24. Januar: Matthias Corvinus wird in Nachfolge seines 1456 verstorbenen Vaters Johann Hunyadi im Alter von 14 Jahren zum König von Ungarn gewählt. Er wird dabei von Georg von Podiebrad unterstützt, der ihn in den Jahren zuvor als Geisel gefangengehalten hat. Damit macht er sich Kaiser Friedrich III. zum Feind, der gleichfalls die ungarische Königskrone beansprucht und sich dabei vor allem auf den Adel Westungarns stützen kann, der ein Hunyadi-Königtum mehrheitlich ablehnt.
27. Februar: Georg von Podiebrad wird von einer utraquistischen Ständemehrheit zum böhmischen König gewählt, wobei die Stände andere Thronansprüche ignorieren. Um das nach dem Tod von Ladislaus Postumus freigewordene Amt haben sich der polnische König Kasimir, der sächsische Herzog Wilhelm, Friedrich von Brandenburg und der französische Prinz Karl von Valois beworben. In Iglau kommt es zum Widerstand gegen Georg. Dieser zieht mit seinem Heer dorthin und belagert die Stadt vier Monate, bevor am 15. November ein Friedensvertrag abgeschlossen wird, in dem sich die Iglauer verpflichten, dem König zu huldigen. Auch Breslau leistet vorläufig Widerstand.
Süd- und Westeuropa
Als Alfons V. von Aragón, der als Alfons I. auch den Thron von Neapel innehat, auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen mit Papst Calixt III., dessen Förderer er ursprünglich war, am 27. Juni stirbt, verweigert Kalixt seinem Sohn Ferdinand die Krone und zieht das Lehen ein. Kalixts Neffe Pedro Luis wird mit den Vikariaten von Terracina und Benevent belehnt, die bislang der verstorbene König innehatte, dazu wird er mit der Führung der Truppen im unausweichlichen Krieg gegen die Aragonesen betraut. Ferdinand besetzt als Reaktion das Königreich Neapel. Er wird wenige Monate später, nach dem Tod des Papstes, von dessen Nachfolger mit dem Lehen betraut.
Am 6. August stirbt Papst Calixt III. in Rom. Auf dem Konklave vom 14. August bis zum 19. August fällt die Wahl auf Enea Silvio de’ Piccolomini, Fürstbischof von Ermland und Archidiakon von Xanten, der sich als Papst Pius II. nennt. Die Inthronisierung erfolgt am 3. September. Als Papst ist Piccolomini nun ein entschiedener Verfechter des Papalismus und kämpft für die Entscheidungsgewalt des Papstes in allen kirchlichen und weltlichen Belangen.