Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Freilassung

Unter Freilassung (lat. manumissio) versteht man den juristischen Akt, durch den ein Sklave aus dem Zustand der Sklaverei entlassen wird. Zu unterscheiden sind dabei die vom Sklavenhalter initiierte Freilassung eines Sklaven und die Sonderformen des Selbstkaufes eines Sklaven bzw. des Kaufes eines Sklaven durch dessen (freie) Angehörige.

Die Tafel vom Liber Paradisus, im Palazzo d’Accursio in der Stadt Bologna, in dem 1256 Leibeigene freigesetzt wurden.
Freiheitsbrief an den Sklaven Geraldo mit der Bedingung, weitere 6 Jahre zu arbeiten (Brasilien)

Griechische Antike

Römische Antike

In Rom kamen Freilassungen durch Willenserklärung des Sklavenhalters (manumissio) oder Selbstkauf sehr häufig vor. Offiziell Freigelassene nahmen die römische Bürgerschaft an und genossen der Form nach fast alle Bürgerrechte; sie durften lediglich keine politischen oder militärischen Ämter ausüben und sich auch nicht mit Personen aus dem Senatorenstand verheiraten. Ihrem ehemaligen Herrn waren sie jedoch weiterhin zur Loyalität und zu bestimmten Diensten verpflichtet, ansonsten konnte die Freilassung rückgängig gemacht werden (revocatio in servitutem). Kinder ehemaliger Sklaven, die nach deren Freilassung geboren wurden, waren römische Vollbürger.

Mittelalter

Vereinigte Staaten

In den nordamerikanischen 13 Kolonien, aus denen 1776 die Vereinigten Staaten hervorgegangen sind, waren Freilassungen von Sklaven – als Freilassung durch den Sklavenhalter und als Selbstkauf – nicht die Regel, aber häufig. Viele Sklaven konnten zunächst wirtschaftliche Tätigkeiten auf eigene Rechnung ausüben und sich schließlich mit dem Erlös freikaufen. Viele Sklavenhalter ließen ihre afroamerikanischen Sexualpartnerinnen frei – eventuell um sie zu heiraten – oder Kinder, die aus solchen Partnerschaften hervorgingen. Diese Praxis hatte unter anderem zur Folge, dass die freie afroamerikanische Population sich gegenüber der unfreien bald durch eine vergleichsweise helle Hautfarbe auszeichnete.[1]

Freilassungen wurden in den Kolonien jedoch in dem Maße selten, in dem dort Plantagenökonomien entstanden, in denen Tabak, Zuckerrohr, Indigo, Reis und Baumwolle von den Pflanzern vom späten 17. Jahrhundert an angebaut wurden. Um die Produktionskosten für diese gewinnträchtigen Exporterzeugnisse niedrig zu halten, stellten viele Pflanzer die Bewirtschaftung ihrer Plantagen nicht nur auf die Arbeitsleistung von Sklaven um, sondern organisierten deren Arbeit auch nach dem Kolonnensystem, unter dem Sklaven kaum noch Freiraum besaßen, eigene Gärten oder landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften oder handwerkliche Produkte zu erzeugen, mit denen sie anschließend auf eigene Rechnung Handel treiben konnten. Damit entfiel für die meisten Sklaven auch die Möglichkeit des Selbstkaufs. Mitte des 18. Jahrhunderts betrug der Anteil der freien Afroamerikaner an der schwarzen Gesamtpopulation weniger als 5 Prozent.[1]

Siehe auch

Wiktionary: Freilassung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Ira Berlin: Generations of Captivity: A History of African-American Slaves. Cambridge, London: The Belknap Press of Harvard University Press, 2003, ISBN 0-674-01061-2.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9