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Filtrierer

Antarktischer Krill beim Filtrieren phytoplanktonreichen Wassers.
Indische Makrelen beim Plankton-Seihen.

Als Filtrierer werden Tiere unterschiedlicher systematischer Zugehörigkeit bezeichnet, die ihre Nahrung (Detritus, Plankton) aus dem Wasser herausfiltern.

Zur Nahrungsaufnahme erzeugen diese Tiere einen auf sie gerichteten Wasserstrom, aus dem sie mittels spezieller morphologischer Einrichtungen (Filter) Nahrungspartikel aus dem Wasser sieben und diese dann aufnehmen.[1]

Allgemeines

Arten, die zur Nahrungsaufnahme aktiv einen Wasserstrom erzeugen, werden auch „Strud(e)ler“ genannt. Andere Tiere filtrieren das Wasser beim Schwimmen[2], wie etwa die Bartenwale[3]., die sich von tierischem Plankton (Krill) ernähren.

Einige, meist sessile (festsitzende) Arten, sind filtrierende Suspensionsfresser. Sie ernähren sich, indem sie die Suspension aus Wasser und den darin als Schwebstoffe enthaltenen festen Nahrungsteilchen durch ihre Siebvorrichtungen strömen lassen.

Es gibt jedoch auch Arten, die sich nur im Jugendstadium als Filtrierer ernähren, wie bespielsweise die Kaulquappen diverser Frösche.

Steinkorallen nehmen mit der Nahrung jedoch auch Mikroplastik und Nanoplastik auf, welches sie ebenfalls aus dem Wasser filtern und in ihr Kalkskelett einbauen. Je höher jedoch die Belastung durch Plasikpartikel wird, desto schlechter wachsen die Korallen. Außerdem sind betroffene Korallen häufiger von der tödlichen Korallenbleiche betroffen.[4]

Einige Vogelarten, wie etwa Flamingos[5] oder Enten, filtrieren das Wasser mit einem Seihschnabel[3].

Fossilien belegen, dass Flugsaurier der Gattung Pterodaustro diese Art von Ernährung bereits vor 120 Millionen Jahren nutzten. Bei Untersuchungen von versteinertem Sauerierkot fielen den Paläontologen auffällig viele Planktonorganismen auf, wie sie für sich filtrierend ernährende Tiere typisch sind.[6]

Beispiele für Filtrierer

Unterschiedliche, überwiegend aquatisch lebende Tiere, ernähren sich als Filtrierer, wobei es sich sowohl um frei lebende als auch um sessile Tiere handeln kann.

Fische

Schwarmfische, wie der Heringsartige Menhaden leisten als Filtrierer einen wichtigen Beitrag für die Wasserqualität
Auch die Larve des Neunauges lebt als Filtrierer

Zahlreiche Fische, die sich als Filtrierer ernähren, nutzen hierfür eine Kiemenreuse. Schwarmfische, wie der Atlantische Menhaden, tragen durch die Aufnahme von Phytoplankton dazu bei, die Wasserqualität zu verbessern, indem sie Stickstoffeinträge reduzieren, die zu übermäßiger Algenblüte und schließlich dem eine wichtige Rolle für das Ökosystem, da sie durch ihre Ernährung, außergewöhnlich stark auftretende auf natürliche Weise eindämmen, wodurch sie Gewässer vor dem Umkippen eines Gewässers führen können.[7]

Muscheln

Bei den hier genannten Arten handelt es sich lediglich um eine Auswahl:

Nesseltiere

Nahaufnahme einer Hirnkoralle

Neumünder

Weitere Filtrierer

James-Flamingos bei der Nahrungsaufnahme

Vögel

Wenn Vögel sich als Filtrierer ernähren, so nutzen sie einen Seihschnabel.

Einzelnachweise

  1. Lexikon der Biologie. Filtrierer Spektrum der Wissenschaft, aufgerufen am 12. April 2022
  2. Glossar. Filtrierer@1@2Vorlage:Toter Link/www.fgg-weser.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Flussgebietsgemeinschaft Weser, aufgerufen am 12. April 2022
  3. a b c d Kompaktlexikon der Biologie. Filtrierer Spektrum der Wissenschaft, aufgerufen am 12. April 2022
  4. a b David Rennert: Müllschlucker der Meere. Korallen filtern Mikroplastik aus dem Meer vom 2. Dezember 2021 Der Standard, aufgerufen am 12. April 2022
  5. a b Flamingofakten. Nahrung der Flamingos Biologische Station Zwillbrock, aufgerufen am 12. April 2022
  6. „Flamingos“ des Jura entdeckt vom 26. August 2019 Bild der Wissenschaft, aufgerufen am 12. April 2022
  7. a b Modeling the role of menhaden as forage and filter feeders Virginia Institute of Marine Science, aufgerufen am 13. April 2022
  8. Wachsmodell eines Lanzettfischchens (Memento des Originals vom 17. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bibliothek.univie.ac.at Universität Wien, aufgerufen am 12. April 2022
  9. Flussneunauge. Lampetra fluviatilis Bundesanstalt für Gewässerkunde, aufgerufen am 12. April 2022
  10. Jasmin Bergmann: Unterschätzte Tiere. Wieso Muscheln so wichtig für Gewässer sind vom 3. September 2023 SWR, abgerufen am 7. Juli 2024
  11. Die Europäische Auster im Steckbrief WWF, abgerufen am 7. Juli 2024
  12. Die Flussperlmuschel. Ernährung flussperlmuschel.at, aufgerufen am 27. Januar 2025
  13. Die Miesmuschel (Mytilus edulis) Schutzstation Wattenmeer, aufgerufen am 13. April 2022
  14. Cerastoderma edule. Gemeine Herzmuschel Südwestrundfunk, aufgerufen am 13. April 2022
  15. Lexikon der Biologie. Seescheiden Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 27. Januar 2025
  16. Wie sich Seelilien vor 450 Millionen Jahren ernährten Universität Tübingen, aufgerufen am 12. April 2022
  17. Schwämme versorgen Korallen mit Nährstoffen. Filtrierende Höhlenbewohner spielen entscheidende Rolle für Nahrungskreislauf im Riff Scinexx, aufgerufen am 12. April 2022
  18. Zooplankton. Ciliaten – Wimpertierchen Scinexx, aufgerufen am 13. April 2022
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