kanzler des Militärordens von Italien (Ordine militare d’Italia).

Während seiner Amtszeit als Verteidigungsminister kam es am 27. Juni 1980 zum Abschuss des Itavia-Fluges 870 bei der Insel Ustica. Der damalige Generalstabschef der Luftwaffe (Aeronautica Militare), Lamberto Bartolucci, befolgte die Anordnungen der italienischen Regierung, also des damaligen Ministerpräsidenten Francesco Cossiga, des damaligen Verteidigungsministers Lagorio und des damaligen Staatssekretärs im Ministerratspräsidium Giuliano Amato. In Italien vertuschten die Regierung, ihre Geheimdienste und die italienische Luftwaffe den Itavia-Abschuss auf systematische Weise, indem beispielsweise Radar- und Funkaufzeichnungen verschwanden. Neben dem Militärgeheimdienst SISMI spielte in diesem Zusammenhang vor allem der Luftwaffengeheimdienst SIOS-Aeronautica eine Rolle.

Lamberto Bartolucci und seine Kollegen Franco Ferri, Zeno Tascio und Corrado Melillo setzten sich lange für die Erklärung ein, die Itavia-Maschine sei auf Grund eines Bombenanschlages abgestürzt und die italienische Luftwaffe habe mit dem Vorfall nichts zu tun. Ein Urteil von 2013 bestätigt jedoch nochmals den Abschuss durch eine Rakete.

1981 wurde ihm das Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique verliehen.

Tourismusminister, Fraktionsvorsitzender der PSI und Mitglied des Europäischen Parlaments

Im anschließend gebildeten ersten Kabinett von Ministerpräsident Bettino Craxi war Lagorio vom 4. August 1983 bis zum 1. August 1986 Minister für Tourismus und Veranstaltungen (Ministro del Turismo e Spettacolo).

Während der neunten Legislaturperiode fungierte er vom 6. August 1986 bis zum 9. Juli 1987 als Präsident der PSI-Fraktion in der Abgeordnetenkammer. Danach war er vom 4. August 1987 bis zum 17. Oktober 1989 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses.

Bei der Europawahl 1989 wurde Lagorio zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt und gehörte diesem während der dritten Legislaturperiode bis 1994 an.

Einzelnachweise

  1. Raffaello Binelli: Morto l’ex ministro Lagorio. IlGiornale.it, 7. Januar 2017, abgerufen am 7. Januar 2017 (italienisch).
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9