Burg Wallenfels
Burg Wallenfels sind die Reste einer Höhenburg auf dem 498 Meter hohen steilen Bergkegel oberhalb des gleichnamigen Ortes in der Gemeinde Siegbach im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Sie wurde erstmals 1334 als „Waltinfels“ urkundlich genannt. Etwa seit 1480 war sie unbewohnt, verfiel und wurde abgetragen. GeschichteEine Hessische Burg Wann die Burg gebaut wurde, ist nicht genau bekannt. Vermutlich ließ sie Landgraf Otto I. von Hessen gegen Ende der sog. Dernbacher Fehde zwischen 1324 und 1328 errichten. Die Burg sollte die Ritter von Dernbach in Burg Alt-Dernbach und von Bicken in Bicken im Kampf gegen die Grafen von Nassau unterstützen und den dortigen Besitz der Herren von Bicken zu Marburg-Wolkersdorf für Hessen sichern. Außerdem sollte sie die zu dieser Zeit durch den Schelder Wald verlaufenden wichtigen Handelswege und Fernstraßen (Brabanter Straße, Westfalenweg und Herborner Hohe Straße), die sich in der Nähe der Angelburg (Berg) kreuzten, in hessischem Auftrag schützen. Die kleine hessische Burg scheint die 1327 und 1328 wieder heftig entflammenden Fehden (siehe Dernbacher Fehde) zwischen der Landgrafschaft Hessen, den Herren von Dernbach und von Bicken einerseits und den Grafen von Nassau mit Unterstützung des Erzbischofs von Mainz andererseits unversehrt überstanden zu haben. Strategisch-militärische Bedeutung verloren Nach Beendigung der Fehde war die Burg als Lehen der Landgrafschaft Hessen ab 1334 im Besitz der Grafen von Nassau. Ihre strategisch-militärische Bedeutung und Funktion hatte sie danach jedoch verloren. 1344 wurde die Burg von Nassau an die Herren von Bicken verpfändet. Danach hatten verschiedene Adelsfamilien dort ihren Sitz. Graf Johann IV. von Nassau–Dillenburg löste 1468 die Burg wieder ein. Die hessische Lehnshoheit endete aber erst 1557 mit dem Vergleich von Katzenelnbogen. Danach wurde Wallenfels endgültig nassauisch. Burg verfallen und gezielt abgebaut Bereits im 16. Jahrhundert galt die Burg Wallenfels als weitestgehend verfallen. Sie wurde im Laufe der Zeit, vermutlich gezielt, vollständig abgetragen (Baumaterial für Burg Tringenstein?). Außer dem breiten Halsgraben, kaum sichtbaren Fundamentresten und einem Schutthügel der ehemaligen inneren Burggebäude ist nichts übrig geblieben. Heute erinnern nur noch Flurnamen wie „Unter der Brücke“ und „Portwiese“ an die ehemalige Burg. BeschreibungAufgrund der Untersuchungen von 1986 bis 1988 kann die einfache Höhenburg wie folgt beschrieben werden:
Am nördlichen, zum Ort gerichteten Hang unter den Resten der Ringmauer befindet sich ein (vermutlich neuzeitlicher) in den Berg getriebener Felsenkeller. Literatur
WeblinksCommons: Burg Wallenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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