Die Ankylose (griechisch ἀγκύλωσις ánkylosis „Verkrümmung“, bei Galenos „Verwachsung“ in Bezug auf narbig verwachsene Augenlider, ab dem 7. Jahrhundert bei Paulos von Aigina auch „Gelenkversteifung“,[1] von ἀγκύλος „gebeugt, gebogen“), älter auch griechisch-lateinisch und englisch[2]Anchylosis,[3] ist der medizinische Fachausdruck für eine vollständige Gelenksteife. Diese kann bedingt sein durch Verknöcherung des Gelenkspalts oder durch Veränderungen (Narbenzüge) der Gelenkkapsel.[4] Häufig handelt es sich um bestimmte (ankylosierende) Wirbelleiden[5] oder die Folge einer entzündlichen Destruktion, z. B. bei rheumatoider Arthritis.[6]
Davon zu unterscheiden ist die Zahn-Ankylose, die (dentoalveoläre) Ankylose der Zähne.[7] Ankylosierung beschreibt den Vorgang der Gelenkversteifung.[8]
Siehe auch
Arthrodese, die operativ herbeigeführte Gelenkversteifung
Arthrofibrose, eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe im Bereich des Gelenks
Kontraktur, eine Versteifung aufgrund zusammengezogener umliegender Weichteile
↑Heinrich Buess, Huldrych M. Koelbing: Kurze Geschichte der ankylosierenden Spondylitis und Spondylose. J. R. Geigy, Basel 1964, S. 33 (= Acta rheumatologica. Nr. 22).
↑Curious case of anchylosis of great part of the vertebral column, probably produced by an ossification of the intervertebral substance. In: The Lancet, Band 5, 1824, S. 254 ff.
↑Johann Sebastian Albrecht: De anchylosi seu coalitu vertebrarum spinae dorsi equinae et alius spinae humanae vertebrarum inter se et cum costis nonnullis. In: Acta physicomedica sive Ephemerides. Band 8, 1748, S. 452 ff.
↑W. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 265. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-018534-8.
↑Heinrich Buess, Huldrych M. Koelbing: Kurze Geschichte der ankylosierenden Spondylitis und Spondylose. J. R. Geigy, Basel 1964 (= Acta rheumatologica. Nr. 22), passim.
↑N. Wagner, G. Dannecker (Hrsg.): Pädiatrische Rheumatologie. Springer, 2007, ISBN 978-3-540-32814-8.
↑Ankylosierung. Abgerufen am 7. Februar 2020. Befunddolmetscher.de
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