Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Fritz Gallati

Fritz Gallati (* 24. März 1935 als Fridolin Johann Gallati[1] in Lachen[2]; † 25. Oktober 2020 in Liestal[1]) war ein Schweizer Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

1954 begann Fritz Gallati mit dem Radrennsport[3], angeregt durch die internationalen Erfolge der Schweizer Radrennfahrer Hugo Koblet, Ferdy Kübler und Fritz Schär. Sein Vater verbot ihm, Radrennen zu fahren, und verlangte, dass Gallati zunächst seine Lehre als Sanitärinstallateur beende. Hinter dem Rücken des Vaters begann er dennoch, Juniorenrennen zu fahren, beendete jedoch gleichzeitig seine Berufsausbildung. Zur Arbeit fuhr er immer von seinem Wohnort im aargauischen Mumpf aus mit dem Rad nach Basel, eine Strecke von 40 Kilometern, was gleichzeitig als Training diente. Mit seinem Sieg beim Preis vom Zürichsee 1956 qualifizierte er sich für die damalige schweizerische A-Klasse der Amateure.[3]

1956 wurde Fritz Gallati für die Schweizer Nationalmannschaft der Amateure nominiert; 1958 wurde er Schweizer Vize-Meister im Strassenrennen der Amateure sowie Zweiter der Stausee-Rundfahrt Klingnau und gewann die renommierte Kaistenberg-Rundfahrt. Er nahm erstmals an der UCI-Strassenweltmeisterschaft teil, hatte dort viel Pech und wurde nach mehreren Defekten 69. Nachdem er noch einige Rennen als Amateur bestritten hatte, trat er im Frühjahr 1959 zu den Profis[4] über und errang bei den Schweizer Strassenmeisterschaften Platz drei. Sein erster Start bei den Weltmeisterschaften der Berufsfahrer führte ihn auf Platz 44. Er startete bei den grossen Rundfahrten und Klassikern, seine beste Platzierung war der 15. Platz 1961 bei Mailand–Sanremo. 1960 entschied er sich, als Steher zu starten, und wurde auf Anhieb Zweiter der nationalen Meisterschaft. 1961 errang Gallati den Schweizer Meistertitel der Steher, 1962 und 1965 konnte er diesen Erfolg wiederholen. 1961 fuhr er die Tour de France in der kombinierten Mannschaft Schweiz/Luxemburg. Er fuhr die Tour bis Paris zu Ende und wurde 63.[5]

Besonderes Aufsehen erregte ein Vorfall um Gallati bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1961 vor heimischem Publikum in Zürich: Während des Steher-Rennens erlitt er einen Zusammenbruch und musste notfallmässig im Spital behandelt werden. Grund waren die Spritzen mit Amphetamin, die ihm die Betreuer vor dem Rennen injiziert hatten.

Nach Abklärung der Umstände wurde Gallati von allen Doping-Vorwürfen freigesprochen, ein zuerst verhängter Lizenzentzug wurde aufgehoben. Schuld war das Pflegerumfeld, das ihn im Unklaren liess, was ihm in welcher Dosis gespritzt wurde, einem Betreuer wurde lebenslang die Lizenz entzogen. Später erfuhr er, dass Radsportfunktionäre diesem Pfleger eine für damals horrende fünfstellige Summe angeboten hatten, falls die Schweiz einen Steherweltmeister auf der eigenen Bahn erhalten sollte.[6]

1965 beendete Fritz Gallati seine Radsport-Karriere.[3]

Berufliches

Nach seinem Karriereende arbeitete er bis zu seiner Pensionierung in seinem gelernten Beruf. In seiner Freizeit trat er als Clown «Balloni» auf.

Einzelnachweise

  1. a b Gallati. In: Club-Zeitung. Radrennclub Basel, 27. Oktober 2020, abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Fritz Gallati. In: Club-Zeitung. Radrennclub Basel, abgerufen am 8. November 2020.
  3. a b c Schweizerischer Radsportverband (Hrsg.): SRB-Kalender 1965. Grenchen 1965, S. 131.
  4. Schweizerischer Radsportverband (Hrsg.): SRB-Kalender 1961. Grenchen 1961, S. 73.
  5. Tour Encyclopedie 1954–1965. Uitgeverij Worldstrips, Gent 1999, S. 129.
  6. Urs Tremp: Fritz Gallati, der Schweizer Radrennfahrer, der um einen Titel gedopt wurde. In: NZZ am Sonntag. 7. November 2020 (Nachruf).
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9