KPMG Deutschland
KPMG Deutschland (offiziell KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) ist ein internationales Unternehmen aus dem KPMG-Netzwerk in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung mit Sitz in Berlin. Die Gesellschaft ist Gründungsmitglied der KPMG Europe LLP. KPMG Deutschland beschäftigt rund 14.014[1] (Stand 30. September 2023) Mitarbeitende an 27 Standorten (29 Zweigniederlassungen). Entstehung und MarkeKPMG entstand durch Fusion rechtlich selbständiger und unabhängiger Prüfungs- und Beratungsgesellschaften aus den Niederlanden, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Deutschland. Die Buchstaben geben jeweils einen Hinweis auf die Gründer und Vorsitzenden dieser Gesellschaften:
Seit dem 1. Oktober 2008 firmiert KPMG Deutschland als KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Geschichte
UnternehmenKPMG Deutschland betreut Mandanten jeder Größe und aller Branchen. Das Unternehmen ist in die drei Geschäftsbereiche Audit (Wirtschaftsprüfung), Tax (Steuerberatung) und Advisory (Unternehmens- und Managementberatung) gegliedert. Darüber hinaus gibt es auch die KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, assoziiert mit der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Für wesentliche Wirtschaftsbranchen hat KPMG bereichsübergreifende Spezialisierung vorgenommen, mit der beispielsweise (Familien-)Unternehmen, Staat und öffentliche Hand sowie das Finanzwesen beraten werden sollen. 2002 machte der Audit-Bereich sowohl nach Anzahl der Mitarbeiter als auch nach Umsatzsumme – 40 Prozent des Umsatzes stammt aus Prüfungsaufträgen – den größten Teil des Unternehmens aus. Jedoch werden nur zehn Prozent des Gewinns im Auditbereich erwirtschaftet. Rechts-, Steuer- und Managementberatungen machten dagegen 90 Prozent des Gewinns aus.[1] Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete KPMG Deutschland einen Gesamtumsatz von 1,79 Milliarden Euro.[2] KPMG prüft 2023 die Jahresabschlüsse von 10 der 40 Unternehmen aus dem DAX. Standorte sind Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Friedrichshafen, Hamburg, Hannover, Jena, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Regensburg, Saarbrücken, Stuttgart und Ulm. Die größte Niederlassung befindet sich mit über 2000 Mitarbeitern im größten Bürogebäude Deutschlands, The Squaire, in Frankfurt am Main. Hier befindet sich auch der Hauptsitz der KPMG Europe LLP. Leitung
KPMG Deutschland in der PresseFlowtexIm Flowtex-Skandal testierte KPMG die Bilanzen des Unternehmens. Den Vorwurf, die Fälschungen des Bestands an Bohrern zumindest fahrlässig übersehen zu haben, wies KPMG zurück. Die anschließenden staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen erhärteten den Vorwurf nicht. KPMG zahlte 2001 dennoch außergerichtlich 100 Mio. DM an die betrogenen Gläubiger,[3] insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Vielzahl der Gläubiger ebenfalls Mandanten der KPMG waren. BundesverteidigungsministeriumKPMG wurde im Juni 2014 damit beauftragt, die Großprojekte und Arbeitsabläufe des Bundesministeriums der Verteidigung zu kontrollieren.[4] Rheinland-PfalzBei den Verkaufsverhandlungen sowohl des defizitären Nürburgrings wie auch des Flughafens Frankfurt-Hahn durch das Land Rheinland-Pfalz sollen die KPMG-Berater potenzielle Käufer als seriös eingestuft haben, die dies tatsächlich nicht waren.[5] Ein im April 2017 veröffentlichtes Gutachten wies KPMG und Minister Roger Lewentz eine Vielzahl „grober und gröbster Versäumnisse“ nach. KPMG war auf einen Hochstapler hereingefallen.[6] Klardenker OnlineportalFerner hat KPMG in Deutschland eine eigene Redaktion für Wirtschaftsnachrichten aufgebaut. Auf dem Klardenker-Portal[7] erscheinen für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft relevante Nachrichtenthemen sowie Meinungsartikel des Unternehmens. SonstigesDas Unternehmen sieht sich mit Kritik seitens der „Initiative Klassenkampf“ konfrontiert, wonach bei Unternehmensumstrukturierungen auch Methoden des Union Busting angewendet werden. So werden laut den Kritikern beispielsweise Firmenaufsplittungen mit dem Ziel empfohlen, Betriebsräte zu vermeiden.[8] Cum-ExNach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung waren KPMG-Berater über eine mögliche Rechtsverletzung der Varengold Bank durch Cum-Ex-Geschäfte bereits seit 2009 informiert.[9][10] WeblinksCommons: KPMG Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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