Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Gasthaus Schwarzfischer

Bodenmosaik für die in der NS-Zeit verfolgten Lesben und Schwulen am Ort des ehemaligen Lokals Schwarzfischer

Das Gasthaus Schwarzfischer war eine Schankwirtschaft im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt München. Es befand sich im Angerviertel an der Ecke Dultstraße/Oberanger.

Benannt war das Lokal nach dem Gastwirt Anton Schwarzfischer, der 1890 Miteigentümer des Hauses wurde, das seine Ehefrau ab 1887 besaß.

Stellenangebot für eine Mehlspeisköchin im Gasthaus Schwarzfischer (1924)

1924 war Karl Friedl Inhaber des Gasthauses Schwarzfischer. Vermutlich handelt es sich um den gleichnamigen Fleischhauer, Gastwirt und Politiker. Unter Friedls Führung etablierte sich die Wiener Küche, denn im September 1924 schaltete er für den Schwarzfischer in der „Dultstrasse 2“ folgende Stellenzeige im Neuen Wiener Journal: „Mehlspeisköchin für besseres Restaurant nach München gesucht. In Frage kommen nur solche, die in grösseren, feineren Betrieben tätig waren“.[1]

Ende der 1920er Jahre wurde es zu einer der frühesten Schwulenbars der Stadt. Um die Leser der homosexuellen Freundschaftsblätter warb es mit „dezenter, gemütlicher Stimmung bei Ia Wiener Küche“. Zu den regelmäßigen Gästen gehörte Klaus Mann,[2] bevor er und die ganze Familie Mann emigrieren mussten.[3]

Am 20. Oktober 1934 stand der Schwarzfischer zusammen mit dem Arndthof am Glockenbach im Zentrum der ersten groß angelegten Razzia der Nationalsozialisten gegen Homosexuelle. An diesem Abend wurden 145 Männer festgenommen und auf die Wache an der Ettstraße gebracht. 39 der Männer wurden für mehrere Wochen in das Konzentrationslager Dachau verbracht.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt. Von dem Lokal sind keine Baureste erhalten; auf dem Grundstück befindet sich heute ein Geschäftsgebäude.

Am 20. November 2014 beschloss der Münchner Stadtrat die Realisierung eines Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Lesben und Schwulen am Standort des Gasthauses Schwarzfischer. Ausgewählt wurde das Konzept eines Bodenmosaiks der Künstlerin Ulla von Brandenburg.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mehlspeisköchin (Stellenanzeige). In: Neues Wiener Journal, 11. September 1924, S. 16 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  2. Süddeutsche Zeitung: Literarisches München – Klaus Mann, 4. Januar 2010
  3. Süddeutsche Zeitung: Auf der Rosa Liste der Nazis , 21. November 2014

Koordinaten: 48° 8′ 7,2″ N, 11° 34′ 19,2″ O

Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9