Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Alternative Liste für das andere Südtirol

Alternative Liste für das andere Südtirol
Parteiobmann Alexander Langer (Spitzenkandidat)
Gründung 1983
Auflösung 1988
Landtagsmandate
2/35
(1983–88)
Kammerabgeordnete
0/630
(1983–88)
Senatoren
0/315
(1983–88)
Ausrichtung interethnisch, ökosozial

Die Alternative Liste für das andere Südtirol (kurz: ALFAS; italienisch: Lista alternativa per l'altro Sudtirolo; ladinisch: Pësc, im Deutschen wiederum gleichbedeutend mit Frieden) war eine parteiunabhängige Wahlliste, die sich 1983 auf Betreiben des späteren Spitzenexponenten der Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament, Alexander Langer, und des prominenten Extrembergsteigers Reinhold Messner formierte. Sie war von 1983 bis 1988 im Südtiroler Landtag und dadurch gleichzeitig im Regionalrat Trentino-Südtirol vertreten.

Geschichte

Die Alternative Liste für das andere Südtirol (ALFAS) entstand anlässlich der Südtiroler Landtagswahlen 1983 als inhaltlich erweiterte Fortsetzung ihrer Vorgängerliste Neue Linke/Nuova Sinistra (NL/NS). Analog zu deren Wahlkampf aus dem Jahr 1978 sammelte und konkretisierte die ALFAS ihre Themen und Kandidaten wenige Monate vor dem Wahltermin im Rahmen diverser informeller Treffen. Als ideeller Promotor fungierte neben dem Spitzenexponenten Alexander Langer auch der damals bereits bekannte Extrembergsteiger Reinhold Messner.

Die Landtagsliste behielt den sprachgruppenübergreifenden Charakter der NL/NS bei, bestand mit 19 deutsch- und 16 italienischsprachigen Kandidaten aber mehrheitlich aus deutschsprachigen Vertretern, während die NL/NS noch überwiegend italienischsprachige Kandidaten gestellt hatte. Der Frauenanteil (10 von 33 Kandidaten) war im Vergleich zum Jahr 1978 leicht angestiegen.

Mit knapp 13.000 Stimmen konnte die ALFAS das Ergebnis der NL/NS leicht verbessern, und mit 4,52 % an Wählerkonsens zwei von 35 Landtagsmandaten erreichen. Neben Alexander Langer, der an seine erste Legislaturperiode (1978–1981) nach einer rotationsbedingten Unterbrechung nun ein zweites Mandat anhängen konnte, schaffte die Frauenrechtlerin Andreina Ardizzone Emeri erstmals den Sprung in den Landtag. Nach ihrem unerwarteten Ableben im Jahr 1985 rückte Arnold Tribus als erster Nichtgewählter in den Landtag nach.

Inhaltliche Schwerpunkte

Die Alternative Liste für das andere Südtirol baute auf den Kernthemen der NL/NS auf, wobei sie vor allem deren antielitäre Organisationsprinzipien (Graswurzelbewegung) und die offene Kritik an der institutionalisierten Trennung der Südtiroler Sprachgruppen (ethnischer Proporz) weiterführte.

Gleichzeitig verfolgte vor allem Alexander Langer die Öffnung der bundesdeutschen Neuen Linken in Richtung der Umweltbewegung – ein Prozess, der Anfang der 1980er-Jahre zur Entstehung der grünen Partei in der Bundesrepublik geführt hatte. Langer betrachtete die neu lancierten Themen des Umweltschutzes und des nachhaltigen Wirtschaftens als notwendige Reaktionen auf globale Herausforderungen, denen stets im lokalen Kontext mit konkreten Maßnahmen begegnet werden müsste („global denken, lokal handeln“).

In diesem Sinne fungierte Langer über die Liste ALFAS als Vermittler grüner Themen nach Südtirol; ebenso wurde er zu einem organisatorischen Wegbereiter der grünen Bewegung Italiens, die sich anlässlich der Parlamentswahlen 1987 erstmals zu einem Bündnis („Federazione dei Verdi“) zusammenschloss. Im selben Jahr hatte sich die Südtiroler Liste ALFAS auch an der Unterstützungskampagne im Vorfeld des gesamtstaatlichen Referendums gegen die zivile Nutzung der Atomkraft beteiligt.

Anlässlich der Südtiroler Landtagswahlen 1988 kandidierte ALFAS schließlich als grün-alternative Liste, die sich ab Mitte der 1990er-Jahre als Verdi Grüne Vërc langfristig in der Südtiroler Parteienlandschaft konsolidieren konnte.

Literatur

  • Joachim Gatterer: „rote milben im gefieder“. Sozialdemokratische, kommunistische und grün-alternative Parteipolitik in Südtirol. StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2009, S. 162–165 u. 170–179, ISBN 978-3-7065-4648-5.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9