Eine Frage der Ehre
Eine Frage der Ehre (Originaltitel: A Few Good Men) ist ein amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Rob Reiner aus dem Jahr 1992. Er basiert auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Aaron Sorkin, der auch das Drehbuch verfasste. Zwei Marine-Infanteristen werden des Mordes an einem Kameraden beschuldigt und vor Gericht gestellt. Die Hauptrollen sind besetzt mit Tom Cruise, Jack Nicholson, Demi Moore, Kevin Bacon, Kiefer Sutherland und Kevin Pollak. HandlungAuf dem US-Marineinfanterie-Stützpunkt Guantanamo Bay ist der Soldat William Santiago ums Leben gekommen, nachdem er von seinen Kameraden Dawson und Downey tätlich angegriffen worden ist. Santiago hat als Außenseiter gegolten, während die beiden mutmaßlichen Täter Vorzeige-Marines sind. Zunächst ist unklar, ob es sich bei dem Angriff um eine Strafaktion (Code Red) handelte, die – obwohl offiziell verboten – von einem Vorgesetzten angeordnet wurde. Die gegen die beiden vom Militärgericht erhobene Anklage lautet auf Mord, Verschwörung zum Mord sowie „Verhalten unwürdig eines Marines“. Dawson und Downey wird vorgeworfen, Santiago gezielt ermordet zu haben, um zu verhindern, dass dieser Informationen über ein früheres Fehlverhalten Dawsons an den NCIS weiterleitet. Die beiden Angeklagten hingegen stellen den Todesfall als unbeabsichtigte Folge einer von Vorgesetzten befohlenen Strafaktion dar und sehen sich somit zu Unrecht angeklagt. Die Anklage in der Verhandlung führt der Marines-Captain Jack Ross. Als Verteidiger stehen den beiden die JAG-Anwälte Lieutenant Junior Grade Daniel Kaffee und Lieutenant Commander Joanne Galloway zur Seite. Galloway rechnet aufgrund ihres höheren Ranges und ihrer theoretischen Kenntnisse mit der Leitung der Verteidigung, zu ihrer Überraschung wird diese aber dem jungen und unerfahrenen Kaffee übertragen. Auch Lieutenant Sam Weinberg wirkt bei der Verteidigung mit, obwohl er eine tiefe Abneigung gegen Dawson und Downey hegt, die in seinen Augen zu zweit einen Schwächeren angegriffen haben. Die Prozessstrategie der Verteidigung besteht darin, den vorgesetzten Offizieren nachzuweisen, den Befehl zur Bestrafung mit tödlichem Ausgang gegeben zu haben. Als Schlüsselfigur erweist sich dabei Colonel Nathan R. Jessep, der Kommandeur der Bodentruppen des US-Stützpunkts Guantanamo Bay, der den Code Red befohlen haben könnte. Eine weitere zentrale Rolle spielt der unmittelbare Vorgesetzte der Marines, ihr Zugführer First Lieutenant Kendrick. Dieser sagt vor Gericht aus, er habe explizit angeordnet, dass durch die Soldaten seines Zuges keine Gewalt gegen Santiago ausgeübt werden dürfe, obwohl dieser durch wiederholte Fehlleistungen den Zorn seiner Kameraden auf sich gezogen habe. Dawson und Downey erklären im Gegensatz dazu jedoch, Kendrick habe ihnen den Code Red an Santiago befohlen, wahrscheinlich auf Anordnung Jesseps. Zunächst gelingt es Kaffee, seine Klienten in ein positives Licht zu rücken: Er weist nach, dass Dawson in zahlreichen anderen Fällen, in denen bereits ein Code Red gegen Santiago angebracht gewesen wäre, das spätere Opfer unter seinen persönlichen Schutz gestellt hat. Zudem hat Dawson einen unter Arrest stehenden Kameraden gegen die Vorschriften heimlich mit Lebensmitteln versorgt – aus diesem Grund hat Kendrick den ehrgeizigen Dawson nicht zur Beförderung vorgeschlagen. Kaffee bringt Kendrick im Zeugenstand dazu, indirekt zuzugeben, dass Dawson sich daher aus Karriereangst einem weiteren Befehl Kendricks – auch zu einem Code Red – nicht mehr widersetzt hätte. Die Lage der Verteidigung wendet sich zum Schlechten, als es der Anklage gelingt, Dawson und Downey in einem wichtigen Punkt einer Lüge zu überführen: Ankläger Ross weist nach, dass Downey zum Zeitpunkt von Kendricks Code-Red-Befehl noch auf dem Rückweg von seinem Dienstposten war. Downey gibt schließlich zu, dass er nur von Dawson, nicht aber direkt von First Lieutenant Kendrick die Anweisung zur Bestrafung Santiagos erhalten habe – somit erscheint Dawson nunmehr als Urheber des tödlichen Angriffs. Der Fall wird für die Verteidigung nahezu aussichtslos, als sich in der Folge ihr wichtigster Zeuge, Lieutenant Colonel Markinson, der Stellvertreter Jesseps, das Leben nimmt. Zuvor hatte Markinson sich freiwillig bei Kaffee gemeldet, da er dabei war, als Jessep Kendrick den Befehl zum Code Red an Santiago erteilt hatte. Sein Ehrverständnis verbietet ihm jedoch, öffentlich vor Gericht gegen Jessep, mit dem ihn eine lange gemeinsame Dienstzeit verbindet, auszusagen. Kaffees Strategie besteht nun darin, Colonel Jessep als Zeugen vorzuladen und ihn bei der Befragung derartig zu provozieren, dass er zugibt, den Befehl gegeben zu haben. Dabei riskiert er seine Karriere, da er ohne Markinsons Aussage nichts gegen Jessep in der Hand hat und es eine gesetzliche Vorschrift gibt, die das grundlose Bezichtigen eines höherrangigen Offiziers unter Strafe stellt. Kaffee weiß aber, dass Jessep Code Red-Maßnahmen für richtig hält und spekuliert darauf, dass es ihm gelingt, diese Einstellung in der Befragung bloßzustellen. Kaffee gelingt es in einem dramatischen Frage-Antwort-Duell, Jessep im Gerichtssaal so in Rage zu bringen, dass dieser – trotz des Hinweises des Richters, ihn selbst belastende Fragen nicht beantworten zu müssen – schließlich im Zorn zugibt, die Strafmaßnahme an Santiago persönlich angeordnet zu haben. Jessep und auch Kendrick werden daraufhin verhaftet. Durch sein Eingeständnis, den Code Red befohlen zu haben, hat er die Version von Dawson und Downey bestätigt, wodurch die Mordanklage unhaltbar wird. Die beiden Marines werden daher in den Anklagepunkten Mord und Verschwörung zu einer Straftat freigesprochen, jedoch im Anklagepunkt „Verhalten unwürdig eines Marines“ für schuldig befunden und unehrenhaft aus der Armee entlassen. Für den naiven Downey bricht daraufhin eine Welt zusammen – er glaubt weiterhin, nichts Falsches getan zu haben. Dawson widerspricht ihm daraufhin. Er stellt klar, dass Marines die Aufgabe hätten, für Schwächere zu kämpfen, also hätten sie auch für ihren Kameraden kämpfen müssen. SynchronisationDie deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Berliner Synchron GmbH, für die Dialogregie und das deutsche Dialogbuch war Jürgen Neu verantwortlich.[1]
Richtigstellungen, Produktionsnotizen
RezeptionKritikenDer Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Das Filmkritik-Portal Rotten Tomatoes gibt für den Film 83 % positive Rezensionen an und er hat einen Metascore von 62 von 100 bei Metacritic.[5][6]
– Heyne Filmjahrbuch 1994
Auszeichnungen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[9] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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