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Klinozoisit

Klinozoisit
Klinozoisit vom Mount Belvidere, Vermont, USA
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

2006 s.p.[1]

IMA-Symbol

Czo[2]

Chemische Formel Ca2AlAl2[O|OH|SiO4|Si2O7][3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/C.23
VIII/C.23-010

9.BG.05
58.02.01a.01
Ähnliche Minerale Epidot, Zoisit, Piemontit, Allanit
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch 2/m
Raumgruppe (Nr.) P21m[3] (Nr. 11)
Gitterparameter a = 8,88 Å; b = 5,58 Å; c = 10,15 Å
β = 115,2°[3]
Formeleinheiten Z = 2[3]
Häufige Kristallflächen {100}, {111}, {001}
Zwillingsbildung lamellar nach {100}, selten
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 6,5 bis 7
Dichte (g/cm3) 3,21 bis 3,38
Spaltbarkeit {001} vollkommen
Bruch; Tenazität uneben
Farbe farblos, z. T. blassgelb, grau, grün; farblos im Dünnschliff
Strichfarbe gräulich, weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,670 bis 1,718
nβ = 1,670 bis 1,725
nγ = 1,690 bis 1,734
Doppelbrechung δ = 0,004 bis 0,015
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 14 bis 90°
Pleochroismus nicht vorhanden, bei geringen Mengen an Fe3+ schwach gelb nach grün
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten unlöslich in Wasser und Salzsäure

Klinozoisit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Aufgrund der nahen chemischen Verwandtschaft zu Epidot gehört es innerhalb der Gruppensilikate zur Epidotgruppe. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca2AlAl2[O|OH|SiO4|Si2O7][3] und entwickelt faserige bis langprismatische, zum Teil auch kurzsäulige Kristalle.

Besondere Eigenschaften

Klinozoisit vom Mount Belvidere, Vermont, USA

Die Unterscheidung von Klinozoisit und des sehr ähnlichen Epidots (Ca2(Fe3+,Al)Al2[O|OH|SiO4|Si2O7]) erfolgt über die optischen Eigenschaften im Dünnschliff unter dem Polarisationsmikroskop. Klinozoisit besitzt aufgrund des Fehlens von Fe3+-Ionen niedrigere Brechungsindices als Epidot, weiterhin ist seine optische Orientierung zweiachsig positiv im Gegensatz zum zweiachsig negativen Epidot. Vom chemisch identischen, orthorhombischen Zoisit kann er durch die schiefe Auslöschung unterschieden werden.

Etymologie und Geschichte

Erstmals wissenschaftlich beschrieben und als eigenständiges Mineral erkannt wurde Klinozoisit von Ernst Weinschenk (1865–1921). Der von ihm vergebene Name bedeutet so viel wie „der schiefe Zoisit“ und beruht auf der engen Verwandtschaft zum chemisch identischen, jedoch orthorhombischen Zoisit, während Klinozoisit im monoklinen Kristallsystem kristallisiert.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Klinozoisit noch zur allgemeinen Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er Mitglied der großen Gruppe der Epidote ist.

Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage ist diese Abteilung präziser unterteilt nach der Art der in der Verbindung auftretenden Silikatkomplexe und der Koordinierung der beteiligten Kationen. Der Klinozoisit steht entsprechend in der Unterabteilung der „Gruppensilikate mit gemischten SiO4- und Si2O7-Gruppen; Kationen in oktahedraler [6] und größerer Koordination“ und ist dort nach wie vor Mitglied der Epidotgruppe mit der System-Nr. 9.BG.05.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Klinozoisit ebenfalls in die Abteilung der Gruppensilikate, dort allerdings in die Unterabteilung der „Gruppensilikate mit insularen, gemischten, einzelnen und größeren Tetraedergruppen mit Kationen in [6] und höherer Koordination; Einzel- und Doppelgruppen (n=1,2)“. Auch hier ist er Mitglied der Epidotgruppe, genauer der „Epidot-Untergruppe“.

Bildung und Fundorte

Klinozoisit entsteht primär bei der Gesteinsmetamorphose und ist typisch für die Gesteine Grünschiefer- und Amphibolit-Fazies. Sekundär bildet sich Klinozoisit auch durch die hydrothermale Alterierung von Plagioklas in Magmatiten. Begleitende Minerale (Paragenesen) sind häufig Epidot, verschiedene Chlorite, Prehnit, Albit, Quarz und Calcit, seltener auch Biotit, Stilpnomelan, Pumpellyit und verschiedene Granate.

Klinozoisit ist farblos, kann jedoch durch Fe3+-Ionen auf den Plätzen von Al3+ in der Kristallstruktur schwach gelb bis grün, durch Mn2+ auf den Plätzen von Ca2+ schwach rötlich bis rosa (selten) gefärbt sein.

Bekannte Fundorte befinden sich in der Schweiz, Österreich, Mexiko, Kalifornien, Madagaskar und den Neuseeländischen Alpen.

Kristallstruktur

Klinozosit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/m (Raumgruppen-Nr. 11)Vorlage:Raumgruppe/11 mit den Gitterparametern a = 8,88 Å; b = 5,58 Å; c = 10,15 Å und β = 115,2° sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Die chemische Struktur besteht aus gemischten Insel-[SiO4] und Disilikaten [Si2O7] mit3(OH)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 585.

Literatur

  • P. Comodi, P. F. Zanazzi: The pressure behavior of clionzoisite and zoisite: An x-ray diffraction study. In: American Mineralogist. Bd. 82, 1997, S. 61–68. (englisch)
  • W. A. Deer, R. A. Howie, J. Zussman: An Introduction to the Rock Forming Minerals. Prentice Hall, Harlow 1992, ISBN 0-582-30094-0 (englisch)
Commons: Clinozoisite – Sammlung von Bildern
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