Nach Unterricht bei Gustav Höppner gab Erich Weiher 1912 im Sommertheater Moabit in Berlin sein schauspielerisches Debüt. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren Theater in Beuthen, Essen, Graudenz, Nordhausen und Saarbrücken, ehe er 1931 nach Hamburg kam. Hier arbeitete er zunächst als Rundfunksprecher bei der damaligen NORAG. Als König Ludwig XIV. stand Weiher in der Operette Liselott von Eduard Künneke zum ersten Mal in Hamburg auf der Bühne. Anlass hierzu war ein Gastspiel Gustaf Gründgens’ im Operettenhaus. Anschließend hatte er Engagements am Kleinen Lustspielhaus an den Großen Bleichen, dem späteren Sitz des Ohnsorg-Theaters, sowie im Vorläufer des Altonaer Theaters, dem Altonaer Stadttheater. 1937 kam Erich Weiher an das Thalia Theater, dem er bis zu seinem Tod über 35 Jahre lang angehörte. Einige seiner Rollen waren hier der Julius Wolff in Gerhart HauptmannsBiberpelz, Napoleon in Madame Sans-Gêne von Victorien Sardou, der Kammerdiener in Kabale und Liebe von Friedrich Schiller oder der Geist in ShakespearesHamlet. Weiter sah man Weiher in Stücken wie Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht, in Südfrüchte von Marcel Pagnol oder Kolportage von Georg Kaiser.[2][3][4][5]
Gelegentlich übernahm Erich Weiher auch Aufgaben vor der Kamera. So war er 1947 erstmals in dem Episodenfilm In jenen Tagen unter der Regie von Helmut Käutner zu sehen. Sowohl 1954/55 als auch in einer weiteren Verfilmung im Jahr 1959 spielte er die Rolle des Monsieur Hochepot in dem Dreiteiler Im sechsten Stock nach dem gleichnamigen Bühnenstück des Schweizer Schauspielers Alfred Gehri. Weiter hatte Weiher kleinere Rollen in Der Hauptmann von Köpenick und der Edgar-Wallace-VerfilmungDie toten Augen von London. Ferner wirkte er in zwei Episoden der Serie Hafenpolizei und in der ersten Folge der Unverbesserlichen mit.
Ungleich umfangreicher war dagegen Erich Weihers Tätigkeit als Hörspielsprecher. Zwischen 1945 und 1972 wirkte er in über 150 Produktionen überwiegend des NWDR und später des NDR mit, so u. a. in Hörfunkfassungen von Carl ZuckmayersDer Hauptmann von Köpenick, Der Biberpelz, Bezauberndes Fräulein von Ralph Benatzky, Galileo Galilei von Bertolt Brecht oder Der Geizige von Molière.
Erich Weiher starb 78-jährig an Herzversagen, nachdem er einige Tage zuvor noch in IbsensEin Volksfeind auf der Bühne des Thalia Theaters gestanden hatte.[5] Er ruht auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf bei Kapelle 12 (Grablage BH 58 – 1097).[1]