DF1 war der erste digitale Fernsehsender Deutschlands.[1][2] Am 28. Juli 1996 ging der Sender, wenn auch nur mit einer technischen Versuchslizenz, erstmals lokal auf Sendung. DF1, mit Sitz in Unterföhring bei München, war Teil der Kirch-Gruppe.
Komplementärin war die DF1 Digitales Fernsehen Verwaltungs-GmbH.
Geschichte
Der Sender entstand innerhalb einer Auseinandersetzung zwischen einerseits den Anteilseignern Bertelsmann, Canal+ und Kirch sowie andererseits der damaligen premiere Medien GmbH & Co. KG, der Betreibergesellschaft des Pay-TV-Kanals Premiere. So sollte ein Einstieg in das digitale Fernsehen später stattfinden und zwar unter Verwendung des von Canal+ bereits in Frankreich verwendeten Dekoders Mediabox mit SECA-Mediaguard-1-Verschlüsselungssystem. So gründete Leo Kirch kurzerhand selbst DF1, bestellte bei Nokia 1.000.000 d-box-1-Geräte und speiste DF1 mit Ware ausschließlich aus seinem Film- und Sportrechtearchiv. Mit der Zeit kamen auch Inhalte von BBC Prime und NBC hinzu.[3]
Ab Sendestart war DF1 zunächst nur über Satellit (Astra) zu empfangen. Eine gerichtliche Verfügung verbot 1997 die bundesweite Verbreitung des Senders.[4] Später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist. Zum Empfang von DF1 benötigte man einen Decoder, die d-box. Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. Kirch strebte die Fusion von DF1 und Premiere an, was von der Europäischen Kommission jedoch untersagt wurde.
Daraufhin verkauften die Premiere-Anteilseigner Bertelsmann (37,5 %) und Canal+ (37,5 %) weitestgehend ihre Anteile an die Kirch-Gruppe und einem Zusammenschluss von DF1 und Premiere stand nichts mehr im Weg.[5] Am 1. Oktober 1999 wurde daraus Premiere World. Im Februar 2002 wurde dieser Name auf Initiative des damaligen Geschäftsführers Georg Kofler wieder in Premiere umbenannt.