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Codex Laurentianus

Als Codex Laurentianus werden jeweils die einzelnen rund 3000 Handschriften der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz bezeichnet, die bei der Eröffnung der Bibliothek im Jahre 1571 zum historischen Grundbestand gehörten.

Provenienzen

Die meisten Bände stammen aus der Bibliothek, die verschiedene Mitglieder der Familie Medici zusammengetragen hatten. Unter Leo X. kamen die Bücher in den Palazzo Madama in Rom, unter Clemens VII., der auch den Auftrag zum Bibliotheksbau erteilte, kehrte die Sammlung nach Florenz zurück. Zum Grundbestand gehören auch die Bibliotheken der Humanisten Francesco Sassetti (1421–1490) und Francesco Filelfo, außerdem die Codices, die Papst Leo X. geschenkt oder von ihm in Rom zur Ergänzung der Familienbibliothek erworben worden waren. Vor der Eröffnung der Bibliothek wurden von Cosimo I. auch Handschriften aus dem Dominikanerkonvent von San Marco zugunsten der Laurenziana konfisziert.

Bewahrungen

Die Handschriften wurden in den Plutei, den Lesepulten, öffentlich zugänglich aufgestellt, aber zuvor einheitlich gebunden. In diesen Einbänden mit dem Medici-Wappen befinden sich die Manuskripte heute noch. Auf jedem Band wurde die Signatur vermerkt, die sich aus dem Pluteus, z. B. P.69., und der laufenden Nummer, z. B. 18., zusammensetzt. Das ergibt die Signatur Plut.69.18, eine Handschrift des 15. Jahrhunderts mit Schriften Xenophons.[1]

Andere umfangreichere Bestandsgruppen sind die Medicei Palatini, die Conventi soppressi aus der Aufhebung der Orden durch Napoleon 1808, der auch die Bibliothek des Konvents von San Marco zum Opfer fiel, die jedoch einen eigenen Bestand San Marco bilden. Hier finden sich die Bibliotheken der Humanisten Niccolò Niccoli, Poggio Bracciolini, Lorenzo und Vespasiano da Bisticci sowie Giorgio Antonio Vespucci (1434–1514). 1884 wurden rund 2000 Handschriften der Sammlung Ashburnham für die Laurenziana erworben.

Zu den Plutei gehören

Andere Bestandsgruppen

Die Plutei sind in einer Onlinedatenbank erfasst, weitere Onlineverzeichnisse stehen für San Marco[3] und für die Papyri[4] zur Verfügung.

Anmerkungen

  1. Der Einband dieser Handschrift ist auf der Bestandsgeschichtsseite der Laurenziana abgebildet. Bibliographie zur Handschrift aus Plutei online
  2. Besprechung u. a. einer neuen Aelian-Ausgabe, die unter Heranziehung der betreffenden Handschrift entstand
  3. 236 lateinische Handschriften in Manus Online
  4. Papiri letterari della Biblioteca Laurenziana
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