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Christanz

Christanz
Gemeinde Ahorntal
Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 25′ OKoordinaten: 49° 50′ 3″ N, 11° 24′ 45″ O
Höhe: 397 (386–414) m ü. NHN
Einwohner: 80 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 95491
Vorwahl: 09202
Christanz in der Gemeinde Ahorntal
Christanz in der Gemeinde Ahorntal
Ortsmitte
Seitenstraße in Christanz

Christanz ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwas weniger als einen Kilometer von dem westlich liegenden Kirchahorn entfernt.[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1303 als „Christans“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Christians (Hof).[3]

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand die Dorfmarkung von Christanz der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[4][5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Freiherrn von Brand aus.[6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand den zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Pottenstein als Centamt zu.[7] Mit der Mediatisierung der reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses wurde Christanz unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde das Dorf ein Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]

Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Christanz mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Ruralgemeinde, zu der der Weiler Brünnberg gehörte. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Christanz am 1. April 1971 in die Gemeinde Kirchahorn eingegliedert. Am 1. Januar 1972 wurde Christanz zusammen mit Kirchahorn ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal.[10]

Verkehr

Eine von Kirchahorn kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort und führt in nordöstlicher Richtung zur Kreisstraße BT 27. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße zweigt in der Ortsmitte südwärts ab und führt ebenfalls zu dieser Kreisstraße. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 388 des VGN. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.

Literatur

Commons: Christanz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 30. Juni 2020
  2. Geografische Lage von Christanz im BayernAtlas, abgerufen am 30. Juni 2020
  3. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 8.
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  6. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
  7. a b Johann Kaspar Bundschuh: Christanz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 530 (Digitalisat).
  8. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  9. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
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