Er war durch den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland der erste Handballer, der als Spieler und Trainer Handballweltmeister der Herren wurde.[5] Sein Markenzeichen ist der Walrossbart.
Heiner Brand trat im Alter von sieben Jahren dem VfL Gummersbach bei. Mit ihm wurde er sechsmal Deutscher Meister (1973, 1974, 1975, 1976, 1982 und 1983) und holte viermal den DHB-Pokal (1977, 1978, 1982 und 1983); ebenso war der VfL Gummersbach mit ihm auf internationaler Ebene erfolgreich: Europapokalsieger der Pokalsieger 1978 und 1979, Europapokalsieger der Landesmeister 1974 und 1983, Supercupgewinner 1979 und 1983 sowie IHF-Pokalsieger 1982.
Brand war auch in der Nationalmannschaft erfolgreich, er erzielte in insgesamt 130 Länderspielen 222 Tore,[1] davon eins per Siebenmeter. 1976 wurde Brand Olympiavierter, 1978 mit der Nationalmannschaft Weltmeister. Seine ersten beiden Länderspieltore erzielte er in seinem ersten Spiel für Deutschland am 1. Juli 1974 in Cholon gegen Island.[6][7]
Karriere als Trainer
Heiner Brand war lange Zeit Trainer beim VfL Gummersbach (1987–91 und 1994–96). Zwischendurch trainierte er die SG Wallau/Massenheim (1992–94). Bereits vor seiner Zeit als Vereinstrainer war er Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft (1984–87); diese trainierte er ab dem 1. Januar 1997. Anfang des neuen Jahrtausends führte er die Nationalmannschaft an die Weltspitze. Nach einer Vize-Europameisterschaft 2002 und einer Vize-Weltmeisterschaft 2003 gewann die DHB-Auswahl 2004 die Europameisterschaft und holte im selben Jahr bei den Olympischen Spielen in Athen die Silbermedaille. Seinen größten Erfolg errang Brand aber im Januar und Februar 2007, als er mit dem DHB-Team die Handball-WM im eigenen Land gewann.
Am 24. Oktober 2007 wurde Heiner Brands Vertrag als Trainer der Nationalmannschaft mit dem DHB bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Am 16. Mai 2011 wurde jedoch bekannt, dass Heiner Brand vom Amt des Bundestrainers am 30. Juni 2011 zurücktreten wird.[8] Dem vorangegangen waren ein zehnter Platz bei der EM 2010 und ein elfter Platz bei der Weltmeisterschaft 2011 und damit die schlechteste Platzierung in der WM-Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Als Grund für den Rücktritt nannte Brand anhaltende Auseinandersetzungen mit Trainern und Vereinsoffiziellen der Handball-Bundesliga, zum Beispiel um die Einführung einer Quote für den Einsatz deutscher Handballer in Ligaspielen. Brand wiederum war von Spielern und Trainerkollegen im Vorfeld des Rücktritts mangelnde Selbstkritik vorgeworfen worden.
Am 1. Juli 2011 wurde Martin Heuberger Nachfolger von Heiner Brand. Heuberger war seit 1. November 2004 Assistent von Heiner Brand und Co-Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft.
Erfolge als Trainer
Verein
1988: Deutscher Meister mit VfL Gummersbach
1991: Deutscher Meister mit VfL Gummersbach
1993: Deutscher Meister mit SG Wallau/Massenheim
1993: DHB-Pokalsieger mit SG Wallau/Massenheim
1993: Finalteilnahme: Europapokal der Landesmeister mit SG Wallau/Massenheim
2009 wurde Brand von der SPD zum Mitglied der Bundesversammlung gewählt. Er wollte sich allerdings im Vorfeld nicht darauf festlegen, die SPD-Kandidatin Gesine Schwan zu wählen.[9]
Brand, der noch während seiner aktiven Zeit ein Betriebswirtschaftsstudium in Köln als Diplom-Kaufmann[12] abgeschlossen hat,[13] ist außerdem unternehmerisch tätig, indem er die von seinem Vater gegründete Versicherungsagentur in Gummersbach weiterführt. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter, fünf Enkelkinder und lebt in seiner Geburtsstadt Gummersbach (Stand Juli 2022).[14] Seine älteren Brüder Klaus und Jochen waren ebenfalls deutsche Handballnationalspieler.
30. September 2004: Silberne Stadtmedaille der Stadt Gummersbach in Sonderprägung für seine herausragenden Verdienste um den Handballsport
Dezember 2005: Sonderpreis des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB) für sein „Lebenswerk im Sport“ im Rahmen der Veranstaltung „NRW Sportler des Jahres 2005“ im Olympia- und Sportmuseum Köln
mit Martin Heuberger, Klaus-Dieter Petersen und Ute Lemmel: Rahmentrainingskonzeption des Deutschen Handballbundes: Für die Ausbildung und Förderung von Nachwuchsspielern. Philippka-Sportverlag, 2009, ISBN 978-3-89417-183-4.
Filmdokumentation
Mitwirkung in: Fallwurf Böhme – Die wundersamen Wege eines Linkshänders von Heinz Brinkmann, Erzähler: Wolfgang Winkler, 90 Minuten, DVD, Basis-Film Verleih GmbH, Berlin, Vertrieb: KNM Home Entertainment GmbH 2016