Felix Buttersack (Mediziner)Felix Eberhard Buttersack (* 14. Oktober 1865 in Ludwigsburg; † 9. März 1950 in Göttingen) war ein deutscher Militärarzt und Schriftsteller. LebenFelix Buttersack studierte Medizin und promovierte 1887 in Berlin mit der Arbeit Ueber Osteoklasie (gewaltsames Zerbrechen verkrümmter Knochen). Von 1890 bis 1892 arbeitete er im Reichsgesundheitsministerium, von 1896 bis 1901 an der ersten medizinischen Klinik in Leiden. Später wurde er Generalarzt in Göttingen. Im Ersten Weltkrieg erhielt er militärische Auszeichnungen. 1920 wurde er Oberregierungsmedizinalrat sowie Leiter des Hauptversorgungsamtes in Münster und 1924 in den Ruhestand versetzt. Danach lebte er als Schriftsteller und Privatgelehrter in Göttingen. Buttersack blieb unverheiratet. WerkButtersack arbeitete zunächst auf dem Gebiet der Physiologie und der inneren Medizin. In anderen Arbeiten behandelte er die Geschichtsforschung, die praktische Sozialpolitik, die psychische und Beschäftigungstherapie und die Bedeutung des Grundbindegewebes in Physiologie und Pathologie. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand widmete er sich vermehrt Grenzfragen der Medizin und außersinnlichen Phänomenen. Seine medizinischen, weltanschaulichen und okkulten Schriften fanden Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in rechtsnationalen Kreisen Aufmerksamkeit und sind von rassistischem Gedankengut durchsetzt. In seiner Hetzschrift Wider die Minderwertigkeit! von 1926 forderte Buttersack, der Staat solle „Schwachsinnigen, Schwindsüchtigen, Krüppeln, konstitutionellen Verbrechern, Geisteskranken, Fürsorgezöglingen und Hilfsschülern menschenfreundlicherweise [sic!] zum Tode verhelfen“.[1] Über die Schrift Wider die Minderwertigkeit! urteilte Stavros Zurukzoglu: „Die vorliegende Monographie behandelt die Fragen der Eugenik mit großer Geschicklichkeit. Schade, daß der Verfasser den Boden der Sachlichkeit und des wissenschaftlichen Kritizismus verläßt und sich seinen Minderwertigkeitsbegriff allzu sehr als Generalarzt zurechtlegt! […] Die Schrift ist als Kampfmittel gegen die Gleichgültigkeit in rassenhygienischen Dingen wohl zu brauchen, nicht aber als Grundlage für eventuell zu ergreifende praktische Maßnahmen.“[2] 1929 publizierte er seine Pyramide der Medizin, deren vier Seiten von Naturerkenntnis, Philosophie, Kunst und Religiosität gebildet werden und die keiner ganz durchklettern kann.[3] Vor 1933 unterstützte Buttersack eine unter dem Tarnnamen „Archiv für berufsständische Rassenstatistik“ von der Göttinger NSDAP betriebene Datensammlung zur Erfassung aller Juden, die später Grundlage des Arierparagraphen wurde. Obwohl Buttersack ein geistiger Wegbereiter der NS-Euthanasie war, gehörte er der NSDAP selbst nie an. In einer politischen Beurteilung vom Oktober 1939 bezeichnete die Partei ihn sogar als „instinktlosen Halbidioten“, unternahm aber nichts Schwerwiegendes gegen ihn. Buttersacks nach dem Krieg von Julius Hartmann aus dem Nachlass herausgegebener Band Unsichtbare Mächte stellt sich in die Reihe populärer esoterischer Sachbücher dieser Jahre und klammert politisches Gedankengut weitgehend aus. Schriften
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
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