Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Krar

Krar (Äthiopien)

Krar (amharisch ክራር) ist ein in Äthiopien und Eritrea verbreitetes Zupfinstrument mit fünf oder sechs Saiten, das zu den Leiern gehört.

An einem mit Schaf- oder Ziegenhaut bespannten Resonanzkörper werden die Saiten aus Darm, Nylon oder Metall befestigt, über einen Steg etwa in der Mitte der Decke und bis zu einem Joch (Querstange, amharisch kenber) geführt, das mit den beiden seitlichen Armen (miseso) ein Trapez bildet. Dort werden sie meist an modernen Wirbeln gestimmt. Der Resonanzkörper kann in Kastenform aus Holz gefertigt sein. Krars mit einem schalenförmigen Korpus bestehen aus einem Tontopf, heute auch aus einer runden Emailleschüssel.

Traditionell wird die krar in vier verschiedenen Skalen gestimmt, deren Höhe sich an der Stimme der Sängerin oder des Sängers orientieren. Männer und Frauen begleiten sich mit der krar zu allen Arten von weltlichen Liedern. Der Musiker stellt das Instrument seitlich auf sein Knie und zupft die pentatonisch gestimmten Saiten mit Daumen und Fingern der linken Hand, während er mit der rechten Hand das Instrument hält. In einer anderen, wahrscheinlich älteren Spielweise, wird die krar mit einem Plektrum mit der rechten Hand rhythmisch geschlagen. Dabei dämpfen die Finger der linken Hand alle Saiten ab, die nicht erklingen sollen.

Die krar wird üblicherweise zur Begleitung von Liebesliedern, Kampfgesängen, historischen Preisliedern oder ironischen Moritaten in Tej bets – Gaststätten, in denen Tej (Honigwein) ausgeschenkt wird – gespielt. In der Volksmythologie gilt die krar als vom Teufel gemachtes Gegenstück zur „göttlichen“ beganna, die in Verbindung mit der biblischen „Davidsharfe“, hebräisch kinnor, gesehen wird, die tatsächlich eine Leier war. Der Name krar erinnert an die Wörter makrer („spannen“), yakarara („etwas Gespanntes“) und kara („Schnur“).

Eine moderne krar kann ähnlich einer E-Gitarre oder einer Violine auch mit Tonabnehmern ausgerüstet und elektrisch verstärkt werden.

Ähnliche Leiern sind unter dem Namen tanbura im Sudan, Jemen, Oman und in Ägypten bekannt, wo sie in der Begleitmusik von Zar-Heilungsritualen eingesetzt werden. Die simsimiyya ist entlang des Roten Meeres verbreitet, die litungu im Westen Kenias.

Die krar wird überwiegend von Männern gespielt. Zu den bekannten und einflussreichen Krar-Spielern gehörten mit Mary Armede († Anfang der 1980er Jahre) und Asnakech Worku (1935–2011) auch zwei Frauen.

Literatur

Commons: Krar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ashenafi Kebede: The Krar. Tezeta, 31. Mai 2005
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9