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Dragash

Dragash/Dragashi 1
(Sharr/Sharri)
Dragaš/Драгаш 2
Wappen von Dragash
Dragash (Kosovo)
Dragash (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Bezirk: Prizren
Gemeinde: Dragash
Koordinaten: 42° 4′ N, 20° 39′ OKoordinaten: 42° 3′ 45″ N, 20° 39′ 12″ O
Höhe: 1050 m ü. A.
Einwohner: 1.098 (2011)
Telefonvorwahl: +383 (0) 38
Postleitzahl: 22000
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Dragash (albanisch auch Dragashi oder Sharr/-i; serbisch Драгаш Dragaš, bosnisch Dragaš) ist ein Ort im Kosovo und Amtssitz der gleichnamigen Gemeinde im Süden des Landes. Der Ort ist das Zentrum der Goranen im Kosovo.

Name

Die Stadt ist nach dem mittelalterlichen regionalen serbischen Fürst Konstantin Dragaš benannt. Der Name Dragaš ist abgeleitet vom serbokroatischen drag (lieb, teuer).[1]

Der albanische Name Sharr leitet sich vom gleichnamigen Gebirge ab (albanisch Maja e Sharrit, serbisch/mazedonisch Šar Planina).

Geographie

Luftbild des Ortszentrums (2013)

Das Territorium von Dragash befindet sich im äußersten Süden des Kosovo und ist vom Šar-Planina-Gebirge sowie den Bergen Koritnik, Gjalic und Cylen umgeben. Durch den nördlichen, flacheren Teil des Gebietes führt die Straße nach Prizren, die die einzige Verbindung zu anderen Gemeinden und Städten ist. Im Osten und Süden grenzt die Gemeinde an Mazedonien, im Westen an Albanien.

Die Gemeinde ist die höchstgelegene des Landes. Bereits der Hauptort selbst liegt höher als 1000 Meter, während der höchstgelegene Ortsteil Restelica im Süden der Gemeinde auf über 1400 Metern liegt. Der höchste Punkt des Gemeindeterritoriums ist der Gipfel des Rudoka an der mazedonischen Grenze (2661 m).

Bevölkerung

Dragash zählte bei der 2011 durchgeführten Volkszählung 1098 Einwohner. Hiervon bezeichneten sich 567 (51,64 %) als Goranen, 498 (45,36 %) als Albaner, 18 (1,64 %) als Bosniaken, 7 als Türken, 2 als Roma bzw. Balkan-Ägypter und 6 gaben eine abweichende ethnische Zugehörigkeit an.[2]

Bevölkerungsentwicklung[3]
Volkszählung 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011
Einwohner 408 480 612 694 1114 1532 1098

Wirtschaft

Durch seine ungünstigen Bodenbedingungen und geografische Lage ist Dragash eines der unterentwickeltsten Gebiete Kosovos. Die wichtigsten Arbeitgeber sind die UNMIK-Polizei, private Unternehmen wie KUK Commerc, die MEKA und einige der ehemals in gesellschaftlichem bzw. Staatseigentum befindlichen Unternehmen.

Alle ehemaligen Staatsunternehmen stehen unter der Verantwortung der KTA (Kosovo Trust Agency). Die UNMIK leitete eine Privatisierung der Unternehmen ein, damit ausländische Firmen investieren können.

Infrastruktur

Skigebiet in Brod bei Dragash

Der Bezirk ist sehr gebirgig und leidet deshalb unter Infrastrukturproblemen, so ist der Zugang zu einigen Dörfern in der Winterzeit unmöglich. Mit dem Ausbau der Straßenverbindung Zhur–Dragash bis 2021 wurde die Zugänglichkeit verbessert. Die Straßenverbindung zwischen Dragash und Brod wurde im Jahr 2025 nach fünfjähriger Bauzeit erfolgreich fertiggestellt. Im Gegensatz dazu bleibt die Verbindung zwischen Dragash und Restelica unverändert und entspricht dem bisherigen Zustand. (Stand: 2025)

Busverbindungen zwischen Dragash und Opoja bestanden schon in den 1990er Jahren und wurden durch Spenden von der Organisation OSZE-SIMF verbessert. Taxiverbindungen bestehen auch, sind aber wegen der hohen Fahrtkosten für die arme Bevölkerung unbezahlbar. Obwohl sich die Telefonverbindung in den letzten Jahren stark verbessert hat, besitzen einige Dörfer immer noch keine Anschlüsse. Die Wasserversorgung ist in einigen Dörfern zugesichert. In manchen anderen Dörfern (Brrut, Zgatar, Bellobrad u. a.) gibt es kaum Wasser, die Bewohner dort müssen den Großteil des Tages ohne Wasser auskommen.

Im Mai 2018 wurde eine neue Straße eröffnet, die Dragash mit dem albanischen Shishtavec verbindet.[4]

Wappen

Das Wappen von Dragash zeigt einen Hund, der eine Schafsherde bewacht. Hervorgehoben ist die Stadt- und Bezirksgrenze der Gemeinde.

Persönlichkeiten

Commons: Dragaš – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Branislav Grujić, Josip Zidar: Rečnik nemačko-srpskohrvatski, srpskohrvatsko-nemački / Wörterbuch deutsch-serbokroatisch, serbokroatisch-deutsch. Prosveta, Beograd 1970.
  2. Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 7. Januar 2018.
  3. Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 3. August 2018.
  4. Përurohet rruga që lidh Kosovën dhe Shqipërinë. RTK Live, 22. Mai 2018, abgerufen am 25. Mai 2018 (albanisch, dt. Die Straße zwischen Kosovo und Albanien wird eingeweiht).
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