Eddie CochranEddie Cochran (* 3. Oktober 1938 in Albert Lea, Minnesota als Ray Edward Cochrane; † 17. April 1960 in Bath, Großbritannien) war ein US-amerikanischer Rock-’n’-Roll- und Rockabilly-Musiker. Innerhalb seiner kurzen Karriere hatte er mit Songs wie Summertime Blues und C’mon Everybody Erfolge. LebenAnfängeDer Sänger und Gitarrist, der seit seinem zwölften Lebensjahr Gitarre spielte, begann seine Karriere 1954 als Teil der Cochran Brothers, war mit seinem Partner Hank Cochran aber nicht verwandt; vielmehr ließ er, um der zu dieser Zeit herrschenden Vorliebe für Hillbilly-Duos zu entsprechen, das „e“ im Nachnamen fallen. Ein Plattenvertrag mit der American Music Corporation führte 1955 zu ersten Singleveröffentlichungen und Fernsehauftritten. Das Duo trennte sich 1956 und Cochran arbeitete fortan mit dem Komponisten Jerry Capehart zusammen. KarriereErste Demoaufnahmen entstanden im April 1956 in den Gold Star Studios von Hollywood, in denen später alle großen Hits von Cochran produziert wurden. Nach Auftritten in den Filmen The Girl Can’t Help It (in dem er seinen berühmten Twenty Flight Rock präsentiert und der im Dezember 1956 in die US-Kinos kam) und Reife Blüten hatte Eddie Cochran 1957 seinen ersten Chart-Erfolg mit dem Stück Sittin’ in the Balcony aus der Feder von John D. Loudermilk. Es folgte eine Australien-Tournee mit Gene Vincent, Little Richard und Alis Lesley. Seinen größten Hit hatte der Musiker 1958 mit Summertime Blues. Dieser Song über die Nöte eines US-Teenagers, der in den Sommerferien jobbt und sich nach einem Urlaub sehnt, ist noch heute populär. 1959 nahm Cochran nach dem Tod von Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper („The Day the Music Died“) den Tributesong Three Stars auf, der allerdings erst 1960 nach seinem eigenen Tod veröffentlicht wurde. Von Januar bis April 1960 begleitete Eddie Cochran Gene Vincent auf einer von Promotor und Impressario Larry Parnes organisierten England-Tournee, die von Radiokonzerten und Interviews über die BBC begleitet wurde. Die US-Stars wurden durch Billy Fury, Joe Brown, Adam Faith, Marty Wilde, Tony Sheridan, Vince Eager, Georgie Fame und andere lokale Interpreten unterstützt.[1][2] Im Publikum des Liverpooler Stadiums saßen u. a.: Cynthia und John Lennon sowie Stuart Sutcliffe.[3] George Harrison berichtete von seinen Erinnerungen an einen Auftritt: „He was standing at the microphone and as he started to talk he put his two hands through his hair, pushing it back. And a girl, one lone voice, screamed out, ‘Oh, Eddie!’ and he coolly murmured into the mike, ‘Hi honey.’ I thought, ‘Yes! That’s it—rock and roll!“.[4][5] Der Einfluss dieser Tournee auf die britische Jugend war gewaltig und machte sie zu einem Wegbereiter einer riesigen Musikbewegung, die letztlich in der sogenannten British Invasion mündete. TodEddie Cochran verunglückte am 16. April 1960, dem letzten Tag der Tournee. Während einer Taxifahrt von Bristol nach London zwischen Bath und Chippenham platzte an dem Fahrzeug ein Reifen, und der Wagen prallte gegen einen Laternenpfosten. Cochran starb 16 Stunden nach dem Unfall an seinen Kopfverletzungen im St. Martins Hospital in Bath. Gene Vincent, der mit im Auto gesessen hatte, erlitt einen Schlüsselbeinbruch, mehrere Rippenbrüche und eine Verletzung am Bein. Der Manager Pat Thomkins und der 19-jährige Taxifahrer blieben unverletzt. Cochrans Freundin Sharon Sheeley erlitt einen Beckenbruch. Der Polizeischüler und spätere Musiker Dave Dee nahm seinerzeit den Unfall auf. Am 25. April wurde der Musiker in Glendale, Kalifornien beigesetzt. Der kurz zuvor aufgenommene Song Three Steps to Heaven wurde zu einem posthumen Nummer-1-Hit in Großbritannien. Rezeption1979 sang Sid Vicious 1979 im Film The Great Rock ’n’ Roll Swindle Something Else und C’mon Everybody. Noch in der Gegenwart werden weltweit in den Archiven von Aufnahmestudios oder Radio- und Fernsehstationen seit den frühen 1970er Jahren unveröffentlichte Aufnahmen aufgespürt und auf dem britischen Fan-Label Rockstar Records publiziert. 1981 veröffentlichten Wolfgang Niedecken und BAP auf ihrem Album Für usszeschnigge! eine kölsche Version von Summertime Blues mit dem Titel Wo mer endlich Sommer hann. 1987 wurde Eddie Cochran in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. DiskografieUS-Alben
ChartplatzierungenAlle Alben platzierten sich erst posthum in den britischen Charts. Bis auf Singin’ to My Baby sind alle Alben Best-of-Alben oder Kompilationen.
US SinglesThe Cochran Brothers:
Eddie Cochran:
Chartplatzierungen
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar a Summertime Blues war 1958 nur in Großbritannien (6 Wochen) und den USA in den Charts, 1968 platzierte sich die Single in Deutschland und Österreich und weitere 8 Wochen in Großbritannien (höchste Position Platz 34) b C’mon Everybody platzierte sich zweimal in den britischen Charts: 1959 für 13 Wochen (Platz 6) und 1988 für 7 Wochen (Platz 14) SessionmusikerCochran war bei zahlreichen Künstlern seiner Zeit als Sessionmusiker gefragt. Er spielte als Hauptinstrument eine modifizierte Gretsch G 6120 mit einem Gibson P-90 „Dog Ear“ Single-Coil Pickup und verzichtete auf die gewickelte G-Saite an der Gitarre. Diese ersetzte er durch eine blanke zweite H-Saite, die das Dehnen erleichterte.[12] Mit diesen Veränderungen erzeugte er sein eigenes wärmeres und jazziges Klangbild. Unter anderem spielte Cochran für: Jewel Akens, John Ashley, Johnny & Dorsey Burnette, Al Casey, Mike Clifford, Eddie Daniels, Lee Denson, Al Dexter, Mamie Van Doren, Baker Knight, Skeets McDonald, Wynn Stewart und Jess Willard.[13] Mit der Einführung des Stereostandards 1958[14] in der US-Musikindustrie konnte sich Cochran als Pionier des Multitracking entwickeln, das Vorhandensein mehrerer Spuren erlaubte zudem das Overdubbing. Bereits Mitte Januar 1958 wurde Pretty Girl in 2-Track- und 3-Track-Stereo aufgenommen und Eddie Cochran ist ab Mai 1958 auf einigen Aufnahmen an mehreren Instrumenten zu hören (z. B. Summertime Blues: akustische- und Sologitarre; C’mon Everybody: akustische-, Sologitarre und Schlagzeug).[15] Filme
Literatur
Quellen
WeblinksCommons: Eddie Cochran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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