Titelträger des Vorjahres war der Engländer Ronnie O’Sullivan, der allerdings in diesem Jahr aus persönlichen Gründen die Main-Tour-Saison vorzeitig beendet hatte und deshalb nicht antrat.
Anders als im Vorjahr waren diesmal die Top 16 der Weltrangliste nicht automatisch für die Finalrunde gesetzt. Stattdessen mussten alle Top-32-Spieler in der zweiten Qualifikationsrunde gegen die Sieger der ersten Runde antreten. Auch eine Wildcard-Runde gab es diesmal nicht. Um vor dem Hauptturnier trotzdem attraktive Spiele im Tempodrom anzubieten, wurden nur die erste Runde und ein Teil der zweiten Runde in Sheffield ausgetragen, zehn Qualifikationspartien fanden in Berlin statt.
Im Finale setzte sich Allister Carter mit 9:6 gegen Marco Fu durch. Für beide war es der größte Erfolg bei den German Masters: im Vorjahr war Carter bereits in der ersten Runde ausgeschieden; Fu, der sich im Vorjahr nicht für das Hauptturnier qualifiziert hatte, war zwei Jahre zuvor bis ins Halbfinale vorgedrungen. Für Allister Carter war es der dritte Titel bei einem Weltranglistenturnier.
Gesetzte Spieler, die ihr erstes Spiel verloren, erhielten nur die halbe Punktzahl (in der Tabelle in Klammern).
Finalrunde
Die größte Überraschung der Auftaktrunde war das Aus des topgesetzten Jungstars Judd Trump. Mit Mark Williams, Stephen Maguire und Stuart Bingham schieden drei weitere Top-Ten-Spieler gegen niedriger platzierte Spieler aus. Der für Norwegen startende Kurt Maflin war als Nummer 64 der schlechtestplatzierte Weltranglistenspieler in der zweiten Runde. Dort unterlag er Michael Holt. Auch die Nummer 55, Peter Lines, der in der Vorrunde John Higgins besiegt hatte, kam ins Achtelfinale und unterlag dort Marco Fu. Der schottische Amateur Fraser Patrick, der die größte Überraschung unter den besten 32 war, scheiterte dann gleich an Allister Carter. Der Engländer besiegte anschließend Trump-Bezwinger Anthony Hamilton und Michael Holt, bevor er im Halbfinale mit Neil Robertson den letzten verbliebenen Top-Ten-Spieler ausschaltete. Sein Finalgegner Marco Fu hatte sich gegen Barry Hawkins durchgesetzt, der seinerseits zuvor den Weltranglistenersten und Sieger der beiden vorangegangenen Turniere (UK Championship und Masters) Mark Selby aus dem Turnier genommen hatte.[3][4][5]
A = Amateurspieler (während der Saison 2012/13 nicht auf der Main-Tour; Qualifikation über die Q-School-Order-of-Merit)
Überprüfung eines Punktes im ersten Frame des Finales.
Finale
Das Finale begann mit einem 52-minütigen Frame, der von Safety-Duellen geprägt war und den letztlich Marco Fu für sich entscheiden konnte. Im vierten Frame, beim Stande von 2:1 für Fu, gelang dem Chinesen das erste Century-Break des Abends, wobei er sogar auf Kurs für ein Maximum Break lag, bevor er die vorletzte Rote verschoss und sein Break somit bei 104 Punkten endete. Nach dem Midsession-Interval hatte Allister Carter den besseren Start und glich zum 3:3 aus. Fu antwortete mit einem 83er Break in Frame sieben. Der letzte Frame der Nachmittagssession war von einigen Fehlern und Unkonzentriertheiten geprägt, am Ende gelang es Fu, sich einen 5:3-Vorsprung herauszuarbeiten.
In der Abendsession legte Carter furios mit zwei Century-Breaks in Folge los und holte die ersten drei Frames des Abends, ohne dass Marco Fu eine einzige Kugel lochen konnte. Fu gelang nur noch ein Framegewinn zum 6:6-Ausgleich, nach dem Midsession-Interval nutzte der Engländer seine Chancen besser als Fu und gewann das Finale mit 9:6. Für Carter war es der dritte Sieg bei einem Ranglistenturnier. Auch für Marco Fu war es trotz der Finalniederlage ein großer Erfolg. Zuletzt war er Ende 2008 in einem großen Ranglistenturnier im Endspiel gestanden. Außerdem hatte er mit sechs Centuries in fünf Runden die beste Bilanz aller Teilnehmer vorzuweisen.
Allister Carter mit dem Pokal für den Gewinner und seiner Freundin Sarah
Die Qualifikationsspiele fanden vom 28. bis 30. November 2012 in der World Snooker Academy in Sheffield und am 30. Januar 2013 im Tempodrom in Berlin statt. Es gab keine Wildcard für dieses Turnier, jedoch durften drei Amateurspieler aus der Q-School an der ersten Qualifikationsrunde teilnehmen. Während zwei der Amateure gleich ausschieden, nutzte der Schotte Fraser Patrick die Chance und qualifizierte sich mit Siegen über Michael White und Martin Gould für das Hauptturnier.[3][4][7][8][9]