Hundrieser gehörte in Ostpreußen zu den Nachfahren der Salzburger Exulanten und studierte von 1865 bis 1868 an der Berliner Kunstakademie. Dort war er Meisterschüler des ebenfalls aus Königsberg stammenden Bildhauers Rudolf Siemering, in dessen Atelier er nach dem Studium noch weitere acht Jahre arbeitete. Bei seinen eigenen Arbeiten ließ er sich schon bald stark von Reinhold Begas und dessen naturalistischem Stil des Neobarock und Neorokoko beeinflussen. Bevor er ab 1873 als freischaffender Bildhauer in Berlin tätig war, unternahm er zahlreiche Studienreisen unter anderem nach Frankreich, Belgien und Österreich. Er wurde 1892 in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen und übernahm 1895 dort eine Professur. 1905 wurde er zum Direktor des Rauch-Museums berufen. Er schuf vorwiegend Statuen und Figuren für öffentliche Plätze und Gebäude. Nach seinem Tod wurde er in der Abt. 15-132 auf dem Parkfriedhof Lichterfelde beigesetzt. Für sein Weltpostdenkmal-Entwurf erhielt er ein Preisgeld von 3000 Schweizer Franken.[2]
Sein Sohn Hans Hundrieser (1874–1929) war ebenfalls als Bildhauer tätig.[3][4]
1895: Berolina-Standbild in Kupfer-Treibarbeit für den Alexanderplatz in Berlin (nach dem Gipsstandbild von 1889, enthüllt am 17. Dezember 1895, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen; Replikat als Guss geplant)
1901: Brunnenplastik Prometheus für einen Wandbrunnen an der Hardenbergstraße in Berlin-Charlottenburg
Büste Jacob Grimm im Museum in Haldensleben
Marmorstatue der Königin Luise in Bad Pyrmont
vier allegorische Figuren auf der Zollbrücke in Magdeburg
symbolische Gestalten der vier Erdteile (Europa, Asien, Afrika, Amerika) auf den Ecken der Attika und Sandstein-Löwen an der Freitreppe der Neuen Börse in Königsberg (Allegorien zerstört, Löwen erhalten)
↑Hundrieser, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.508 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).