Die Gemeinde erhielt 2023 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]
Im Jahr 154 v. Chr. drangen römische Legionen unter der Führung von Quintus Opimius in die Küsten Kelto-Liguriens (Südfrankreich) ein, um die griechischen Kolonien Antipolis (Antibes) und Níkaia (Nizza) zu verteidigen.
Die Römer überließen die Küste ihren Verbündeten, nahmen das Landesinnere in Besitz und errichteten ein befestigtes Lager in der Stadt Antéa, deren Name dem Weiler Antier entspricht, der wenige Kilometer vom heutigen Zentrum von Draguignan entfernt liegt, dem damaligen Herrschaftsgebiet von den Suelter, ein den Kelto-Ligurern assimiliertes Volk.
Da sie sich der römischen Besatzung nicht unterwerfen wollten, flüchteten die Suelter in die Wälder von Malmont (Mauvais mont), wo sie ihren Unterdrückern eine Zeit lang Widerstand leisteten, bevor sie sich unterwarfen. Im Geiste der Unabhängigkeit vom römischen Joch bauten sie jedoch neue Häuser auf dem Gipfel dieses Berges, der Draguignan überragt, und nannten diesen Ort „Griminum“, „Ginium“ oder „Guignan“.
Wenn der Ursprung des Namens Draguignan jedoch aus der Römerzeit stammt, geht eine andere Interpretation davon aus, dass die Stadt ihren Namen „Draconius“ verdankt, dem Grundbesitzer des Landguts Dragonianum, da die galloromanischen Besitztümer ihren Namen von ihrem Besitzer erhielten, gefolgt vom abschließenden Suffix „Anum“.
Alle mittelalterlichen Texte (der älteste datiert von 909) geben seine lateinische Form „Dragonianum“ oder „Draguinianum“ mit geringen Varianten an.
Bevölkerungsentwicklung
Draguignan: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr
Einwohner
1793
6.113
1800
6.561
1806
8.010
1821
8.616
1831
9.804
1836
9.794
1841
8.588
1846
9.876
1851
8.972
1856
11.052
1861
10.082
1866
9.819
1872
9.446
1876
9.223
1881
9.133
1886
9.753
1891
9.816
1896
9.963
1901
9.671
1906
9.770
1911
9.974
1921
9.199
1926
9.441
1931
11.418
1936
12.130
1946
11.801
1954
13.402
1962
14.522
1968
18.376
1975
21.448
1982
26.667
1990
30.183
1999
32.829
2006
35.500
2011
37.501
2016
40.053
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2]INSEE ab 2006[3] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Verwaltung
Draguignan ist Sitz einer Unterpräfektur, nachdem es bis 1974 Hauptstadt des Département Var war.
Militär
Draguignan zählt zu den größten Garnisonen des französischen Heeres. Die Stadt ist Sitz der Militärschulen von Draguignan (Écoles militaires de Draguignan [kurz: EMD]), diese sind: die französische Infanterieschule (École de l'infanterie) und die französische Artillerieschule (École d'Artillerie). Des Weiteren gibt es eine sogenannte Verteidigungsbasis (Base de défense) und eine Versorgungs- und Materialbasis (5e BSMAT). An den Militärschulen von Draguignan gibt es auch einen deutschen Heeresverbindungsstab, welcher die Kompetenzbereiche Infanterie und Artillerie abdeckt und damit einen Beitrag zur deutsch-französischen Kooperation im militärischen Bereich leistet.
Das Klima ist als „Sommerheißes Mittelmeerklima“ (Csa-Klima) nach Köppen und Geiger klassifiziert. Luftfeuchtigkeit und Regentage sind in den Sommermonaten Juli und August besonders niedrig. Die Angaben von Temperatur, Niederschlag, Regentag und Luftfeuchtigkeit basieren auf Daten von 1991 bis 2021, Sonnenstunden auf Daten von 1999 bis 2019.
Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle Saint-Hermentaire erscheint derzeit als ein zusammengesetztes Gebäude, das in vier aufeinanderfolgenden Phasen zahlreichen Bauten und Umbauten unterzogen wurde: Hochmittelalter oder 11. oder 12. Jahrhundert (Bau), 13. Jahrhundert, zweites Viertel des 16. Jahrhunderts und schließlich letztes Viertel des 17. Jahrhunderts. Der heutige Glockenturm ist eine Schöpfung aus dem 19. Jahrhundert. Die Kapelle birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind und ist seit 2014 als Monument historique klassifiziert.
Das Haus in der Rue de Trans, genannt „La Reine Jeanne“, stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist seit 1926 als Monument historique eingeschrieben.
Beim ehemaligen Konvent der Kapuziner handelt es sich um ein Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert, das die Stadt 1791 erwarb, um das städtische Krankenhaus dorthin zu verlegen. Das Ganze besteht aus einem Hauptgebäude einschließlich der Kapelle und drei durch Galerien verteilten Flügeln. Die gut erhaltene Kapelle ist repräsentativ für die Klosterarchitektur der frühen Neuzeit. Seine nüchterne Verzierung beschränkt sich auf die architektonische Verzierung aus behauenem Stein. Es ist seit 2014 als Monument historique eingeschrieben.
Der Uhrenturm datiert aus dem 17. Jahrhundert und ist seit 1996 als Monument historique eingeschrieben.
Die ehemalige Kapelle Saint-Sauveur aus dem 12./13. Jahrhundert war ehemals die Burgkapelle und ist seit 1993 als Monument historique eingeschrieben.