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Karl Illner

Karl Illner an Bord seines Flugzeugs (mit Autograph)

Karl Illner (* 14. Juli 1877 in Schatzlar, Böhmen; † 6. August 1935 in Wien) war ein österreichischer Flugpionier.

Der Gedenkstein in Horn
Illners Grab am Grinzinger Friedhof

Illner war Mechaniker und Pilot sowie Mitarbeiter von Igo Etrich. Ihm gelang am 8. August 1909 mit der Etrich I „Praterspatz“ der erste Flug von 40 m Länge und 4 m Höhe. Am 17. Mai 1910 absolvierte er den ersten österreichischen Überlandflug von Wiener Neustadt nach Wien und wieder zurück.

Karl Illner legte am 24. April 1910 als Dritter in Österreich-Ungarn die Pilotenprüfung ab. Bei einem am 18. September 1910 in Wiener Neustadt abgehaltenen internationalem Flugmeeting holte Illner fast alle ersten Preise. Wie sehr diese Flüge vom Wetter abhängig waren, zeigt, dass die Versuche bereits ab 11. September bei diesem Treffen stattfanden. Aufgrund des Wetters konnte er sich aber nur 22 Sekunden mit der von Etrich gebauten Möve in der Luft halten, während sein Konkurrent Adolf Warchalowski es auf 2 Minuten 13 Sekunden brachte.[1]

Flug nach Horn

Internationale Bekanntheit erlangte Illner, der am 10. Oktober 1910 von Wien nach Horn und wieder zurückflog. Dieser Flug war eine Herausforderung, die von der Stadt Wien mit einem Preisgeld von 20.000 Kronen ausgeschrieben wurde, um die Weiterentwicklung der Flugtechnik zu fördern. Ziel der Herausforderung war es, innerhalb eines Tages von Wien nach Horn und wieder zurückzufliegen. Horn wurde als Ziel ausgewählt, weil der ehemalige Horner Gymnasialdirektor und spätere Bundespräsident Wilhelm Miklas sich dafür eingesetzt hatte.

Illner flog mit einem Motor von Ferdinand Porsche, der damals für die Firma Austro-Daimler aus Wiener Neustadt arbeitete. Der Motor wurde für die sogenannte Etrich-Taube verwendet, eines der ersten serienmäßig produzierten Passagierflugzeuge, das von Igo Etrich entwickelt wurde.

Die Navigation war damals noch sehr schwierig. Illner konnte nicht einfach einer Karte nachfliegen und es gab auch noch keine Funkverbindungen oder Lotsen. Er musste sich an markanten Gebäuden orientieren, die er im Vorhinein bei einer Autofahrt ausgekundschaftet hatte. Er sah zum Beispiel ein weiß-blaues Plakat an einer Scheune bei Ziersdorf, die Türme des Schloss Maissau und die hochgelegene Basilika Maria Dreieichen auf dem Weg nach Horn.

Illner landete nach einer Stunde und 14 Minuten Flugzeit in Horn und wurde begeistert empfangen. Er hatte einen Höhenweltrekord von 1.000 Metern erreicht. Sein erster Rückflugversuch scheiterte an einem Gewitter, aber am Nachmittag kam er sicher in Wien an. Illners Flug war ein großer Erfolg und er wurde mit dem Preisgeld und viel Anerkennung belohnt. Ein Denkmal im Horner Hopfgarten und ein Modell der Etrich-Taube im Museum Horn erinnern an seinen historischen Flug.[2]

Er setzte seine fliegerische Karriere fort und stellte mehrere Rekorde auf. Karl Illner war ebenso erfolgreich bei Flugveranstaltungen in Berlin und Budapest. Er war auch an der Gründung des Österreichischen Aero-Clubs beteiligt und war als Fluglehrer tätig, so zählten beispielsweise Božena Laglerová und Lilly Steinschneider zu seinen bekannten Schülern.

Karl Illner wurde 1935 in Wien am Grinzinger Friedhof (Gruppe 18, Nummer 124) beigesetzt. In Wien-Donaustadt (22. Bezirk) erinnert die Illnerstraße an ihn.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Preisflüge in Wiener-Neustadt. In: Neue Freie Presse, 12. September 1910, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  2. 130.000 Euro für einen Flug nach Horn noen.at, am 23. Februar 2023, abgerufen am 26. Februar 2023
Commons: Karl Illner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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