Das Fußball-Ligasystem in Österreich ist ein durch Aufstieg und Abstieg verzahntes hierarchisches Ligasystem zur Einteilung der österreichischen Fußballmannschaften. In der Saison 2022/23 sind dort insgesamt rund 3200 Mannschaften in 269 Ligen aufgestellt.
Die höchste Spielklasse in Österreich ist die Admiral Bundesliga, umgangssprachlich meist Bundesliga genannt, in der der österreichische Meister ermittelt wird. Darunter gibt es als zweite bundesweite Spielklasse die 2. Liga sowie eine dreigleisige Regionalliga (Ost, Mitte, West) als semiprofessionelle dritte Ebene. Jede der drei Regionalligen umfasst drei Landesverbände, die jeweils eine landesweite Liga als vierte Stufe organisieren.
Die Bundesliga ist die höchste Fußballklasse im österreichischen Fußballsystem, in welcher 12 Profimannschaften um die österreichische Staatsmeisterschaft spielen. In jeweils einer Hin- und Rückrunde à 11 Begegnungen, spielen alle Teams gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 11 Heim- und 11 Auswärtsspiele. Danach spielen die besten 6 Mannschaften in der "Meistergruppe", die restlichen 6 Mannschaften in der "Qualifikationsgruppe". Dabei sind jeweils 5 Heim- und 5 Auswärtsspiele zu absolvieren. Die Gesamtzahl der Spiele beträgt somit 32 exkl. eventueller Europa-League-Play-off-Spiele. Am Saisonende steigt die letztplatzierte Mannschaft der "Qualifikationsgruppe" ab und wird durch den Ersten der Zweiten Liga ersetzt.
Die nächstniedrigere Liga ist die 2. Liga, die ebenfalls zum Profifußball zählt. In der 2. Liga spielen 16 Mannschaften jeweils 2-mal gegeneinander. Der Erstplatzierte steigt direkt in die Bundesliga auf, der Letztplatzierte und die zwei Vorletzten steigen direkt in ihre jeweilige Regionalliga ab.
Die Regionalliga stellt die höchste österreichische Amateurklasse dar. Der Spielbetrieb erfolgt in drei Staffeln zu je 16 Mannschaften. Die Einteilung dieser Staffeln erfolgt anhand der Zugehörigkeit zum jeweiligen Landesverband, welche wiederum nach geografischen Gesichtspunkten vorgenommen wird. Zur Regionalliga Ost gehören die Vereine des Niederösterreichischen, des Burgenländischen sowie des Wiener Fußball-Verbands und zur Regionalliga Mitte gehören die Vereine des Steirischen, des Oberösterreichischen sowie des Kärntner Fußball-Verbandes (letzterer inklusive der Vereine aus Osttirol). Im Westen Österreich spielen die Vereine des Vorarlberger, des Salzburger sowie des Tiroler Fußballverbandes in einer bundeslandweiten Regionalliga.
Die Zusammensetzung der Staffeln erfolgt ausschließlich nach Verbandszugehörigkeit. Daher kann es sein, dass in eine Regionalliga mehr Mannschaften absteigen als in eine andere. Pro Regionalliga betrachtet können entweder kein Verein oder bis zu zwei Vereine hinzukommen. Die Meister der Regionalligen Mitte und Ost steigt direkt in die 2. Liga auf. Im Westen Österreichs wird eine Eliteliga auf Regionalliga-Ebene gespielt. Im Herbstdurchgang wird in Vorarlberg, Salzburg sowie in Tirol eine Regionalliga/Eliteliga bundesweit ausgespielt. Die ersten zwei platzierten Mannschaften spielen im Frühjahr in einem Eliteliga Playoff um den Aufstieg in die 2. Liga. Amateurmannschaften der Profivereine sind seit der Saison 2010/11 nicht zum Aufstieg berechtigt. Die Zahl der Absteiger (1 bis 3) richtet sich nach der Anzahl Absteiger aus der bzw. Aufsteiger in die 2. Liga.
Unterhalb der Regionalligen bilden die Landesligen die vierte Spielklasse. Die Namen der Landesligen variieren je nach Verband:
Wiener Stadtliga (Wien), 1. NÖN-Landesliga (Niederösterreich), BVZ Burgenlandliga (Burgenland), Sparkassen Landesliga (Steiermark), OÖ Liga (Oberösterreich), Kärntner Liga (Kärnten), Salzburger Liga (Salzburg), HYPO TIROL Liga (Tirol), Vorarlbergliga (Vorarlberg)
Die Meister jeder Landesliga steigen direkt in die zugehörige Regionalliga auf. Die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga in die Landesliga kann aufgrund der Verbandszugehörigkeit zwei bis fünf betragen, da die Zusammensetzung der Staffeln auch hier ausschließlich nach Verbandszugehörigkeit erfolgt.
Unterhalb der vierten Spielklasse
Die Spielklassen unterhalb der (ersten) Landesligen heißt je nach Landesverband Oberliga (Steiermark), 2. Landesliga (Niederösterreich, Wien), 1. Landesliga (Salzburg), II. Liga (Burgenland), Landesliga (Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg) oder Unterliga (Kärnten). Diese werden in den meisten Bundesländern in zwei Staffeln geteilt, das Burgenland und die Steiermark teilen sogar in drei Staffeln während Salzburg, Vorarlberg und Wien mit einer eingleisigen Liga auskommen.
Darunter unterscheidet sich der Aufbau zwischen den Landesverbänden teilweise erheblich:
Wien: Die sechste Spielklasse heißt Oberliga, darunter folgen die 1. Klasse und die 2. Klasse.
Niederösterreich: Die sechste Spielklasse ist eine Gebietsliga mit 4 Staffeln, darunter folgen die 1., 2. und 3. Klasse.
Burgenland: Die sechste und siebente Spielklasse sind die jeweils viergleisigen 1. und 2. Klassen.
Steiermark: Die sechste Spielklasse heißt Unterliga, es folgen die Gebietsliga sowie eine 1. Klasse.
Oberösterreich: Die sechste Spielklasse ist eine viergleisige Bezirksliga, gefolgt von einer 1. und einer 2. Liga.
Kärnten: Die sechste und siebente Spielklasse sind die 1. und 2. Klassen mit jeweils 4 Staffeln.
Vorarlberg: Die sechste bis zehnte Spielklasse sind die 1. bis 5. Landesklassen, wovon nur die unterste nicht eingleisig ist.
Tirol: Die sechste Spielklasse heißt Gebietsliga, gefolgt von der Bezirksliga und den 1. und 2. Klassen.
Salzburg: Die fünfte Spielklasse ist die eingleisige 1. Landesliga, es folgen die 2. Landesliga und 1. Klasse (jeweils zweigleisig); darunter die viergleisige 2. Klasse.
In Burgenland sind alle Ligen mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 321 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Kärnten sind sechs Ligen mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 223 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Niederösterreich sind alle Ligen mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt. In der Saison 2022/23 sind insgesamt ca. 870 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Oberösterreich sind alle Ligen(außer OÖ Liga und Landesliga West) mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt und es gibt eine 2. Klasse für 1b-Teams. In der Saison 2022/23 sind insgesamt ca. 660 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Salzburg sind sechs Ligen mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 185 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In der Steiermark dürfen auch junge Zweier-Teams an regulären Bewerben teilnehmen. Es gibt zwei Reserve-Ligen für 1b-Teams. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 348 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Tirol dürfen auch 1b-Teams an regulären Bewerben teilnehmen. Trotzdem gibt es auch drei Reserve-Ligen für 1b-Teams. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 204 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Vorarlberg nehmen auch alle 1b-Teams an regulären Bewerben teil. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 117 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
In Wien sind alle Ligen mit Reserve-Ligen für 1b-Teams gekoppelt. In der Saison 2022/23 sind insgesamt 202 Mannschaften in dessen Verband angemeldet.
W1
In Wien gibt es unterhalb der 2. Klasse A und 1. Klasse B noch 2–4 weitere Spielklassen, die zwar nicht vom WFV ausgetragen werden, sondern von anderen Verbänden (Reichsbund, Amateursportgemeinschaft, Diözesansportgemeinschaft und Hobbyfußballliga[1][2]), jedoch ein Aufstiegsrecht in die 2. Klasse A oder 1. Klasse B besitzen.