Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Akroterion

Eckakroter an einer historischen Villa in Rawicz (Polen)

Das Akroterion, auch der Akroter (veraltet auch die Akroterie; Plural Akroteria, Akroterien, Akrotere, im Bereich der Kunstgeschichte auch Akroteren, altgriechisch τὸ ἀκρωτήριον akrotérion „oberste Ecke, Spitze“) dient als Architekturelement der Bekrönung des Giebelfirstes und der Verzierung der auslaufenden Dachschrägen an den Giebelecken, dann Eckakroter (acroteria angularia) genannt.

Beschreibung, Verwendung

Akroterion – Vorder- und Seitenansicht
Bauzeichnung von 1879 der Villa Nizzastraße 11 und Villa Agnes, Oberlößnitz
Akroterien auf der Fensterverdachung am klassizistischen Großen Blumenberg in Leipzig

Das Akroterion kommt häufig in der antiken griechischen, etruskischen und römischen Tempelarchitektur sowie bei Grabstelen vor.

Anfänglich eine kreisförmige Scheibe aus bemaltem Ton (Scheibenakroter), etwa am Heraion in Olympia, wurde das Akroterion ornamental und plastisch immer reicher ausgebildet, meist unter Verwendung pflanzlicher Motive wie dem Akanthus oder der Palmette. Darüber hinaus kommen neben vollplastischen Akroterien in Form von Vasen, Dreifüßen oder Fabeltieren wie dem Greif und der Sphinx auch menschliche Figuren – etwa Niken, reitende Amazonen – als Akroterion vor. Beispiele für die Ausschmückung von antiken Gebäuden mit Akroterien sind der archaische Apollontempel in Delphi oder der Asklepiostempel in Epidauros. Im Altertum waren Akroteria – wie andere Bauglieder auch – polychrom verziert, das heißt farbig gefasst. Das Akroterion sitzt immer auf einem die Dachschrägen ausgleichenden Kasten, dem Akroterkasten.

Etruskische Akrotere waren teilweise figürlich verziert.[1]

Das Akroterion war auch in der Renaissance, im Klassizismus und im Historismus gebräuchliches Element der Ornamentik in der Architektur. Es beschränkte sich keinesfalls auf öffentliche Gebäude oder gar Immediatbauten, sondern war auch in der profanen Architektur gebräuchlich.

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Akroterium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Akroterion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marilyn Y. Goldberg: The “Eos and Kephalos” from Caere: its Subject and Date. In: American Journal of Archaeology, 91, 1987, 4, S. 605–614
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9