Ferrol ist der Geburtsort des spanischen DiktatorsFrancisco Franco, der – neben anderen – den Titel El Caudillo („Führer“) trug. In Anlehnung daran trug Ferrol von 1938 bis 1982 den Namen El Ferrol del Caudillo.
Ferrol liegt etwa 18 km (Luftlinie) nordöstlich von A Coruña an der Ria de Ferrol. Vom Meer her gibt es eine gut 3 km lange, enge Passage, bevor sich die Ria zur Hafenbucht von Ferrol und seinen Nachbargemeinden weitet. Am Ende der Schmalstelle sicherten zwei im 16. Jahrhundert gebaute Burgen den Hafen. Das Castelo de San Felipe wurde auf der Nordseite errichtet, das Castelo da Palma auf der Südseite. Kleinere Bastionen schützten die Einfahrt in die Ria. Nördlich der Einfahrt in die Ria de Ferrol befindet sich auch der moderne Außenhafen (Porto Exterior de Ferrol).
Castelo da Palma
Castelo de San Felipe
Bastion Castelo de San Carlos
Ciara Maru im Außenhafen von Ferrol
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Ferrol ist in dreizehn Parroquias gegliedert:
Brión (Santa María)
A Cabana (Santo Antonio)
Covas (San Martiño)
Doniños (San Román)
Esmelle (San Xoán)
Ferrol
A Graña (Santa Rosa de Viterbo)
Leixa (San Pedro)
Mandiá (Santa Uxía)
Marmancón (San Pedro)
San Xurxo da Mariña (San Xurxo)
Santa Cecilia de Trasancos (Santa Cecilia)
Serantes (San Salvador)
Geschichte
Ferrol ist seit Jahrhunderten einer der wichtigsten spanischen Kriegshäfen und Flottenstützpunkte. Unmittelbar zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges gelang es dem putschenden Militär erst nach drei Tagen, die Kontrolle über Ferrol zu erlangen. Republikaner, zusammen mit Matrosen, versuchten verzweifelt, den Putsch niederzuringen. Der Konteradmiral Antonio Arazola, der sich weigerte, den Putsch zu unterstützen, wurde auf Befehl des Vizeadmirals Indalecio Nuñez und Salvador Moreno am 4. August 1936 in der Kaserne Dolores getötet.[3]
Palacio Municipal (Ayuntamiento) – das Rathaus an der Plaza de Armas in Ferrol
Altstadt von Ferrol mit Sportboothafen
Praza de Amboage
Postgebäude
Jofre Theater
Romero Haus
Historisches Tor zum Marinearsenal
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl Ferrols ist von 87.700 im Jahr 1981 auf mittlerweile 64.158 Einwohner (Stand 1. Januar 2022, Instituto Nacional de Estadística) gesunken. Diese Bevölkerungsabnahme steht in direkter Verbindung mit dem schnellen Wachstum von Narón, welches an die Stadt angrenzt und zum Bezirk Ferrol (auch bekannt als Ferrolterra) gehört.
Bevölkerungsentwicklung
Quelle: INE-Archiv – grafische Aufarbeitung für Wikipedia
Wirtschaft
Beschäftigungszahlen der Gemeinde Ferrol in den einzelnen Wirtschaftszweigen – Stand März 2015
Sektor
Beschäftigte
Anteil in Prozent
Landwirtschaft und Fischerei
254
1,41
Industrie
2.496
13,84
Bauwirtschaft
971
5,38
Dienstleistungsgewerbe
14.311
79,36
TOTAL
18.032
100
Kultur
Jährlich finden in Ferrol während der Osterwoche oder Semana Santa die typisch spanischen Prozessionen statt, die der Semana Santa in Sevilla ähneln. Sie sind im Norden Spaniens die größten und bedeutendsten und werden deshalb als „von nationalem touristischen Interesse“ eingestuft. Die Semana Santa ist das wichtigste Fest der Stadt im ganzen Jahr und wird von vielen Touristen besucht.
Seit 2007 steht die Stadt auf der Tentativliste Spaniens für eine Aufnahme in das Weltkulturerbe.[4] Zentrale Punkte der Bewerbung sind hierbei das alte Arsenal der ortsansässigen Werft, die etwas außerhalb der Stadt liegenden Festungen San Felipe und La Palma und weitere militärische Bauten.
Ferrol ist ebenfalls der offizielle Startpunkt des Camiño Ingles (englischer Jakobsweg).
Sport
Bekanntester Sportverein der Stadt ist der Fußballclub Racing de Ferrol.
Die vielen nahe gelegenen Strände eignen sich gut zum Wellenreiten und sind deshalb von Surfern gut besucht.
Jaime Fagúndez Díaz: Catálogo de la flora vascular del concello de Ferrol (A Coruña) (= Monografías de Botánica Ibérica, 10). Jolube Consultor y Editor Botánico, Jaca (Huesca), 2011
Weblinks
Commons: Ferrol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Spanish Navy: Huge Contract in British Hands. In: The Manchester Guardian. 1. Februar 1909, S. 12, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2011; abgerufen am 25. Juli 2018 (englisch): „Vickers, Armstrong and Brown […] it has been determined to put down a new shipyard at Ferrol in Spain […] Mr A J Campbell […] has been appointed manager of the Ferrol yard […] Mr Peter Muir […] has been appointed assistant manager. A considerable number of expert shipbuilders have sign on to go to Spain […] there is a reason to believe that employment will be found to some hundreds of British shipbuilders, engineers, electricians, and other tradesmen in the new Spanish yard for several years to come.“Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rylibweb.man.ac.uk
↑Heleno Saña: Die libertäre Revolution – Die Anarchisten im spanischen Bürgerkrieg. Ed. Nautilus, Hamburg, 2001, ISBN 3-89401-378-8, S. 55.