Erstmals wurde Duingen zwischen 826 und 876 als Duthungun schriftlich erwähnt.[4] Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Suffix -ung oder -unga[5] zu einem Grundwort *duð/þ- unbekannter Bedeutung (vielleicht eine Pflanzenbezeichnung).[6][7] Geschichtliche Varianten des Ortsnamens sind u. a. Dudingen, Tuingoburg, Dujen.
Im April 948 weilte der Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreiches, der spätere römisch-deutsche Kaiser Otto I. in Duingen.[8]
Um 1233 lebten die „Ritter von Duingen“ in der sogenannten „Tinne“. Die „Tinne“ steht im Alfelder Weg und ist Duingens ältestes Haus. Im Jahre 1642 wurde das Hirtenhaus im Hirtenweg 1 gebaut. Duingen hatte zu diesem Zeitpunkt rund 800 Einwohner. Die erste Windmühle wurde 1661 auf dem Windmühlenweg errichtet. 1742 wurde die Windmühle baufällig und neu aufgebaut. Bis Ende der 1960er Jahre war der Müllermeister Großmann tätig. Die Mühle wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut. 1911 wurde die Freiwillige Feuerwehr Duingen gegründet. 1977 kam Duingen im Zuge der Auflösung des Landkreises Alfeld (Leine) zum Landkreis Holzminden und wurde 1981 in den Landkreis Hildesheim umgegliedert.
Duingen ist Mitglied der Region Leinebergland, ein nach dem Leader-Ansatz gegründeter freiwilliger Zusammenschluss verschiedener Städte und Gemeinden im südlichen Niedersachsen.
Die evangelisch-lutherische Katharinenkirche, 1735–1739 nach Plänen von Ernst Braun erbaut, befindet sich am Pfarrhof. Die Kirchengemeinde, deren Pfarramt auch die Kirchengemeinde Coppengrave sowie die Kapellengemeinde Ith-Weenzer-Bruch betreut, gehört zum Kirchenkreisverband Hildesheimer Land/Alfeld.
Die katholische Kirche Guter Hirt wurde 1960/61 nach Plänen von Johannes Reuter sen. an der Ebertstraße erbaut. Sie gehört seit 2006 zur Pfarrgemeinde St. Marien in Alfeld.
Eine Neuapostolische Kirche befindet sich an der Töpferstraße am Ortsausgang. Die Gemeinde wurde 1930 gegründet, 1953 wurde ihr erstes Kirchengebäude geweiht. Die Gemeinde gehörte zum Kirchenbezirk Hildesheim und wurde 2014 geschlossen.
Politik
Rat
Der Rat des Fleckens Duingen setzt sich aus 4 Ratsfrauen und 13 Ratsherren folgender Parteien zusammen:[16]
Wappenbegründung: Das Wappen ist von einem seit dem 17. Jahrhundert für Duingen nachzuweisenden Fleckensiegel abgeleitet, das auf den Ortsnamen (Duwe-nigen/Duwe = Taube) deutet. Das alte Siegel ist oftmals gewandelt; einmal ist die Taube nach links, dann wieder nach rechts gerichtet. Im Schnabel trägt dieselbe ein gelegentlich als Palmwedel, dann wieder als Oelzweig zu deutendes Reis. Später ist dem Wappen eine heraldische Rose als Beizeichen gesetzt worden. Anfänglich fand sie sich über dem Schild, später im Schild über dem Rücken der Taube. Ob dieses Zeichen aus dem Wappen des Adelsgeschlechts „von Duingen“ entlehnt ward, ist zu vermuten; denn dieses führte drei Rosen im goldenen Schild. Das neueste festgelegte Fleckenwappen ist in Anlehnung an das überlieferte, aber in anderer Tingierung und unter Einfügung des Dreiberges sowie der Fortlassung des Reises im Schnabel der Taube gestaltet.
Der Bahnanschluss bestand früher in Form der Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen. Mittlerweile ist die Strecke nicht mehr in Betrieb, allerdings wird vom Förderverein Kleinbahn VDD ein musealer Verkehr in Richtung Voldagsen angestrebt.
Hermann Kyrieleis (1863–1924), Fälscher von Luther-Autographen, geboren in Duingen.
Literatur
Ralf Busch: Duingen: ein niedersächsischer Töpferort. Ausstellungskatalog. Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums 2. Braunschweig 1975.
Ralf Busch: Mittelalterliche und neuzeitliche Töpfereien zwischen Alfeld und Deister. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 48: Hannover, Nienburg, Hildesheim, Alfeld. Teil I: Einführende Aufsätze. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1981. S. 224–231. Mit Literaturangaben.
Historisches Museum am Hohen Ufer Hannover. In Zusammenarbeit mit Westermann’s. Hannover 1986. S. 113: Abbildung „Braunes Duinger Steinzeug“.
Ulrich Fliess: Volkskundliche Abteilung. Ausstellungskatalog des Historischen Museums am Hohen Ufer Hannover II. Hannover 1972. S. 95–98: Duinger Steinzeug (Geschichtlicher Überblick) und Ausstellungsstücke in der Wandvitrine 141 (zugehörige Abbildungen in Tafel 14).
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Friedrich Becker: Datt Dausche Platt. In: Duinger Heimat- und Kulturverein e. V. (Hrsg.): Schriftenreihe des Heimat- und Kulturvereins. Band16, 2016, S.12.
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Gesetz über die Vereinigung der Gemeinden Banteln, Betheln, Brüggen, Despetal, Rheden und der Stadt Gronau (Leine) sowie über die Neubildung des Fleckens Duingen und der Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr.22/2015. Hannover 15. Dezember 2015, S.399–400, S. 17–18 (Digitalisat [PDF; 278kB; abgerufen am 29. Juni 2019]).
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.172 (Digitalisat).
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Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.28, Landkreis Alfeld (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 27. Dezember 2019]).
↑ abGemeinderat Duingen. In: Webseite Samtgemeinde Gronau (Leine). Abgerufen am 3. Juli 2017.
↑ abWilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0MB; abgerufen am 10. Juni 2019]).
↑Töpfermuseum Duingen. In: Webseite Samtgemeinde Leinebergland. Abgerufen am 25. Juli 2018.