1955 wurde er als Lehrstuhlvertreter außerordentlicher und 1956 als Nachfolger von Carlo Schmid ordentlicher Professor an der Universität Tübingen.[1]:S. 1082 f. 1958 begründete er mit dem NS-belasteten Theodor Maunz einen der später führenden Kommentare zum Grundgesetz, den Maunz/Dürig. Dürig gehörte zu den Gründungsjuristen des bundesrepublikanischen Beginns nach 1945. Nach Ansicht von Walter Schmitt Glaeser habe er es verstanden, Wissenschafts- und Laiensprache in Einklang zu bringen, und wesentlich dazu beigetragen, dass das Grundgesetz und die neue Verfasstheit akzeptiert worden seien.[1]:S. 1079 Seine Grundrechtsdogmatik mit den drei Säulen der Menschenwürde, der Freiheit der Person und der Gleichheit habe seinen Ruf begründet.[1]:S. 1085 Dürig entwickelte 1956 in einem Aufsatz in der Festschrift für Hans Nawiasky die Lehre von der mittelbaren Drittwirkung der Grundrechte.[2]
An der Universität Tübingen war er Direktor des Völkerrechtlichen Seminars. Überdies war er Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg. 1985 wurde er emeritiert.
Die Berufsbeamten und die Staatskrisen (= Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, Heft 13). Berichte von Friedrich August von der Heydte, Günter Dürig, Richard Naumann, Hans Spanner und Aussprache zu den Berichten in den Verhandlungen der Tagung der deutschen Staatsrechtslehrer zu Tübingen am 14. und 15. Oktober 1954. de Gruyter, Berlin 1955.
Grundrechte und Privatrechtsprechung. In: Theodor Maunz (Hrsg.): Vom Bonner Grundgesetz zur gesamtdeutschen Verfassung. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Nawiasky. Isar-Verlag, München 1956, S.157–190.
Die Rechtsstellung der katholischen Privatschulen im Lande Bremen (= Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart. Heft 284/285). Mohr (Siebeck), Tübingen 1964.
mit Walter Rudolf (Hrsg.): Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte. Vornehmlich für den Studiengebrauch (= Rechtshistorische Texte). Beck, München u. a. 1967.
mit Hans-Ulrich Evers: Zur verfassungsändernden Beschränkung des Post-, Telefon- und Fernmeldegeheimnisses. 2 Rechtsgutachten. Gehlen, Bad Homburg 1969.
Hartmut Maurer (Hrsg.): Das akzeptierte Grundgesetz. Festschrift für Günter Dürig zum 70. Geburtstag. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34252-3.
Walter Schmitt Glaeser: Zum Gedenken an Professor Dr. iur. Günter Dürig (1920–1996) (= Tübinger Universitätsreden. N.F. Band 27; Reihe der Juristischen Fakultät. Band 13), Tübingen 1999, S. 33 ff.
Walter Schmitt Glaeser: Günter Dürig zum 70. Geburtstag. In: Archiv des öffentlichen Rechts. Bd. 115 (1990), S. 308–310.
Walter Schmitt Glaeser: In Memoriam Günter Dürig. In: Archiv des öffentlichen Rechts. Bd. 122 (1997), S. 134–137.
Walter Schmitt Glaeser: Günter Dürig (1920–1996). In: Peter Häberle u. a.: Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts, 2. Aufl., de Gruyter, Berlin 2018, S. 1079–1084.
↑ abcWalter Schmitt Glaeser: Günter Dürig (1920–1996). In: Peter Häberle u. a.: Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts, 2. Aufl., de Gruyter, Berlin 2018, S. 1079–1084.
↑Günter Dürig: Grundrechte und Privatrechtsprechung. In: Theodor Maunz (Hrsg.): Vom Bonner Grundgesetz zur gesamtdeutschen Verfassung. Festschrift zum 75. Geburtstag von Hans Nawiasky. Isar-Verlag, München 1956, S.157–190.