Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Carl Friedrich Müller (Architekt)

Carl Friedrich Müller (1870)

Carl Friedrich Müller (* 14. Juni 1833 in Bad Hersfeld; † 1. August 1889 ebenda) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der überwiegend im Saarland tätig war.

Leben

Müller wurde 1833 als zweites Kind des Apothekers Heinrich Müller und dessen erster Ehefrau Sophie Maria geboren. Er besuchte das Gymnasium bis zur Tertia und anschließend die Realschule. Von 1850 bis 1853 studierte er an der Höheren Gewerbeschule Kassel bei Georg Gottlob Ungewitter, einem früheren Vertreter von Historismus und Rundbogenstil. Nach dem Abschluss ging Müller als Architekt nach Bremerhaven. 1855 kehrte er schließlich nach Kassel zurück und legte das Staatsexamen ab. Im Anschluss wurde er dem Landbaumeister Heinrich Wilhelm Landgrebe in seinem Heimatort Hersfeld zugeteilt, blieb aber nur kurz. Die kurfürstliche Regierung beurlaubte ihn für Tätigkeiten in Mönchengladbach.

Im Frühjahr 1857 kam Müller für den Bau der Eisenbahnstrecke Saarbrücken–Trier in das Saarland. Er war für den Bau von Dämmen, Brücken, Signalhäusern und wohl auch für die Bahnhöfe entlang der Strecke Saarlouis–Beckingen zuständig. Nachdem die Strecke im Herbst 1858 eröffnet worden war, war Müller in preußischen Diensten für den Ausbau der Festung Saarlouis verantwortlich. In Vertretung des Kreisbaumeisters Birck baute Müller in diesen Jahren auch die meisten kommunalen Bauten im Kreis Saarlouis, darunter mehrere Schulhäuser und das Rathaus der Stadt Saarlouis. 1859 heiratete Müller die zwei Jahre jüngere Friederike Henriette Wilhelmine Göbel (1835–1873). Mit seiner ersten Frau bekam er sechs Kinder. Das Paar lebte kurz in Dillingen, dann baute Müller ein Haus in Fraulautern. Nach dem Tod der ersten Frau heiratete Müller ein Jahr später die aus Hersfeld stammende Caroline Gustave Friederike Vietor, mit der er vier Kinder bekam.

Als Birck Anfang 1879 starb, schlug ihn der Amtsbürgermeister von Lebach als kommissarischen Kreisbaumeister vor. Noch im selben Jahr bewarb sich Müller um die dauerhafte Nachfolge. Im Juni 1879 wurde der Architekt vom Kreisrat zum Kommunalbaumeister ernannt. 1882 und 1883 erkrankte Müller und bat sogar um Entbindung von seiner Position, der aber nicht entsprochen wurde. Als seine Frau 1885 erkrankte, bat der Baumeister erneut um Entlassung, ändert seinen Gesuch aber auf Vorschlag der Regierung in einen einjährigen Urlaubsantrag ab. Tatsächlich dauerte der Urlaub bis Anfang 1887 und Müller bat schließlich erneut um Entlassung, da es seiner Frau nicht besser ginge und er „den Kindern die Mutter erhalten“ mochte. Nun endlich entsprach die Regierung seinem Ansinnen und entließ ihn. Gleichzeitig schlug man ihn für den Kronen-Orden 4. Klasse vor. Müller zog mit seiner Familie in seine Geburtsstadt und baut dort eine Villa. Dort starb Müller 1889 und wurde auf dem Friedhof in Hersfeld bestattet.

Bedeutung

Müller gilt als wichtigster Kirchenbaumeister der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Saarland. Kein anderer Architekt prägte die Region in dieser Zeit so stark wie er. Dabei konzentrierte sich Müller ganz auf dreischiffige historisierende Hallenkirchen mit vorgesetztem Turm. Viele seiner Entwürfe gleichen sich stark, was wohl vor allem an den klammen Kassen der Kirchengemeinden gelegen haben dürfte, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgrund der blühenden Eisen- und Bergbauindustrie stark wuchsen und daher dringend größere Kirchenbauten benötigten.[1]

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Literatur

  • Rudolf Saam: Beitrag zur Baugeschichte neugotischer Kirchen an der Saar. Zum Leben und Werk des Baumeisters Carl Friedrich Müller. In: Saarbrücker Hefte, Heft 48, Saarbrücken 1978, S. 17–51.
  • Rudolf Saam: Der Baumeister Carl Friedrich Müller und seine Tätigkeit im Landkreis Saarlouis. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Saarlouis 1981, Saarlouis 1981, S. 23–25.

Einzelnachweise

  1. Saam (1978), S. 49 f.
  2. Fälschlicherweise wird hier als Architekt oft ein Heinrich Müller genannt; Saam (1978), S. 18.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9