Die Division 1 1954/55 war die 17. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde Stade Reims, das seinen dritten Titel seit 1949 gewann.
Erster Spieltag war der 22. August 1954, letzter Spieltag der 22. Mai 1955. Eine „Winterpause“ gab es nicht; auch am Weihnachts- und am Neujahrswochenende wurde gespielt.[1]
Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 15. Platz abgeschlossen hatten, und die drei Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Die Saison begann mit einem Ausrufezeichen, als in den neun Partien des ersten Spieltages 47 Treffer erzielt wurden, so viele, wie seit 1945 nicht mehr.[2] An der Tabellenspitze entwickelte sich in der Hinrunde ein Zweikampf zwischen Reims und Toulouse, der bis zum Jahresende völlig offenblieb; die symbolische Herbstmeisterschaft ging nur aufgrund des besseren Torquotienten an die Rémois. Dann setzte sich die Mannschaft um Raymond Kopa aber ab, woran selbst eine 0:5-Niederlage in Bordeaux Anfang Mai nichts mehr änderte,[3] und qualifizierte sich nicht nur erneut für die Coupe Latine, sondern auch für den erstmals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister. Hinter diesem Duo belegten in der Abschlusstabelle die Überraschungsmannschaft aus Lens, die starken Straßburger um ihren österreichischen Torjäger Ernst Stojaspal und der FC Sochaux die nächsten Ränge, wenngleich schon mit gehörigem Abstand.[4]
In der Abstiegszone ging es deutlich enger zu, wo wieder einmal der Torquotient darüber entschied, wer Roubaix-Tourcoing, 1947 noch französischer Meister, in die Zweitklassigkeit begleiten musste. Dieses Los traf die Elf aus Troyes – und Titelverteidiger Lille, wenige Wochen zuvor noch strahlender Pokalsieger, entging diesem Schicksal nach einer Achterbahnfahrt ohnegleichen nur knapp, musste allerdings Entscheidungsspiele gegen Stade Rennes UC, den Drittplatzierten der Division 2, austragen, in denen der OSC sich 6:1 und 1:0 behauptete. Auch Troyes wurde nach Saisonende doch noch vom Abstieg verschont, weil der französische Verband dem traditionsreichen, aber unsolide wirtschaftenden Traditionsverein Red Star Olympique aus Saint-Ouen den sportlich erreichten Aufstieg verwehrte. So gab es in der folgenden Spielzeit mit den „Arbeiterfußballern“ der UA Sedan-Torcy lediglich einen Neuling.[5]
Reims’ 78 Treffer erzielten:[7] Bliard 30, Hidalgo, Kopa jeweils 11, Glovacki 9, Leblond, Penverne je 5, Templin 4, Cicci 1. Dazu kamen zwei Eigentore.
Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9
Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
Anmerkungen und Nachweise
↑Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 271–273
↑Guillet/Laforge, S. 154, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.
↑Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 271