Indogermanische SprachenDie indogermanischen oder indoeuropäischen Sprachen bilden mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt. Beide Bezeichnungen werden gleichbedeutend verwendet. Zur indogermanischen Sprachfamilie gehören zum einen Sprachen, die in Europa entstanden: die germanischen, romanischen, slawischen, baltischen und keltischen Sprachen, außerdem Griechisch, Albanisch und Armenisch. Asiatische Zweige sind die iranischen Sprachen mit Persisch, Paschtu und Dari sowie auf dem indischen Subkontinent die zahlreichen indoarischen Sprachen, zu denen unter anderem Hindi und Urdu zählen. Die große Verbreitung dieser Sprachfamilie in Eurasien ist das Ergebnis von Völkerwanderungen im Laufe von Jahrtausenden. Durch die europäische Expansion seit dem 15. Jahrhundert verbreiteten sich indogermanische Sprachen auch in Amerika, Afrika und Australien sowie in Sibirien. Die ältesten historischen Zeugnisse indogermanischer Sprachen sind das Hethitische in Anatolien und das vedische Sanskrit in Indien. Die indogermanischen Sprachen zeigen untereinander weitreichende Übereinstimmungen beim Wortschatz, in der Flexion, in grammatischen Kategorien wie Numerus und Genus sowie im Ablaut. Als gemeinsamer Ursprung wird eine vorgeschichtliche indogermanische Ursprache angenommen, die in Grundzügen durch einen Vergleich der einzelnen Nachfolgesprachen rekonstruiert werden konnte. Die Indogermanistik beschäftigt sich mit dieser Sprachfamilie, insbesondere mit ihrer Entstehung. BezeichnungenDie ältere Bezeichnung „indogermanisch“ geht auf den im Jahr 1810 vom dänisch-französischen Geografen Conrad Malte-Brun eingeführten Begriff langues indo-germaniques zurück.[1][2] Malte-Brun begründete die Namensgebung mit der Herrschaft dieser Sprachfamilie „von den Ufern des Ganges bis zu den Gestaden Islands“.[3] Heinrich Julius Klaproth brachte eine deutsche Übersetzung des Begriffs in seiner 1823 erschienenen Asia polyglotta[4] in den deutschsprachigen Raum ein. Franz Bopp, der Begründer der Indogermanistik, spricht in seinem ab 1833 erschienenen grundlegenden Werk Vergleichende Grammatik des Sanskrit […] stattdessen jedoch vom „indisch-europäischen“[5] und spätestens ab 1847[6] vom „indo-europäischen Sprachstamm“.[7] Beide Bezeichnungen, „indogermanisch“ und „indoeuropäisch“, sollen die Grenzen des ursprünglichen Verbreitungsgebiets in Eurasien abstecken: „indisch“ im Osten, „germanisch“ im äußersten Westen bzw. „europäisch“ im Westen. Genau genommen verläuft die Achse des Verbreitungsgebiets von Nordwesten nach Südosten (oder umgekehrt). Mit „germanisch“ sind die germanischen Sprachen in Europa gemeint, insbesondere Isländisch weit im Nordwesten.[3] Bei den Bezeichnungen „indogermanisch“ und „indoeuropäisch“ ist zu beachten, dass nicht alle Sprachen Indiens und auch nicht alle in Europa gesprochenen Sprachen indogermanische Sprachen sind. So gehören die Sprachen Südindiens (etwa Tamil) nicht zu dieser Sprachfamilie. Zu den nicht-indogermanischen Sprachen in Europa zählen Ungarisch, Finnisch und Estnisch (die zur uralischen Sprachfamilie gehören), Türkisch, Tatarisch und weitere Turksprachen (die vom Balkan bis nach Russland vorkommen), Maltesisch (eine semitische Sprache), Tschetschenisch und andere nordostkaukasische Sprachen, Kalmückisch (eine mongolische Sprache in Südrussland), Baskisch (eine isolierte Sprache in Spanien und Frankreich) sowie eine Anzahl von weiteren Regionalsprachen in Nord- und Osteuropa. Veraltet ist die Bezeichnung „arische Sprachen“, die im 19. Jahrhundert auch in der britischen Linguistik verbreitet war. In der englischsprachigen Literatur wird „Aryan“ jedoch weiterhin für die Untergruppe der indoiranischen Sprachen verwendet. Gliederung der indogermanischen SprachfamilieZweige des IndogermanischenZu den indogermanischen Sprachen gehören die folgenden Gruppen heute noch gesprochener Sprachen (geordnet nach der Zahl der Muttersprachler bzw. der Sprecher, zu Fragen der Systematik siehe nächster Abschnitt):
Ausgestorben (†) sind folgende Gruppen:
Lediglich in Fragmenten überliefert sind außerdem folgende Sprachen, deren Zugehörigkeit zur indogermanischen Sprachfamilie außer Zweifel steht, deren genauere Zuordnung zu anderen Sprachen jedoch umstritten ist:
Einige fragmentarisch überlieferte Sprachen können nicht sicher als indogermanisch identifiziert werden:
Gruppierung in engere VerwandtschaftsverhältnisseSeit August Schleicher haben Sprachwissenschaftler immer wieder versucht, Sprachzweige in enger verwandte Unterfamilien zusammenzufassen, die sich historisch dann auch auf gemeinsame Zwischensprachen zurückführen lassen müssten. Durchgesetzt haben sich nur wenige, daher wird bei der obigen Liste auf genauere Zuordnungen verzichtet und Streitfälle stehen dort als Einzelgruppen ohne Hinweise auf vermutete Verwandtschaftsverhältnisse. Unstreitig ist die Zusammenfassung der indoarischen und der iranischen Sprachen als indoiranische Sprachen. Weitgehend anerkannt ist auch die baltisch-slawische Sprachgruppe (Baltoslawisch). Strittig bleiben eine nähere Verwandtschaft zwischen den italischen und den keltischen Sprachen, die Zuordnung des Venetischen zum Illyrischen oder zu den italischen Sprachen, eine thrakisch-phrygische Sprachgemeinschaft, die Abstammung des Albanischen vom Illyrischen, die Gruppe des Balkanindogermanischen (Griechisch, Armenisch, Albanisch) und vieles mehr. Einige Forscher stellen die früh abgespaltenen anatolischen Sprachen den gesamten übrigen indogermanischen Sprachen als Primärzweig gegenüber und bezeichnen die Gesamtheit dieser Sprachen als indohethitisch. Dieser Begriff wird in der Indogermanistik heute weitgehend abgelehnt, da der anatolische Zweig trotz seiner sicherlich frühen Abspaltung als einer unter mehreren Primärzweigen des Indogermanischen – wie z. B. Germanisch, Italisch, Keltisch oder Indoiranisch – angesehen wird. Zurückgehend auf Peter von Bradke (1890) werden die indogermanischen Sprachen nach dem Einzelkriterium der Entwicklung des palatalisierten /k’/ (z. B. im Zahlwort *k’mtom ‚hundert‘) in sogenannte Kentum- und Satem-Sprachen eingeteilt. Die ursprüngliche Annahme, diese Einteilung gehe auf eine Dialekt-Isoglosse der indogermanischen Ursprache zurück, hat sich mit der Entdeckung des Hethitischen und Tocharischen gegen Anfang des 20. Jahrhunderts als unhaltbar herausgestellt, wurde aber einige Jahrzehnte lang teilweise noch weiter vertreten. Als rein deskriptives Kriterium ist die Einteilung heute noch lebendig.[18] SprachfamilieDie indogermanischen Sprachen werden als genealogisch verwandt betrachtet, d. h. als „Tochtersprachen“ einer gemeinsamen Ursprungssprache, nämlich des nicht historisch bezeugten Urindogermanischen oder Proto-Indoeuropäischen (PIE). Dass ihre Ähnlichkeit nur durch Angleichung infolge von Sprachkontakt, also nach Art eines Sprachbundes, zustande kam, kann aufgrund der zahlreichen regelmäßigen Entsprechungen ausgeschlossen werden. Die bereits seit langem bekannte Tatsache, dass die romanischen Sprachen als Nachfolger der lateinischen bzw. der vulgärlateinischen Sprache anzusehen sind, sowie einige ähnlich gelagerte Fälle wie die aus dem Altnordischen hervorgegangenen skandinavischen Sprachen, führten zum Konzept der Sprachfamilie. Dieses wurde auch auf solche Gruppen von Sprachen übertragen, die in gleicher Art aus einer gemeinsamen Vorläufersprache hervorgegangen erschienen, ohne dass der Vorläufer durch Texte bekannt war. In solchen Fällen kann immer noch die einstige Existenz einer Vorläufersprache, zumindest hypothetisch, durch Rekonstruktion erschlossen werden. Bei der Rekonstruktion stützt man sich vor allem auf Gemeinsamkeiten der grammatischen Formen und auf verwandte Wörter (Kognaten). Eine hohe Anzahl an Kognaten weist auf eine genealogische Verwandtschaft hin, wenn der zu vergleichende Wortschatz aus dem Grundwortschatz stammt. Die Archaismen des Urindogermanischen sind heute nur noch in wenigen der modernen Nachfolgesprachen erhalten. Dabei können Sprachen sich in einigen Eigenschaften als konservativ zeigen, in anderen aber große Veränderungen aufweisen. Meinungen, wonach eine Sprache besonders konservativ ist (z. B. oft für das Litauische vertreten), müssen sich also auf konkrete Eigenschaften beziehen und sind nicht zu verallgemeinern. Im Sinne der Stammbaumtheorie sah man früher im Altindischen die gemeinsame Urform des Indoeuropäischen; auch hier ist jedoch eher nur der Lautstand der Konsonanten nahe am ursprünglichen System, wogegen z. B. das Lateinische im Lautstand der Vokale konservativer ist. Ursprung und Entwicklung der indogermanischen SprachenAusgehend von Wortstämmen, die allen indogermanischen Sprachen gemeinsam sind, versucht die Ethnolinguistik, in Zusammenarbeit mit der Archäologie das Ursprungsgebiet der Indogermanen zu bestimmen und mit prähistorischen Völkern oder Kulturen in Verbindung zu bringen. Bei der Frage nach einer Urheimat ist allerdings immer zwischen einer hypothetischen sprachhistorischen Rekonstruktion örtlicher Einflussgrößen im Rahmen der Herausbildung der frühest fassbaren indogermanischen Wurzelwörter und demgegenüber einer Identifikation von Volk, Sprache und Raum (Kontinuitätstheorie) zu unterscheiden. Keine der nachfolgend dargestellten Herkunfts-Hypothesen hat bisher allgemeine Akzeptanz gefunden. Kurgan-HypotheseDie Kurgan-Hypothese und die eng verwandte Steppen-Hypothese sind Hypothesen, die eine Urheimat weder im Westen in Mitteleuropa, noch im Osten im indischen Raum annehmen, sondern dazwischen, in den Steppen Osteuropas, respektive der Eurasischen Steppe. Als Urheimat gelten nach dieser Hypothese im Wesentlichen die Steppen-Gegenden nördlich des Schwarzen Meeres bis im Osten hin zum Kaspischen Meer, in denen die Kurgankultur verbreitet war. Sprachwissenschaftler (z. B. J.P. Mallory (1989),[19] A. Parpola (2008),[20] R.S.P. Beekes (2011)[21]) neigen überwiegend zur Steppen-These,[22] die auch von archäologischen Befunden gestützt wird.[23] Anatolien-HypotheseDie Anatolien-Hypothese (Anatolien ist ein modernes Exonym für den Begriff Armenisches Hochland) postuliert den Kulturtransfer, vor allem für Sprachen, Ackerbau und Viehzucht nach Europa durch Einwanderung aus Anatolien. Im engeren Sinne wird darunter die Ausbreitung einer indogermanischen Ursprache vom armenischen Hochland her nach Europa durch und mit der jungsteinzeitlichen Revolution gesehen. Der britische Archäologe C. Renfrew (1987)[24] gilt als Schöpfer der Anatolien-Hypothese, nach der die Urheimat in Anatolien liegt. Renfrew (2003) geht von einer graduellen Einwanderung der indoeuropäischen Sprachen aus, auch „indo-hethitisches Modell“ genannt.[25] Die modifizierte Hypothese integriert vor allem neueste Erkenntnisse zur Genetik europäischer Populationen (Ausbreitung von Haplogruppen):
Kaukasus-Iran-HypotheseDie Transkaukasien-Hypothese geht auf die Linguisten Tamas Gamqrelidse und Wjatscheslaw Wsewolodowitsch Iwanow (1984) zurück.[27] Sie steht in starkem Zusammenhang mit der Anatolien-Hypothese, baut aber auf linguistischen sowie späteren genetischen Daten aus den Jahren 2018 und 2019 auf. Analysen zur Ausbreitung der Indogermanischen Sprachen weisen auf eine Urheimat im südlichen Kaukasus und dem nördlichen Iran hin.[28][29] Eine genetische Studie (Wang, Reich et al., 2018) unterstützt diese These. Den Wissenschaftlern zufolge stimmt die DNA der frühen Indogermanen mit derjenigen der Bewohner des südlichen Kaukasus und des nördlichen Irans überein. Ihnen zufolge wanderten diese Ur-Indogermanen einerseits nach Anatolien und andererseits Richtung Norden in die südlichen Steppenregionen, in denen später die Yamna-Kultur entstand.[30] Auch eine weitere phylogenetische Studie (Heggarty et al. 2023) stützt die Kaukasus-Hypothese für einen Ursprung des Prä-Proto-Indogermanischen, während das Proto-Indogermanische selbst später über die Yamna-Kultur und die Pontische Steppe beziehungsweise über die Schnurkeramische Kultur expandierte.[31] Heggarty et al. kommen jedoch, wie die Vorgangsversionen aus dem Hause Russel D. Gray (2003, 2012, 2013), erneut zu viel zu frühen unhaltbaren Ursprungszeiten, die von niemandem akzeptiert werden.[32] Weitere HypothesenEinige Hypothesen zur Urheimat der Indogermanen stehen im Zusammenhang mit Nationalismus oder einer völkischen Ideologie. In der Vergangenheit galt dies für diverse Mitteleuropa-Hypothesen, die von einer indogermanischen Urbevölkerung in Mitteleuropa ausgingen. Sie blühten in der Zeit des Nationalsozialismus auf und spielen heute keine Rolle mehr. Eine vergleichbare Erscheinung ist die Out-of-India-Theorie, die die indogermanische Urheimat in Indien verortet. Auch sie gilt in der akademischen Fachwelt als widerlegt. Geschichte der IndogermanistikDer florentinische Gelehrte und Kaufmann Filippo Sassetti, der über Konstantinopel und Teheran bis nach Indien reiste, begann sich neben seiner Handelstätigkeit auch für das Sanskrit zu interessieren. Um das Jahr 1585 bemerkte er die auffälligen Wortähnlichkeiten zwischen den indoarischen Sprachen und dem Italienischen.[33] Bereits 1647 stellte der niederländische Linguist und Gelehrte Marcus Zuerius van Boxhorn erstmals eine grundlegende Verwandtschaft zwischen einer Reihe von europäischen und asiatischen Sprachen fest; ursprünglich bezog er in diese Verwandtschaft die germanischen sowie die „illyrisch-griechischen“ und italischen Sprachen einerseits und das Persische andererseits ein, später fügte er noch die slawischen, keltischen und baltischen Sprachen hinzu. Die gemeinsame Ursprache, von der all diese Sprachen abstammen sollten, bezeichnete van Boxhorn als Skythisch. Er konnte sich allerdings mit dieser These im 17. Jahrhundert noch nicht durchsetzen. 1786 erkannte der englische Orientalist William Jones aus Ähnlichkeiten des Sanskrit mit Griechisch und Latein, dass es für diese Sprachen eine gemeinsame Wurzel geben müsse. Er deutete zudem an, dass dies auch für Keltisch und Persisch gelten könnte. 1808 bezeichnete Friedrich Schlegel Indien als Urheimat der indoeuropäischen Völker und Sprachen. Da es sich mit der biblischen Überlieferung von der Urheimat der Menschen in Asien deckte, wurde der Gedanke schnell aufgenommen.[34] Der Deutsche Franz Bopp erbrachte 1816 in seinem Buch Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache den methodischen Beweis für die Verwandtschaft dieser Sprachen und begründete damit die deutsche Indogermanistik. Diese indogermanische Ursprache ließ sich durch Rekonstruktion gewinnen (siehe dazu: Vergleichende Sprachwissenschaft). Zur Erklärung, wie sich die indogermanischen Sprachen verbreiteten und dabei weiterentwickelten und differenzierten, sowie zum Problem einer einheitlichen indogermanischen Protosprache, versuchen verschiedene Theorien Modelle anzubieten. Vier bekannte Theorien sind die:
Der deutsche Linguist August Schleicher hat versucht, die Entwicklung und Verwandtschaftsstruktur der indogermanischen Sprachen in seiner berühmten Stammbaumtheorie darzustellen. In diesem Stammbaum gibt es sowohl gesicherte als auch spekulative Verzweigungen; letztere betreffen insbesondere ausgestorbene Sprachen, die keine Nachfolgesprachen hinterlassen haben. Schleicher versuchte das hypothetische Urindogermanische zu rekonstruieren, indem er sich ursprünglicher Formen verschiedener indogermanischer Sprachen bediente. Zur Veranschaulichung seiner Rekonstruktion erstellte Schleicher sogar einen hypothetischen indogermanischen Text, die indogermanische Fabel Das Schaf und die Pferde – in seiner Übersetzung: „Avis akvasasca“. Hermann Hirt begründete die Substrattheorie und gebrauchte dabei das Bild von Sprachschichten, die sich überlagern. Eine Grundsprache, das Substrat, wäre demnach durch Sprachmischung infolge wandernder indogermanischer Ethnien modifiziert worden, sei es durch Überlagerung (Superstrat) oder Anlagerung (Adstrat) einer Kontaktsprache. Von Hugo Schuchardt und Johannes Schmidt stammte die Wellentheorie. Sie ersetzt die Vorstellung eines Stammbaums, welcher sich aus einer indogermanischen Ursprache entwickelt haben soll, durch das Modell von Wellen in konzentrischen Kreisen, die mit zunehmender Entfernung vom Mittelpunkt immer schwächer werden. Gemäß diesem Modell haben sich die verschiedenen indogermanischen Sprachgruppierungen und Einzelsprachen aus nur relativ einheitlichen Ursprüngen ausgegliedert, und in der Folge seien durch wellenartige Verbreitung sprachlicher Neuerungen mannigfaltige Übergangsdialekte entstanden. Es können sowohl Wortwurzeln als auch morphologische und phonologische, ja sogar (mit Einschränkungen) syntaktische Merkmale des Indogermanischen rekonstruiert werden. Eine Grundsprache im Sinne eines vollständigen Kommunikationssystems wird mit dieser Rekonstruktion jedoch nicht erreicht. Indogermanisch und andere SprachfamilienAuch über Außenbeziehungen des Indogermanischen gibt es zahlreiche Hypothesen. Zu den im Folgenden angeführten Sprachfamilien werden in der wissenschaftlichen Literatur engere Beziehungen aufgezeigt:
Der US-amerikanische Linguist Joseph Greenberg hat, aufgrund lexikalischer und grammatischer Gemeinsamkeiten, eine eurasiatische Makro-Sprachfamilie vorgeschlagen. Sie umfasst insbesondere die drei relativ umfangreichen indogermanischen, uralischen und altaischen Sprachfamilien sowie einige Kleinfamilien und Einzelsprachen Eurasiens, jedoch ausdrücklich nicht Afroasiatisch. Diese Makro-Sprachfamilie deckt sich somit teilweise mit dem Nostratischen, wobei auch grundlegendere Gemeinsamkeiten beiderseitig von Greenberg und Bomhard festgestellt wurden. LiteraturAllgemeines, wissenschaftliche Publikationen
Grundlagen und Lehrbücher
Historische Werke
Beziehungen zu anderen SprachfamilienKartwelisch
Nostratisch
Semitisch/Afroasiatisch
Uralisch
Archäologie und Urheimat
Populäre Darstellungen
WeblinksCommons: Indogermanische Sprachen – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Einzelnachweise
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