’s-Hertogenbosch [ˌsɛrtoːɣə(n)ˈbɔs] (anhörenⓘ/?) (deutsch: Des Herzogs Wald) (im allgemeinen Sprachgebrauch Den Bosch [dɛnˈbɔs]; deutschHerzogenbusch, französischBois-le-Duc) ist die Hauptstadt der niederländischenProvinz Noord-Brabant. Die Gemeinde ’s-Hertogenbosch umfasst die Stadt ’s-Hertogenbosch sowie die Dörfer und Ortschaften Bokhoven, Empel, Engelen, Hintham, Kruisstraat, Meerwijk, Orthen, Rosmalen und Maliskamp. Am 1. Januar 2024 lebten laut CBS 160.740 Einwohner in der Gemeinde.
Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischenBistums ’s-Hertogenbosch. Die Stadt ist ferner Sitz eines Gerichtes, der Provinzialverwaltung, verschiedener Krankenhäuser und psychiatrischer Anstalten sowie vieler überregional bedeutender Schulen.
’s-Hertogenbosch liegt im Süden der Niederlande, etwa 80 Kilometer südöstlich von Amsterdam. Die Gesamtfläche beträgt 117,81 Quadratkilometer.
Das Stadtgebiet von ’s-Hertogenbosch liegt etwa 6 bis 7 Meter über dem Meeresniveau in einem Sumpfgebiet an der Dieze, einem Nebenfluss der Maas.
Geschichte
Der Stadtteil Empel liegt an einer Stelle, an der bereits die Bataver eine Siedlung hatten sowie einen Tempel für ihren Gott Donar, in der lateinischen Namensform nach der Weiheinschrift Hercules Magusanus.
Herzog Heinrich I. von Brabant verlieh der Stadt im Jahr 1185 das Stadtrecht. Der Name geht auf den nahegelegenen Herzogenwald, auch Herzogenbusch und Den Bosch genannt, zurück.[3] Die Stadt liegt auf einem kleinen Sandrücken, von sumpfigem Terrain umgeben. Darum war sie im Mittelalter strategisch wichtig. Die Festung Herzogenbusch galt als nahezu uneinnehmbar. Die Kaufleute der Stadt importierten Wein aus Köln, Sandstein aus Lüttich und Fisch aus den Ostseeländern. Bereits 1274 gab es eine Lateinschule, aus der u. a. Erasmus und Mercator hervorgingen.
Zwischen 1450 und 1525 erfuhr die Stadt eine Zeit der wirtschaftlichen Blüte, die im 16. Jahrhundert mit dem Achtzigjährigen Krieg beendet wurde. Die Stadt wurde von den Niederländern 1629 durch Friedrich Heinrich von Oranien erobert. Anschließend wurde die Zitadelle erbaut. Im Jahre 1815 wurde die Stadt zur Provinzhauptstadt.
Im Mai 1940 wurde die Stadt – wie die ganzen Niederlande – von Truppen der Wehrmacht besetzt („Westfeldzug“) und am 29. Oktober 1944 durch alliierte Truppen befreit.[4]
Die Wirtschaftsstruktur von ’s-Hertogenbosch weist viele mittlere und kleine Industrie- und Handelsunternehmen auf; der Dienstleistungssektor ist jedoch dominierend.
Im Ort befindet sich eine Großbrauerei von Heineken.
Bei Hertogenbosch, an der Maas gelegen, zweigt der Schifffahrtkanal Zuid-Willemsvaart von der Maas ab. Der sogenannte Industriehaven liegt im Centrum der Stadt an der Dieze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
St.-Johannes-Kathedrale, ursprünglich romanisch, zwischen 1280 und 1312 wie auch im 15. und im 16. Jahrhundert umgebaut. Diese Kathedrale, die auch ein Wallfahrtsort ist, gilt als eines der kulturell wichtigsten Kirchengebäude in den Niederlanden.
Überregional bedeutsames Noordbrabants Museum (Museum der Provinz Noord-Brabant) – Altarbilder, Geschichte der Provinz, Kopien von Bildern des Hieronymus Bosch, einige Werke von Vincent van Gogh, Wechselausstellungen alter und moderner Kunst
De Moriaan, das älteste Haus der Stadt aus dem 13. Jahrhundert (heute Touristeninformation)
Rathaus, ursprünglich gotisch, im 17. Jahrhundert umgebaut
Stadtwälle
Der zum Teil unterirdische Wasserlauf Binnen-Dieze (Rundfahrten möglich)
Stadttheater De Parade
Oeteldonksgemintemuzejum, das einzige Museum der Niederlande über (inter)nationalen Karneval, der seit dem 19. Jahrhundert groß gefeiert wird, die Stadt heißt dann „Oeteldonk“
Bolwoningen, 1984 nach Entwurf von Dries Kreijkamp gebaute Kugelhaussiedlung.
St.-Johannes-Kathedrale im Stadtzentrum
Örtliche Spezialität: Bossche bollen, ein mit Schokolade überzogener Windbeutel
Kloster der Zusters van Liefde
„Ball-Wohnungen“ am Kanal (2017)
Sport
Im Pferdesport findet seit 1966 alljährlich Ende März das internationale Hallenturnier „Indoor Brabant“ in den Brabanthallen statt. „Indoor Brabant“ war von 1979 bis 2013 Station des Springweltcup und Austragungsort des Springweltcupfinale von 1994 und 2012. Seit 1986 ist das Turnier eine Station des Dressurweltcups und war Gastgeber für die Weltcupfinale im Dressurreiten in den Jahren 1986, 1988, 1990, 1993, 1997, 2000, 2002, 2008, 2010 und 2012.
Im Tennis findet jedes Jahr im Juni das RasenturnierLibéma Open in ’s-Hertogenbosch statt.
Im Hockey sind die Damen vom HC ’s-Hertogenbosch eine der Topmannschaften weltweit. Die Clubanlage verfügt über insgesamt sieben Kunstrasen. Der HC ist der sechstgrößte Hockeyverein der Niederlande.
Politik
Die D66 konnten die Kommunalwahl am 16. März 2022 mit einer Mehrheit von 2,3 Prozentpunkten vor der VVD gewinnen und konnte damit nach dem Wahlsieg im Jahr 2014 erneut einen Erfolg verbuchen. Die Koalition in der Legislaturperiode von 2018 bis 2022 bestand aus der CDA, den D66, GroenLinks, Rosmalens Belang und der VVD.
Parteien, die zwar an der Wahl teilgenommen hatten, aber keinen Ratssitz erlangen konnten, werden nicht berücksichtigt.
b
Aufgrund der Eingemeindung von Rosmalen zum 1. Januar 1996 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 1995 statt.
c
Leefbaar ’s-Hertogenbosch kandidierte im Jahr 1998 unter dem Namen Lente ’97.
d
Im Jahr 2014 nahmen Leefbaar ’s-Hertogenbosch und Knillis mit der Raadsgroepering Bosch Belang als gemeinsame Wahlliste an der Kommunalwahl teil.
e
Die Linkse Samenwerking war ein Zusammenschluss der lokalen PSP-, CPN-, PPR- und EVP-Wählergruppen.
College van B&W
Die Koalitionsparteien D66, VVD, GroenLinks, Rosmalens Belang, CDA und PvdA werden durch jeweils einen Beigeordneten im College van burgemeester en wethouders vertreten. Folgende Personen gehören zum Kollegium und haben folgende Ressorts inne:[6]
wirtschaftliche Angelegenheiten, Datenwirtschaft und Innovation, öffentlicher Raum, Wasser und Grün, Tierwohl, Müllabfuhr, Umwelt, Genehmigungen, Überwachung und Ordnungsamt, Personal und Organisation
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Ufuk Kâhya
GroenLinks
Bildung, Jugend, positiv-präventive Jugendpolitik, positive Gesundheit, Inklusion, Stadt der Daten, Knotenpunktentwicklung am Bahnhof ’s-Hertogenbosch, Europäischer Ausschuss der Regionen
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Roy Geers
Rosmalens Belang
stadtviertel- und dorfbezogenes Arbeiten, Mobilität und Erreichbarkeit, soziale Immobilien, Einrichtungspolitik, Veranstaltungen, Außengebiet, Umweltgesetz, öffentliche Dienstleistung, Verwaltungsrat Empel/Meerwijk
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Marianne van der Sloot
CDA
Arbeit und Einkommen, Arbeitsmarktpolitik, Armut und Verschuldung, soziale Struktur, Sport, Erbgut, Tourismus, „Brabantstad“, Verwaltungsrat Engelen/Bokhoven
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Pieter Paul Slikker
PvdA
Wohnen, Unterbringung schutzbedürftiger Gruppen, Pflege, Jugendhilfe, Zugang und Verwaltung, Einkauf im sozialen Bereich, verwaltungstechnische Erneuerung
Gerard M. L. Harmans u. a.: Niederlande. Dorling Kindersley, München 2004, ISBN 3-928044-55-9, S. 356–360.
Film
’s-Hertogenbosch: Heimat des genialen Hieronymus Bosch. (OT: Jérôme Bosch, le génie de Bois-Le-Duc.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2022, 14:04 Min., Buch und Regie: Anna-Gaëlle Brault, Produktion: arte, Reihe: Stadt Land Kunst (OT: Invitation Au Voyage), Erstsendung: 14. Januar 2022 bei arte, Inhaltsangabe von ARD, Internet-Video aufrufbar bis zum 14. April 2024.
↑ abBenoeming burgemeester ’s-Hertogenbosch. In: rijksoverheid.nl. Rijksoverheid, 25. August 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2017; abgerufen am 27. Februar 2019 (niederländisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rijksoverheid.nl