Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) ist die Landesakademie[2] der Wissenschaften von Baden-Württemberg. Sie ist eine traditionsreiche Gelehrtengesellschaft, deren Mitglieder sich – laut Satzung – jeweils durch „hervorragende wissenschaftliche Leistungen“ in ihrem Fach vor der Wahl zum Mitglied ausgewiesen haben müssen. Die Akademie betreibt als außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Zusammenarbeit mit den Universitäten des Landes Baden-Württemberg sowie bedeutenden anderen Forschungseinrichtungen vor allem Projekte im Bereich der geisteswissenschaftlichenGrundlagenforschung. Durch das 2002 eingerichtete WIN-Kolleg und die Vergabe von mehreren Forschungspreisen fördert die Akademie den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich:
Akademiepreis; Turnus abwechselnd natur- und geisteswissenschaftlich; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler unter 40
Ökologiepreis der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung (vormals Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis); Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: seit 2013 für wissenschaftliche Arbeiten aus geistes-, sozial- und natur- sowie ingenieurwissenschaftlichen Fächern, die sich mit Umweltproblemen und deren Lösung befassen; gestiftet von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung
Karl-Freudenberg-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: naturwissenschaftliche Nachwuchswissenschaftler aus Baden-Württemberg, vorzugsweise die Fächer Biologie und Chemie; Stifter ist die Unternehmensgruppe Freudenberg
Walter-Witzenmann-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Kulturwissenschaften; benannt nach dem Stifter Walter Witzenmann
Manfred-Fuchs-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: seit 2015 vergeben für qualifizierte Nachwuchsforscher, die sich im Rahmen des WIN-Programms der Heidelberger Akademie in den Geisteswissenschaften habilitieren oder in den Natur- und Ingenieurwissenschaften als Forschungsleiter arbeiten und sich in der Regel auf eine Professur vorbereiten; benannt nach dem Stifter Manfred Fuchs.
Otto-Schmeil-Preis (wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben); Dotierung 15.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler bis 40 Jahre; für herausragende Arbeiten aus dem Bereich der Biologie oder den Grundlagen der Medizin; gestiftet von der Schmeil-Stiftung.
Manfred Lautenschläger-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: ab 2022 vergeben für herausragende Leistungen jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Geistes- und Kulturwissenschaften mit dem Fokus auf Geschichte, Gesellschaft und Kultur; benannt nach dem Unternehmer und Stifter Manfred Lautenschläger; gestiftet von Manfred Lautenschläger und der nach ihm benannten Manfred Lautenschläger-Stiftung.
Hector Stiftung-Preis; Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: ab 2023 vergeben für junge Forschende aus dem Bereich Informatik. Er soll den wissenschaftlichen Nachwuchs in seiner Forschung ermutigen und herausragende wissenschaftliche Leistungen anerkennen. Benannt wurde der Preis nach der von dem Ehepaar Josephine Hector und Hans-Werner Hector gegründeten Hector-Stiftung II; gestiftet vom Ehepaar Hector. Der Preis wird jährlich vergeben.
Reuchlin-Preis (wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben); Dotierung: 10.000 Euro; Zielgruppe: seit 1955 als Ehrung für hervorragende deutschsprachige Arbeit auf dem Gebiet der Geisteswissenschaft; benannt nach Johannes Reuchlin; gestiftet von der Stadt Pforzheim.
Karl-Jaspers-Preis (wird in der Regel alle 3 Jahre vergeben); Dotierung: 25.000 Euro; Zielgruppe: seit 1983 für ein wissenschaftliches Werk von internationalem Rang verliehen, das von philosophischem Geist getragen ist. Die wissenschaftliche Bedeutung soll die Grenzen einer geisteswissenschaftlichen oder psychiatrischen Fachdisziplin zugunsten einer interdisziplinären Verständigung überschreiten; benannt nach Karl Jaspers; gestiftet von der Stadt Heidelberg, der Universität Heidelberg und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Udo Wennemuth: Wissenschaftsorganisation und Wissenschaftsförderung in Baden. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1909–1949 Winter, Heidelberg 1994. (Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse: [Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse / Supplemente] 8). ISBN 3-8253-0138-9.
Udo Wennemuth: Heidelberger Akademie der Wissenschaften. In: Christoph J. Scriba (Hrsg.), Die Elite der Nation im Dritten Reich. Das Verhältnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus. (Acta historica Leopoldina 22). Halle/Saale 1995, S. 113–132.
Volker Sellin, Sebastian Zwies (Hrsg.): 100 Jahre Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Winter, Heidelberg 2009.
Band 1: Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Spiegel ihrer Antrittsreden 1944–2008. Mit einem Verzeichnis ihrer ordentlichen Mitglieder 1909–2008. ISBN 978-3-8253-5568-5.
Band 2: Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1909–2009.ISBN 978-3-8253-5569-2.