Intel Pentium ProDer Pentium Pro ist ein Mikroprozessor des Unternehmens Intel. Er stammt aus der x86-Architektur „IA-32“ und ist für 32-Bit-Programmcode optimiert. Da er teuer war und bei den damals verbreiteten 16-Bit-Programmen und -Betriebssystemen (z. B. Windows 3.1x) keine gute Leistung bot, verkaufte er sich deutlich schlechter als von Intel erhofft. Er wurde vorwiegend in teuren Server- und Workstation-Systemen verbaut. Unter den auf diesen Systemen verwendeten 32-Bit-Betriebssystemen (z. B. Windows NT oder OS/2) erreichte der Pentium Pro eine deutlich höhere Leistung als ein gleichgetakteter Pentium-Prozessor. Hierfür war auch der mit internem Prozessortakt betriebene L2-Cache verantwortlich. In der Rolle des High-End-Prozessors wurde er später durch die Xeon-Prozessorlinie abgelöst. Eigentlich sollte der Pentium Pro nach 1995 den Pentium ablösen. Da aber die Produktion eine hohe Ausschussrate hatte (es gab insbesondere Probleme mit dem Onchip-Cache), konnte Intel den Preis nicht so weit senken, dass der Pentium Pro eine weite Verbreitung fand. Stattdessen wurde schließlich der Pentium II als Pentium-Nachfolger entwickelt. Bei diesem sind Prozessorkern und Cache getrennt. Aufgrund seiner Goldoptik erfährt der Pentium Pro ein gestiegenes Maß an Aufmerksamkeit. Allerdings enthält er nur 0,3 Gramm Gold[1] und ist somit als intaktes Sammlerstück mehr Wert. ArchitekturAnders als der Name es vermuten lässt, unterscheidet sich die Architektur des Pentium Pro deutlich von der des früheren Pentium-Prozessors. Der Pentium Pro enthielt einige wichtige neue Konzepte wie einen RISC-Kern. Er war also kein reiner CISC-Prozessor mehr, sondern eher eine Art Hybrid. Außerdem wurde mit der „Out-of-order execution“ ein Konzept eingeführt, welches das Leistungspotenzial erhöhte. Während der Pentium-Prozessorkern x86-Code nativ ausführt, enthält der Pentium-Pro-Prozessorkern drei parallel arbeitende RISC-Pipelines, die mittels dreier Decoder-Einheiten den zugrundeliegenden x86-Code in RISC-Befehle übersetzen. Dieser so prozessorintern modifizierte Programm-Code kann effizienter auf die Pipelines aufgeteilt werden, was eine bessere Parallelität der Befehlsabarbeitung ermöglicht. Kernstück des Pentium Pro ist der P6-Prozessorkern, der später in modifizierter Form dann im Pentium II, Pentium III, Pentium M und schließlich in der aktuellen Intel-Core-Architektur Verwendung findet. Die P6-Architektur, die den Grundstein für die 686er-Klassifikation legt, war der wichtigste Schritt in der Entwicklung von x86er-Prozessoren seit der Einführung des 386ers als 32-Bit-CPU mit seiner MMU. Der 2nd-Level Cache (L2-Cache) und Prozessor-Kern befinden sich im selben Prozessorgehäuse auf zwei (bzw. drei beim 1024-KiB-Modell) separaten Dies, verbunden durch Bond-Drähte. Es gibt Versionen mit 256, 512 und 1024 KiB L2-Cache. Der ausschließlich für den Sockel 8 erhältliche Prozessor wurde mit den Taktfrequenzen 150, 166, 180 und 200 MHz produziert. Der Prozessor greift über einen GTL+-Bus auf Arbeitsspeicher und andere Systemkomponenten zu. Es ist möglich, ohne weitere Bausteine vier Prozessoren an einem Prozessor-Bus zu betreiben. Für mehr Prozessoren werden Brückenbausteine und andere Tricks benötigt. Solche Server stellten unter anderem HP (Netserver LX Pro8 – acht Prozessoren) und ALR (Revolution 6x6 – sechs Prozessoren) her. Damit war der Pentium Pro der erste wirkliche Server-Prozessor von Intel. Des Weiteren erhielt die Pentium-Pro-Familie auch einen Overdrive-Prozessor, der mit 300/60 bzw. 333/66 MHz spezifiziert war. Dieser war vom Kern her ein Pentium II mit 512 KiB L2-Cache, der ebenfalls, und anders als beim Pentium II, mit voller Prozessorgeschwindigkeit lief. Diese Overdrive-Prozessoren wurden lediglich für Zweiprozessorsysteme vom Hersteller zugelassen, da beim Pentium II höchstens zwei Prozessoren genutzt werden können. ModelleP6 (A80521)
Pentium II Overdrive für Pentium Pro P6T
Die Pentium-II-OverDrive-CPU basiert auf einem Deschutes-Kern, gibt sich aber fälschlicherweise laut dem CPUID-Befehl als Klamath aus.[3] Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
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