Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Kristallwasser

Kristallwasser oder auch Hydratwasser ist die Bezeichnung für Wasser, das in kristallinen Festkörpern gebunden vorkommt. Kristallwasserhaltige Substanzen werden auch als Hydrate bezeichnet.[1]

Grundlagen: Koordinationswasser, Strukturwasser

Wassermoleküle können

Am vielfältigsten sind die Bindungsverhältnisse des Wassers in Proteinkristallen.

Das Kristallwasser ist meist nur locker gebunden und entweicht beim Erhitzen, was beim Kupfersulfat zur Entfärbung, bei anderen Substanzen sogar zur Auflösung im eigenen Kristallwasser führen kann.

Nomenklatur

Hydrate und Anhydrate

Es gibt z. B. kristallwasserfreies Natriumsulfat Na2SO4 und das zugehörige Decahydrat (Glaubersalz) mit 10 (altgr.: deca = zehn) Wassermolekülen pro Formeleinheit Na2SO4. Die Bindung wird durch einen hochgestellten Punkt (manchmal auch ein x) symbolisiert: Na2SO4 · 10 H2O, diese Schreibweise gibt aber keine Auskunft über die Art der Bindung.

Bei der Bildung der Hydrate wird Energie in Form von Hydratationswärme frei – das ist die Energie, die beim Dehydratieren (darum: ‚Brennen‘) zugeführt werden muss.

Die kristallwasserfreien Salze werden Anhydrate genannt (z. B. Natriumsulfat-Anhydrat, Kupfersulfat-Anhydrat; nicht zu verwechseln mit Anhydrid und Anhydrit). Anhydrate sind meist stark hygroskopisch und werden daher zum Trocknen von Lösungsmitteln und Gasen benutzt.

Abgrenzung von Gashydraten

Gashydrate (wie Methaneis) sind eigentlich keine Hydrate, sondern Einschlussverbindungen (Klathrate).[2] Hier sind die Gase in den Struktur-Hohlräumen von kristallinem Wasser eingelagert; man spricht dabei nicht von Kristallwasser, da die Wassermoleküle selber die Struktur erzeugen. Die eingeschlossenen Atome oder Moleküle sind wie in einem Käfig in der Struktur gefangen, daher auch der Name Käfigverbindungen. Beim Schmelzen des Wassers werden die Gase dann wieder freigesetzt.

Arzneistoffe und andere Organika

Arzneistoffe und andere Organika sind oft basisch und werden als Hydrohalogenide eingesetzt, z. B. Estradiol-Hemihydrat.

In einigen Fällen kristallisieren die Hydrohalogenide zugleich als Hydrate, z. B. Tirofiban und Ziprasidon.

Technische Anwendungen

Technisch nutzt man das Vermögen des Gipses, das durch Erhitzen (Brennen) teilweise oder ganz verlorene Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser wieder aufzunehmen und dabei zu erhärten: Bei Erhitzen des Dihydrats CaSO4 · 2 H2O auf etwa 110 °C entsteht gebrannter Gips (CaSO4 · ½ H2O, auch Halb- bzw. Hemihydrat genannt), bei 130 bis 160 °C Stuckgips (Gemisch aus viel Halbhydrat und wenig Anhydrit).

Anhydrit kommt auch als Mineral in Salzlagerstätten vor und besteht aus kristallwasserfreiem Calciumsulfat (CaSO4).

Eine weitere technische Anwendung ist das Versetzen des Trockenmittels Kieselgel mit Cobaltchlorid, welches im kristallwasserfreien Zustand blau und im kristallwasserhaltigen rosa gefärbt ist. Bei solchermaßen behandeltem Kieselgel zeigt die rosa Verfärbung an, dass das Kieselgel keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann und daher durch Erhitzen regeneriert werden muss.

Salzhydrate können als Wärmespeicher dienen. Dabei wird das Hydrat geschmolzen, und die Wärme kann gespeichert werden. Bei Bedarf reagiert es wieder zu einem Hydrat und gibt dabei Wärme ab. Nach diesem Prinzip funktionieren:

Wiktionary: Kristallwasser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 746–747.
  2. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 456.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9