Bibertal ist eine seit 1978 bestehende Gemeinde im schwäbischenLandkreis Günzburg. Verwaltungssitz ist die Ortschaft Bühl. Namensgebend ist der Fluss Biber, an dessen unterem Lauf die Gemeinde liegt.
Die Geschichte der Gemeindeteile reicht zum Teil sehr weit zurück. Auf der Gemarkung von Echlishausen finden sich Spuren der Kelten, der Römer und eines Nonnenklosters (Nonnenburg). Ein genaues Besiedlungsdatum ist daher nicht feststellbar.
Anlässlich der bayerischen Gebietsreform wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Anhofen, Bühl, Echlishausen, Ettlishofen, Kissendorf (am 1. April 1971 durch Fusion von Groß- und Kleinkissendorf entstanden)[4], Schneckenhofen und Silheim zur Einheitsgemeinde Bibertal zusammengeschlossen.[5] Eine Klage von Ettlishofen dagegen war 1981 erfolglos.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden folgende Einwohnerzahlen festgestellt:
Blasonierung: „Über grünem Dreiberg fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot mit einem silbernen Herzschild, darin unter blauem Wellenbalken ein roter Granatapfel an grün belaubtem Stiel.“[6]
Wappenbegründung: Der grüne Dreiberg steht redend für den Ort Bühl, dessen Name Hügel bedeutet. Die fünfmalige Schräglinksteilung von Silber und Rot ist dem Wappen der Markgrafschaft Burgau entnommen, die seit dem Mittelalter die Landesherrschaft im Gemeindegebiet innehatte. Der Granatapfel im Herzschild stammt aus dem Wappen der Familie von Osterberg. Sie erwarb 1663 die Adelsherrschaft Bühl und richtete dort ein Obervogteiamt ein. Der blaue Wellenbalken stellt den Fluss Biber dar, der dem Ort seinen Namen gab. Er steht damit redend für den Ortsnamen.
D-7-7527-0012 Straße der römischen Kaiserzeit. Im Jahr 2012 wurde die Römerstrasse unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Leipheim, ca. 10 m nördlich von Lohrs Wäldchen bei einem Wiesenumbruch wieder ein Stück weit aufgedeckt. Im weiteren Verlauf ist sie in den Wiesen Richtung Osten ca. 100 m weit im Gelände deutlich erkennbar.
2017 gab es nach der amtlichen Statistik insgesamt 516 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Von der Wohnbevölkerung standen 2160 Personen in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Die Zahl der Auspendler lag damit um 1644 Berufstätige über der Zahl der Einpendler.
2012 gab es 24 gemeldete Gewerbebetriebe.
Im Jahr 2007 bestanden 67 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindeflur waren 2551 ha landwirtschaftlich genutzt, davon waren 1984 ha Ackerfläche und 568 ha Dauergrünfläche.
Tourismus
Durch die Nähe zum Freizeitpark Legoland Deutschland entwickelte sich ein spürbarer Tourismus im Günzburger Land. In Bibertal sind seitdem zwölf Übernachtungsanbieter zu den vorhandenen fünf Gastronomiebetrieben dazugekommen. Die Gemeinde hat vier eigene Wanderwege angelegt und ist Teil des Radwanderweges Wasserspuren.
Bildung
2018 gab es folgende Einrichtungen:
2 Kindertageseinrichtungen mit zusammen 218 genehmigten Plätzen und 201 Kindern
1 Volksschule mit 8 Klassen, 10 Lehrern und 179 Schülern
Volkshochschule
Zwei katholische Volksbüchereien
Außenstelle der Volkshochschule Günzburg
Dort geboren
Nikolaus Bernhard (1881–1957), Gewerkschaftsvorsitzender und Politiker, Reichstagsabgeordneter
Leonhard Keller (* 1952) aus Opferstetten, Präsident des schwäbischen Bauernverbandes von 1991 bis 2012, Kreisobmann in Günzburg 1991 bis 2012, im November 2012 zum Ehrenpräsidenten des schwäbischen Bauernverbandes ernannt, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2014)