Franck war der Sohn eines Dachdeckermeisters. Er absolvierte bis 1901 das Lehrerseminar Neukloster und war anschließend bis 1911 Volksschullehrer in Hamburg. Ab 1911 widmete er sich ganz der schriftstellerischen Arbeit. Von 1914 bis 1921 war er Dramaturg am Schauspielhaus Düsseldorf bei Louise Dumont und Gustav Lindemann. Dort gab er ab 1915 mit Unterbrechungen bis Ende der Spielzeit 1919/20 die Theaterzeitschrift DieMasken heraus. Neben dieser Funktion war er außerdem von Beginn der Spielzeit 1914/15 an Leiter der angegliederten DüsseldorferTheater-Akademie, später Hochschule für Bühnenkunst. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann.
1921 kaufte er das Gut Frankenhorst am Ziegelsee in Schwerin und arbeitete fortan als freier Schriftsteller. In seinem Buch Mein Leben und Schaffen von 1929 hat er über dieses Leben berichtet. Er begann mit Trauerspielen und Ideendramen, von denen aber nur Godiva 1919 ein Bühnenerfolg wurde. Von seinen Dramen waren bekannt: Opfernacht von 1921 und seine dramatische Dichtung Klaus Michel von 1926. 1924 war Hans Franck neben Manfred Hausmann, Hans Leip und Wilhelm Scharrelmann Mitgründer der Autorenvereinigung Die Kogge, einem Verband anti-moderner, konservativer bis völkisch-nationaler Autoren. Ziel der Kogge war es, der niederdeutschen Literatur eine Basis zu verschaffen.
Einige seiner Prosawerke trugen zur Verbreitung „völkischen“ Geschichts- und Sendungsbewusstseins bei, was ihn den Nationalsozialisten genehm machte. Bereits 1922 erschien sein Roman Das dritte Reich. Ein Glaubensbekenntnis.[1] Im Oktober 1933 unterschrieb er zusammen mit 87 weiteren Schriftstellern das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler. 1934 erschien Hitler. Ein Volks- und Jugendbuch. 1938 nahm er am Reichsfrontdichtertreffen in Guben teil. Nach der Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg war er mit mehr als 50 Texten in der im Generalgouvernement erscheinenden nationalsozialistischen Krakauer Zeitung vertreten.[1]
Francks „spröde Gedankenlyrik war wenig wirksam. Dagegen hat er sich als Kurzgeschichtenautor, Anekdotenerzähler und formbewusster Novellist einen Namen gemacht.“[2]
Ein Teilnachlass in 33 Kästen befindet sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach.[9] Teile von Francks Bibliothek mit dem Stempel „Hans-Franck-Archiv“ und seiner Unterschrift auf dem Vorsatzblatt gelangten in den Antiquariatshandel.
Werke
Der Herzog von Reichstadt (Tragödie, 1910)
Herzog Heinrichs Heimkehr (Drama, 1911)
Glockenfranzl (Märchennovelle, in 2 Teilen), Einbandentwurf Zeichnung von Otto Sohn-Rethel, Reuß & Itta Konstanz, 1916
Mutter, tod und teufel, fünf legendäre novellen aus dem deutschen osten (Geschichten, 1926)
Kanzler und König (Tragödie, 1926)
Klaus Michel (Drama, 1926)
Minnermann (Roman, 1926)
Septakkord (Novellen, 1926)
Der Regenbogen (Erzählungen, 1927)
Recht ist Unrecht (Novellen, 1928)
Mein Leben und Schaffen (biographische Schrift, 1929)
Tor der Freundschaft (Roman, 1929, bereits 1910 unter dem Titel Thieß und Peter erschienen)
Zeitenprisma (Novellen, 1932)
Eigene Erde (Roman, Schünemann 1933)
Die richtige Mutter (Roman, 1933)
Fort damit! (Novelle, 1933), Reclam Leipzig (RUB-Nr. 7215 DNB579859797)
Hol über! Geschichten aus Kinderland 1933 Albert Langen-Georg Müller Verlag München
Reise in die Ewigkeit (Roman, 1934)
Hitler. Ein Volks- und Jugendbuch (Broschüre, 1934)
Der Kreis (Gedichte, 1935)
Die Pilgerfahrt nach Lübeck (Novelle, 1936), 2007 in 8. Auflage neu erschienen unter dem Titel Johann Sebastian Bachs Pilgerfahrt nach Lübeck.ISBN 978-3-579-06461-1.
Die Geschichte von den beiden gleichen Brüdern (Roman, 1936)
Heinz Grothe (Hrsg.): Das Herzgeschenk. Hans Franck zum 75. Geburtstag, 30. Juli 1954. Hannover 1954, S. 41–49.
Heidemarie Sobotha (Bearbeiterin): Hans Franck. Bibliographie. Hrsg. Stadtarchiv Schwerin, Außenstelle Hans-Franck-Archiv, durch Hans Heinrich Leopoldi. Schwerin 1969
Franck, Hans. In: Kurt Böttcher (Gesamtredaktion): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1974; Band 1, S. 220/221
Anita Bernstetter: Hans Franck. In: Der Bamberger Dichterkreis. 1936–1943. Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg, 8. – 31. Mai 1985. Bamberg 1985, S. 146–155.
Michael Matzigkeit: Literatur im Aufbruch. Schriftsteller und Theater in Düsseldorf 1900–1933. Düsseldorf 1990, ISBN 3-924331-23-5, S. 125 ff., 239–247.
Katrin Sobotha: Hans Franck. Der Schweriner Nachlass. Kulturamt der Landeshauptstadt, Schwerin 1996.
Reinhard Rösler: Der Weltfremde auf Frankenhorst. In: Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen. Bockel-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-932696-28-X.
↑ abErnst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (= Die Zeit des Nationalsozialismus. Bd. 17153). Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 144.