Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Goethe-Museum (Düsseldorf)

Schloss Jägerhof im Jahr 2011: Sitz des Goethe-Museums seit 1987

Das Goethe-Museum in Düsseldorf wurde 1956 eröffnet. Es zählt neben dem Goethe-Haus in Frankfurt am Main und dem Goethe-Nationalmuseum in Weimar zu den drei repräsentativen Goethe-Museen in Deutschland.

Zur Institution gehören das Museum, das Handschriftenarchiv, die Forschungsbibliothek, die Kunstsammlung und ein Veranstaltungszentrum. Sie beherbergt etwa 50.000 originale Zeugnisse der Goethe-Zeit, „darunter Autographen (Briefe, Werkmanuskripte, Stammbucheintragungen, Notenhandschriften), Erstausgaben und Widmungsexemplare, Grafik (Porträts, Veduten, Illustrationen), Handzeichnungen (davon annähernd 50 von Goethe), Ölgemälde, Silhouetten, Büsten, Masken, Münzen, Medaillen und Plaketten sowie eine Porzellan- und Glas-Sammlung“.[1] Eine umfangreiche Sammlung von Noten der vertonten Werke Goethes und seiner Zeitgenossen, von Text- und Liederbüchern, Theaterzetteln und Konzert- und Festprogrammen aus der Goethezeit ergänzt die Sammlung.[2]

Zusammengetragen hat die einst größte Privatsammlung zu Goethe und seiner Zeit der Verleger Anton Kippenberg (1874–1950). Seine Töchter brachten die Sammlung in die selbständige Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung ein. Der Literaturhistoriker Conrad Wiedemann bezeichnete sie anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Museums als eine in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts während zweier Weltkriege, der Weltwirtschaftskrise und der Nazi-Herrschaft entstandene „phänomenale Privatsammlung“.[3]

Das Museum und seine Sammlung wurde zunächst im Hofgärtnerhaus, dem ehemaligen, im Barockstil errichteten Dienstwohnsitz des amtierenden Hofgärtners, untergebracht. Seit 1987 befindet es sich im Rokoko-Schloss Jägerhof und bietet neben der 1.000 Exponate umfassenden ständigen Ausstellung zu Goethes Leben und Schaffen wechselnde Ausstellungen mit geistes- und literaturgeschichtlichen Themen. Zum 500. Jahrestag der Reformation veranstaltete das Museum 2017 eine Ausstellung zu Goethe und Luther mit dem Titel Bibel, Sprache, Wahrhaftigkeit. 2018 wurde in einer vielbeachteten Ausstellung – Taten des Lichts – die Farbenlehre Goethes dem Werk des ZERO-Künstlers Heinz Mack gegenübergestellt.[4] 2019 wurden Fotos des Fotografen Helmut Schlaiß ausgestellt, die er auf Goethes Spuren in Italien gemacht hatte.[5]

Träger des Museums sind die Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung und die Landeshauptstadt Düsseldorf. Mit dem Kaufakt der Goethe-Sammlung Kippenbergs hat die Stadt Düsseldorf „ein neues Ausstrahlungsfeld Goethes entstehen lassen“.[6] Im Stiftungsvertrag vom 13. Februar 1953 verpflichtete sich die Stadt Düsseldorf zu Ausstattung, Unterhalt und Entwicklung des Museums.

Zu den festen Veranstaltungen zählen Vorträge, Lesungen und die zu Goethes Geburtstag am 28. August ausgerichteten Sommerfeste im Garten des Schlosses.

Eine Verbindung Düsseldorfs zu Goethe besteht durch seine zwei Besuche (1774 und 1792) im nur wenige Schritte von Schloss Jägerhof entfernt gelegenen Haus des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi,[7] das Goethe während seiner „Campagne in Frankreich“ als das „gastfreiste [= gastfreundichste] aller Häuser“ bezeichnete.[8]

Direktoren

Siehe auch

Literatur

  • Volkmar Hansen, Heike Spies, Regine Zeller (Hrsg.): Die Idee Goethe. 50 Jahre Goethe-Museum. Katalog der Jubiläumsausstellung vom 30. Juni bis 24. September 2006. Goethe-Museum, Düsseldorf 2006, ISBN 3-9811005-0-6.

Einzelnachweise

  1. Goethe-Museen, Webseite goethezeitportal.de, abgerufen am 16. März 2019
  2. Musikalien, Webseite im Portal goethe-museum.de, abgerufen am 16. März 2019
  3. Lothar Schröder: Interview Conrad Wiedemann: „Goethe-Sammlung ist phänomenal“. In: Rheinische Post vom 30. Juni 2016.
  4. Nicola Kuhn: Goethe Museum in Düsseldorf: Alle meine Farben. In: Der Tagesspiegel vom 20. März 2018.
  5. Helmut Schlaiß – Italienische Reise.
  6. Andreas Bruno Wachsmuth: Die Sammlung Kippenberg. In: Volkmar Hansen, Heike Spies, Regine Zeller (Hrsg.): Die Idee Goethe. 50 Jahre Goethe-Museum. Katalog der Jubiläumsausstellung vom 30. Juni bis 24. September 2006. Goethe-Museum, Düsseldorf 2006, S. 161.
  7. goethezeitportal.de: Rundgang durch das Goethe-Museum Düsseldorf
  8. Nele Elson: Goethe zu Gast in Pempelfort. In: Neue Rhein/Ruhr Zeitung vom 7. Juni 2018.
  9. Mitarbeiter nach Sachgebieten. In: Goethe-Museum. Abgerufen am 9. Januar 2025.

Koordinaten: 51° 13′ 51,3″ N, 6° 47′ 15,8″ O

Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9