Eggersdorf bei Graz liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Graz im Bezirk Graz-Umgebung im österreichischen Bundesland Steiermark. Durch die Gemeinde fließt der Rabnitzbach, ein Nebenfluss der Raab.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften und Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]; Fläche: Stand 31. Dezember 2020[2]):
Ortschaft und weitere Ortsteile
Einwohner
Katastralgemeinde
Fläche
Brodersdorf samt Am Waldhang
513
Brodersdorf
193,31 ha
Brodingberg samt Bachberg, Ehrenberg, Ödt, Sparblgraben, Weiterstauden und Wetterkreuz
382
Affenberg
459,57 ha
Edelsbach bei Graz samt Oberhöfling und Unterhöfling
479
Edelsbach
440,53 ha
Eggersdorf bei Graz samt Stuhlsdorf
2074
Eggersdorf
550,70 ha
Hart bei Eggersdorf samt Aigen, Albersdorf, Albersdorferegg, Ebelhof, Königgraben, Kotzersdorf und Tragberg
660
Hart bei Eggersdorf
834,25 ha
Haselbach samt Buchegg, Freiingeregg, Hummelegg, Tragberg und Urscha
398
Haselbach
631,01 ha
Höf samt Höf-Lembach, Lembachtal und Maning
1154
Höf
595,48 ha
Präbach samt Friedlhof, Giging und Hütteregg
396
Präbach
467,71 ha
Purgstall bei Eggersdorf samt Greith, Gumpers, Hoffeldsiedlung, Mitteregg, Mitterprellerberg, Oberprellerberg, Prellerberg, Unterprellerberg und Volkersdorf
1187
Purgstall
749,68 ha
Eingemeindungen und Umbenennung
Zum 1. Jänner 1963 wurde Edelsbach bei Graz mit Eggersdorf bei Graz fusioniert.[3]
Zum 1. Jänner 2004 wurde die damalige Gemeinde Purgstall bei Eggersdorf umbenannt in „Hart-Purgstall“.[4]
Eggersdorf geht auf eine römerzeitliche Siedlung zurück, die römischen Grabhügel in Pircha und die Römersteine in Eggersdorf beweisen dies.[7] Die heute noch so benannte Römerstraße war die Hauptverbindung zwischen dem Raabtal und dem Murtal. Das Dorf wurde nach einiger Zeit von den Slawen besiedelt, die Orts- bzw. Riednamen Stuhlsdorf (früher Stojansdorf – Dorf des Stojan, der Beständige), klanec, Glantschenbach – klanec, der Hohlweg und der „steil bergan führende Weg“, bezeugen dies.
Das Dorf erhielt den Namen Eggersdorf von deutschen Besiedlern, der Name stammt vom Gründer „Ekkehart“ (Dorf des Ekkerhard).
Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Die Gemeinde erhielt mit Beschluss des Steirischen Landtages vom 4. Juli 1928, durch ständige Entwicklung zu einem zentralen Markt im Gebiet östlich von Graz, das Marktrecht verliehen.
Im Lauf der Zeit hat sich der Ort von einer handwerklichen und landwirtschaftlichen Gemeinde zu einer Gemeinde mit zentralörtlichem Charakter entwickelt. Heute gibt es in der Gemeinde einige Landwirte sowie Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Eggersdorf bei Graz ist ein wichtiger Schulstandort und Sitz eines Standesamtes. Einen Polizeiposten und eine Pfarrkirche gibt es ebenfalls.
Seit 1973 war 50 Saisonen hindurch der Wimmerlift, ein Schlepplift, in Betrieb. Nach einer Saison mit nur 9 Schneetagen wurde er Ende Jänner 2023 von den privaten Betreibern stillgelegt.[8]
Bevölkerungsentwicklung
Religionen
Die Gemeinde liegt in der röm.-kath. Pfarre Eggersdorf.
Toni Zierler hat auf seinem Hof eine Privatsammlung an Fotokameras und Fotografien, zurück bis Daguerreotypien. Dieses Kabinett ist – noch – nicht öffentlich zugänglich.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gleisdorfer Straße B 65 durchquert auf einer Länge von knapp sieben Kilometern das Gemeindegebiet von Eggersdorf, während die durch die Nachbargemeinde Kumberg verlaufende Weizer Straße B 72 lediglich auf einem kurzen Teilstück die Grenze zur Gemeinde Eggersdorf bildet. Direkt durch den Marktort verläuft die Landesstraße L364, welche die B 65 mit der B 72 verbindet.
Die Süd Autobahn A 2 ist über die Anschlussstelle Gleisdorf-West (exit 161) in etwa acht Kilometern erreichbar.
Öffentlicher Verkehr
Durch das Gemeindegebiet verkehren einige RegioBus-Linien des Verkehrsbundes Steiermark. Busse nach Gleisdorf, Graz, Hartberg, Fürstenfeld, Ilz, Feldbach und Bad Gleichenberg fahren über die Gleisdorfer Straße B 65 zu ihren Zielen. In Stoßzeiten gibt es einen 10- bis 15-Minuten-Takt nach Graz über die Ries (Liniennummern: 300, 331, 400, 460, 470), betrieben von ÖBB-Postbus und Verkehrsbetriebe Gruber.
Kurse von Graz nach Eggersdorf gibt es über Edelsbach (ÖBB-Postbus Linie 361) und über Brodersdorf-Kühlhauser (ÖBB-Postbus Linie 360).
Von Eggersdorf Zentrum besteht eine Verbindung mit der Linie 240 (ÖBB-Postbus) über Faßlberg und Niederschöckl nach Graz-Andritz.
Im Nordwesten der Gemeinde an der Weizer Straße B 72 gibt es RegioBus Linien nach Graz, Weiz, St. Radegund und Kumberg (Linien 200, 201, 250; betrieben von ÖBB-Postbus). Der Takt auf dieser Strecke wurde im Juli 2019 stark verbessert und die Linien angepasst.
In der Gemeinde gibt es abseits der Hauptbusachsen die Möglichkeit, das Rufsammeltaxi GUSTmobil anzufordern. Die Haltepunkte sind mit Schildern ausgewiesen. Die Fahrt ist nicht Teil des VerbundLinie-Tarifsystems.
Mit der Gemeindezusammenlegung verloren alle Wappen der Vorgängergemeinden ihre offizielle Gültigkeit.
Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) des mit 1. Juli 1979 verliehenen Gemeindewappens lautet:
„Ein silberner Schild mit grünem Schildhaupt, darin nebeneinander zwei silberne Laubkronen, im unteren Feld balkenförmig zwei schwarze Eggenbänke, eine mit vier, die andere mit drei gestürzten Zähnen“[14]
Die Neuverleihung erfolgte mit unveränderter Beschreibung zum 30. Jänner 2016.[15]
Die ehemalige Gemeinde Purgstall bei Eggersdorf hatte zum 1. Juli 1992 ein Wappen mit der Beschreibung „Im Zinnenschnitt von Kürsch und Rot geteilt mit einer silbernen von unten nach vorne gebogenen Dornenranke mit einer silbernen Rose im roten Feld“ erhalten.[16]
↑§ 3 Abs. 3 Z 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014, Nr. 31, Jahrgang 2014, ZDB-ID 705127-x, S. 2.