Kreis Marienberg
Der Kreis Marienberg war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Marienberg im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute zu aller größtem Teil im Erzgebirgskreis, ein kleiner Teil liegt heute im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Marienberg. GeographieLageDer Kreis Marienberg lag im mittleren Erzgebirge Sachsens und damit im südlichen Teil des ehemaligen Bezirks. Mit rund 60.000 Einwohnern hatte er die durchschnittliche Größe eines DDR-Kreises. NachbarkreiseDer Kreis Marienberg grenzte im Uhrzeigersinn im Südwesten beginnend an die Kreise Annaberg, Zschopau, Flöha und Brand-Erbisdorf. Im Osten und Süden grenzte er an die Tschechoslowakei. GeschichteDer Kreis Marienberg ging aus der seit 1878 bestehenden Amtshauptmannschaft Marienberg hervor, die ab 1939 aufgrund reichseinheitlicher Regelung als Landkreis Marienberg bezeichnet wurde. Mit der Kreisreform der DDR, die am 25. Juli 1952 in Kraft trat, wurden der nördliche Teil des Landkreises Marienberg dem neugebildeten Kreis Zschopau zugeschlagen.[1] Per Gesetz wurden 1952 in der DDR die fünf bestehenden Länder aufgelöst und in 14 Bezirke gegliedert. Der alte Landkreis Marienberg gab am 25. Juli 12 seiner 41 Gemeinden an den neugeschaffenen Kreis Zschopau ab. Der neue Kreis Marienberg wurde gebildet aus
Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Marienberg umbenannt.[2] Er existierte bis zur sächsischen Landkreisreform 1994. Mit Wirkung zum 1. August 1994 wurde der Landkreis ohne Neuhausen Teil des neugebildeten Mittleren Erzgebirgskreises.[1] Die Stadt Marienberg behielt den Sitz des Landratsamts. Durch Gemeindegebietsänderungen und Umgliederungen in Nachbarkreise sank die Zahl der Gemeinden von 1952 bis zu seiner Auflösung im Jahre 1994 von anfänglich 37 auf 21.
PolitikLandratDer Landrat wurde bis 1990 als Vorsitzender des Rates des Kreises bezeichnet.
WirtschaftDie wirtschaftliche Produktion des Kreises entwickelte sich vor allem in der DDR. In Marienberg wurde der VEB Federnwerk Marienberg, in Olbernhau der VEB Blechwalzwerk Olbernhau, in Lengefeld der VEB NARVA Leuchtenbau Lengefeld und in Pockau ein Betriebsteil des VEBs Robotron-Meßelektronik „Otto Schön“ Dresden neu gegründet bzw. eingerichtet. Überlebt hat bis heute das Zulieferwerk für die Automobilindustrie in Marienberg – die Federnwerk Marienberg GmbH. Landwirtschaftlich betrieben wurden große Flächen des Kreises durch die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften der einzelnen Orte. VerkehrDer Kreis Marienberg war durch drei Fernverkehrsstraßen, die heutigen Bundesstraßen 101, 171 und 174, straßenseitig erschlossen. Bahnseitig dienten die Bahnstrecke Reitzenhain–Flöha sowie deren Zweigstrecke Pockau-Lengefeld–Neuhausen für den Personen- und Güterverkehr. BevölkerungsdatenBevölkerungsübersicht aller 35 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[3]
Kfz-KennzeichenDen Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren TO und XO begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war XT 70-01 bis XT 99-99.[5] Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen MAB. Es wurde bis zum 31. Dezember 1994 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Erzgebirgskreis erhältlich. Einzelnachweise
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