Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Friedrich Wilhelm Hirt (Glockengießer)

Friedrich Wilhelm Hirt (* 5. Oktober 1789 in Lübeck; † 15. April 1871 ebenda) war ein deutscher Glockengießer und der letzte Ratsgießmeister der Hansestadt Lübeck.

Leben

Ratsgießhaus in Lübeck

Hirt war der Sohn eines Lübecker Litzenbruders.[1] Er lernte das Gießerei-Handwerk beim Lübecker Ratsgießer Johann Georg Wilhelm Landré im Gießhaus an der Lastadie und ging dann für acht Jahre auf Wanderschaft, die ihn nach Kassel, Dresden, Wien, München und Berlin führte. Im Frühjahr 1817 kam er zurück und wurde Landrés Geselle.

1819 wurde er als Nachfolger Landrés zum Ratsgießmeister berufen. Er erwarb im Januar 1820 das Lübecker Bürgerrecht und heiratete im selben Jahr Elsabe Christine Caroline Berg (1780–1833). Als Ratsgießmeister war er wie seine Vorgänger zugleich als Spritzenmeister für den Feuerschutz in Lübeck zuständig. Von diesem Amt wurde er 1850 wegen Krankheit entbunden. Das Amt des Ratsgießmeisters behielt er noch bis 1858 bei, dann bat er aus Krankheitsgründen um Entlassung, die ihm zu Michaelis 1858 gewährt wurde. Zugleich trat er als Ältermann des Amts der Rotgießer zurück.

Nach eingehender Beratung beschloss der Senat, das Amt nicht mehr zu besetzen, da es nun industrielle Gießereien gäbe und die Neuordnung des Feuerlöschwesens den Ratsgießmeister als Feuerschutzexperten überflüssig hatte werden lassen. Damit endete eine drei Jahrhunderte alte Institution. Das Ratsgießhaus wurde an seine Assistenten, die Brüder Redder vermietet, die noch bis zu seinem Abbruch 1886 darin arbeiteten, aber nur noch kleine Aufträge ausführten. Die Lübecker Glockengusstradition wurde ab 1878 von den Gebrüdern M & O Ohlsson noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts weitergeführt.

Werk

Hirt schuf um die 30 Glocken für Kirchen in Lübeck, im Lübecker Landgebiet, in Mecklenburg und Holstein. Seine Glocken sind ohne figürliche Darstellungen, aber meist am oberen Rand mit einer Spitzenleiste verziert sowie manchmal auch mit Ornamenten im Empire-Stil.

Literatur

  • Theodor Hach: Lübecker Glockenkunde (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck. Bd. 2, ZDB-ID 520795-2). Max Schmidt, Lübeck 1913, S. 267–269.

Einzelnachweise

  1. Litzenbruder = beeidigte Ballenbinder, Packknechte, oder Ablader (Adelung)
VorgängerAmtNachfolger
Johann Georg Wilhelm LandréLübecker Ratsgießer
1820–1858
(nicht wieder besetzt)
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9