Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Hans-Jürgen Häßler

Hans-Jürgen Häßler (* 18. August 1939 in Leipzig; † 17. Oktober 2011 in Hannover)[1] war ein deutscher Prähistoriker und Stifter sowie Vorsitzender der Stiftung Deutsches Holocaust-Museum.

Leben

Hans-Jürgen Häßler floh 1948 mit seinen Eltern aus Leipzig in den Westen Deutschlands. Zunächst lebte er mit seinen Eltern und Brüdern sechs Jahre in einem Flüchtlingslager in Hamburg-Billbrook. 1960 verweigerte Häßler den Wehrdienst und leistete stattdessen Zivildienst in einem Krankenhaus in der Lüneburger Heide. Im Anschluss erwarb er am Staatlichen Abendgymnasium die allgemeine Hochschulreife. 1968 begann er an der Universität Hamburg ein Studium der Prähistorischen Archäologie, Pädagogik, Geologie und Neueren Geschichte. 1975 wurde er promoviert. Anschließend arbeitete Häßler als Archäologe in der Urgeschichtsabteilung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Seine Spezialgebiete waren die vorrömische Eisenzeit Mittel- und Nordeuropas sowie die altsächsische Stammesgeschichte. Er veröffentlichte mehrere Arbeiten dazu und war Herausgeber der Zeitschrift Studien zur Sachsenforschung.

1983 initiierte Häßler die Friedensinitiative Kulturwissenschaftler für Frieden und Abrüstung in Ost und West, später gründete er das Institut für kulturelle Friedens- und Konfliktforschung. 1998 rief Häßler die Stiftung Deutsches Holocaust-Museum ins Leben, deren Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. 2007 wurde er mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1]

Häßler verstarb in Hannover und hinterließ Frau und vier Kinder. Er wurde auf dem Neuen St.-Nikolai-Friedhof beigesetzt.

Schriften

  • Ein Urnenfriedhof der vorrömischen Eisenzeit bei Soderstorf, Kreis Lüneburg, in Niedersachsen. Grabungsabschnitt 1. Lax, Hildesheim 1976.
  • mit Christian von Heusinger (Hrsg.): Kultur gegen Krieg – Wissenschaft für den Frieden. Königshausen & Neumann, Würzburg 1989, ISBN 3-88479-401-9.
  • (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0495-0.

Literatur

  • Werner Mittelstädt: Deutsches Holocaust-Museum BLICKPUNKT-ZUKUNFT – Gespräch mit Dr. Hans-Jürgen Häßler. Interview in: Blickpunkt Zukunft. Zeitschrift mit Beiträgen und Zeitdokumenten zur Friedens- und Zukunftsdiskussion. Jg. 21, Nr. 37, Juli 2001, S. 1–9 (Digitalisat).
  • Babette Ludowici: Hans-Jürgen Häßler (1939–2011). In: Archäologisches Nachrichtenblatt. 17, 2012, S. 90–92.
  • Babette Ludowici: Hans-Jürgen Häßler: Kritischer Geist und leidenschaftlicher Archäologe. In: Archäologie in Niedersachsen 15, 2012, S. 158–159.

Einzelnachweise

  1. a b Todesanzeigen. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, vom 22. Oktober 2011, S. 21.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9