Die Truman Show
Die Truman Show (Originaltitel The Truman Show) ist eine US-amerikanische Komödie des Regisseurs Peter Weir aus dem Jahr 1998 mit Jim Carrey in der Hauptrolle. Der Film startete am 12. November 1998 in den deutschen Kinos. HandlungDer Versicherungsangestellte Truman Burbank ist, ohne es zu wissen, der Hauptdarsteller einer Fernsehserie, in welcher seit seiner Geburt sein gesamtes Leben per Liveübertragung im Fernsehen präsentiert wird. Christof, der Produzent der Serie, hat zu diesem Zweck Truman als Baby von seinem Unternehmen adoptieren lassen; zudem wurde eigens Seahaven errichtet, eine von einer gigantischen Kuppel überdachte und von Wasser umgebene Küstenstadt. Seahaven ist eine idyllisch-harmlose Kleinstadt im Stile der 1950er Jahre mit kontrollierbarem Wetter, künstlichem Sternenhimmel, Sonne und Mond. Hier wächst Truman auf, umgeben von Schauspielern und täglich beobachtet von über 5000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24 Stunden täglich live übertragen wird, hauptsächlich durch Produktplatzierung. Erst nach über 29 Jahren (nach 10.909 Tagen) wird Truman allmählich misstrauisch, als einer der Scheinwerfer, die an der Kuppel befestigt sind, um nachts die Sterne zu simulieren, aus unbekannten Gründen herabfällt und direkt neben ihm auf dem Boden aufschlägt. Weitere Missgeschicke seitens der Produzenten, wie etwa ein Funkspruch auf der falschen Frequenz oder ein angeblich defekter Fahrstuhl, hinter dem sich ein Kamerateam verbirgt, verstärken in der Folge zusätzlich sein Misstrauen. Besonders irritiert und verwirrt zeigt er sich, als er eines Tages in einem Obdachlosen auf der Straße seinen Vater wiedererkennt, obwohl dieser in seiner Kindheit vermeintlich bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist. In Rückblenden erfährt der Zuschauer mehr über den Anfang und die Geschichte der Serie: Truman stammte aus einer ungewollten Schwangerschaft, sein Leben wurde praktisch lückenlos dokumentiert. Man erfährt von Zwischenfällen, bei denen Außenstehende eindrangen, um z. B. live im Fernsehen zu sein. Auch wird die ehemalige Statistin Lauren vorgestellt, die Truman immer noch liebt, obwohl er mit Meryl eine andere Frau geheiratet hat. Lauren wurde nach einem Versuch, Truman die Wahrheit über seine Welt zu sagen, aus der Serie entfernt. Truman weiß nur, dass sie angeblich nach Fidschi gereist ist, was seinen Wunsch, Seahaven zu verlassen, noch verstärkt. Aus Schnipseln verschiedener Zeitschriften bastelt er sich ihr Porträt zusammen. Und „Lauren“, mit richtigem Namen Sylvia Garland, setzt sich in der realen Welt für Trumans Befreiung ein. Es wird deutlich, dass die Produzenten der Serie schon in Trumans Kindheit mit allen Mitteln versuchen mussten, ihn vom Fortgehen abzuhalten. Dies wurde dadurch erreicht, dass Truman durch verschiedene Zwischenfälle, vor allem durch den scheinbaren Tod seines Vaters, dazu gebracht wurde, eine starke Angst vor Gewässern zu entwickeln, sodass er sich weigert, auch nur ein Wasserfahrzeug zu benutzen oder eine Seebrücke zu überqueren. Deshalb bleibt er immer in Seahaven. Truman versucht, aus dieser Welt, deren künstlichen Charakter er mehr und mehr erkennt, auszubrechen. Seine Fluchtversuche werden von den Produzenten mit aller Kraft vereitelt. Nachdem Trumans Vater sich nach Seahaven eingeschlichen hat, wird er von Christof wieder in die Serie integriert, um Truman aus seiner Krise zu bringen. Doch die Erkenntnis, dass sein Vater nicht auf dem Meer umgekommen ist, befreit Truman von seiner Angst vor dem Wasser. Schließlich flieht er aus der eigens für ihn gebauten Stadt, indem er ein Segelboot entwendet. Nachdem Christof vergeblich versucht hat, Trumans Segelboot durch einen künstlich erzeugten Sturm zum Kentern zu bringen, erreicht dieser die Wand der Kuppel. Christof spricht zu Truman und beschwört ihn, in Seahaven zu bleiben, da es in der wirklichen Welt nicht mehr an Wahrheit zu finden gebe als in seiner künstlich erschaffenen Heimat, in der er dafür aber Sicherheit hätte. Doch Truman wählt den Ausgang. Durch die Liveübertragung informiert, eilt Sylvia zu ihm. Bevor Truman geht, wiederholt er einen Spruch, der in der „Serie“ tagtäglich von ihm zu hören gewesen ist: „Und falls wir uns nicht mehr sehen sollten: Guten Tag, guten Abend und gute Nacht!“ Entstehung und Veröffentlichung
Unterschiede des Films zum DrehbuchDas Originaldrehbuch weist einige Unterschiede zur Endfassung des Films auf:
Rezeption
Die Truman Show erhielt ein sehr gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes fast ausschließlich wohlwollende Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein.[9] Metacritic ermittelt aus den vorliegenden Bewertungen „Einhelliges Kritikerlob“.[10]
Für die Oscarverleihung 1999 erhielt Ed Harris eine Nominierung als „Bester Nebendarsteller“, außerdem fanden sich Peter Weir für die „Beste Regie“ und Andrew Niccol für das „Beste Originaldrehbuch“ unter den Nominierten. Bei den Golden Globe Awards 1999 gewannen Philip Glass und Burkhard von Dallwitz für die Filmmusik sowie Hauptdarsteller Jim Carrey und Nebendarsteller Ed Harris einen Preis. Nachwirkung2021 veröffentlichte die deutsche Sängerin Paula Hartmann den Song Truman Show Boot mit dazugehörigem Musikvideo. In dem Lied kommt die Textzeile vor: „Doch mein Truman Show Boot [Sic!] fährt im Sonnenuntergang gegen eine Wand“.[16] 2008 erschienen im British Journal of Psychiatry erstmals Fallberichte von Patienten, die ihr Leben für eine inszenierte Reality-Show und alle Menschen um sie herum für Schauspieler hielten.[17] Diese seltene psychische Störung fand als Truman-Syndrom Einzug in die Fachliteratur.[18] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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