Die amerikanischen Bezeichnungen sind RCA connector (oder kurz RCA von Radio Corporation of America), phono connector (von phonograph „Plattenspieler“) und Cinch connector.
Die Steckverbindung für Koaxialkabel wurde in den frühen 1940er Jahren von der Radio Corporation of America entwickelt und löste in den USA den lockeren Klinkenstecker 1/4" = 6,3 mm ab. Das englische Substantiv cinch bedeutet unter anderem „fester Griff“, das Verb to cinch bedeutet u. a. „festzurren“. In den USA sind auch die Bezeichnungen phono jack oder phono plug üblich.
In Europa wurde diese Audio-Plattenspieler-Norm importiert, davor verwendeten einheimische Hersteller auch für den Plattenspielereingang dieselbe symmetrische Norm wie bei den 2-×-4-mm-Netzsteckern (nicht Schuko, kompatibel zu den einzelnen 4-mm-Büschelsteckern oder Bananensteckern). Später wurden in Europa DIN-Steckverbinder benutzt, im professionellen Bereich gab es vorher schon Tuchelstecker.
Außer für analoge Audio-Verbindungen wird der Cinch-Verbinder auch für die digitale Signalübertragung bei der S/PDIF-Schnittstelle verwendet.
Pegel und Impedanzen
Der typische Line-NF-Pegel beträgt nach (alter) DIN bis +6 dBV (2 Veff). In der Praxis liegt die Obergrenze oft deutlich höher.
Die Impedanz (Wechselstromwiderstand) eines Signalausgangs liegt typisch zwischen 200 Ω und 2 kΩ, bei Signaleingängen zwischen 10 kΩ und 1 MΩ.
Farbcodierung
Analoges Audio
Die schwarzen oder weißen Buchsen und Stecker entsprechen bei Stereoübertragung üblicherweise dem linken Kanal und die roten dem rechten Kanal. Für darüber hinausgehende weitere Kanäle gibt es keine weit verbreitete Konvention.
Digitale Audioübertragung
Bei digitaler Audioübertragung (S/PDIF) reicht ein einzelnes Kabel für die Übertragung von zwei oder mehr Kanälen, da alle Kanäle in einem einzigen Datenstrom codiert sind. Die entsprechenden Buchsen sind heute oft orange eingefärbt,[3] bei älteren Geräten vor Aufkommen dieser Konvention uncodiert (z. B. schwarz) und nur durch Beschriftung gekennzeichnet.
Adapter gibt es für viele unterschiedliche Kombinationen. Verbreitet sind:
Verzweigung auf zwei Kupplungen
Mono: Cinch auf Cinch
Stereo: Cinch auf 3,5-mm-Klinke
Nachteile
Cinch-Stecker sind zweipolig und jeder Übertragungskanal erfordert eine eigene zweipolige Leitung. Was über einen fünfpoligen DIN-Stecker übertragen werden kann, erfordert vier einzelne Cinch-Leitungen. Dies eröffnet Freiheitsgrade bei der Verkabelung, die aber auch zu falsch angeschlossenen Verbindungen führen können.
Zwei parallele Koax-Außenleiter unterschiedlicher Position können eine Erdschleife bilden und stören.
Die Kontaktgabe ist aufgrund Maßabweichungen und konstruktiven Gegebenheiten nicht sicher und Lockerungen können zu Wackelkontakten oder Brummen führen.
Cinch-Stecker sollten nur bei ausgeschaltetem Gerät gesteckt werden, da der Innenkontakt „voreilend“ ist. Beim Stecken unter Last und aufgedrehtem Verstärker können hohe Spannungsspitzen Bauteile zerstören und sehr lautes Knacken oder Brummen Gehörschäden verursachen.
Leitungen
Für Cinch-Verbindungen werden je nach Zweck verdrillte oder unverdrillte zweiadrige Leitungen (Stromversorgung, Lautsprecher) oder abgeschirmte Koaxialkabel eingesetzt. Störfelder haben hier, wie auch bei verdrillten Doppeladern, keinen Einfluss.
Beispiele von Geräten mit Cinch-Anschlüssen
Cinch-Ausgang für analoges Stereosignal auf der Rückseite eines CD-Players
Front und Rückseite eines HiFi-Vollverstärkers einer Stereoanlage, mit Cinch-Anschlüssen für CD, Tuner, Aux, Phono (Plattenspieler) und zwei Aufnahme-/Wiedergabegeräten wie Kassettendecks
Rückseite eines AV-Receivers von 2012 mit gerätetypischer Fülle an Anschlussmöglichkeiten, darunter Cinch-Buchsen für Component Video (grün/blau/rot) und Composite Video (gelb). Die mittlere Reihe (rot/weiß) sind Cinch-Buchsen für analoge Audio-Signale.
Ausschnitt der Rückseite eines AV-Receivers von 2007 mit zwei Feldern zu je acht Cinch-Buchsen für Ein- und Ausgang analogen 7.1-Mehrkanaltons. Für 7.1 mussten dabei – nur für den Ton – acht Cinch-Kabel verbunden werden.
Adapterkabel zum Anschluss einer Spielkonsole Xbox der ersten Generation an einen Monitor oder Fernseher, mit Composite-Videosignal (gelb) und Stereo-Audiosignal (rot/weiß)