Österreichische Fußballmeisterschaft 2015/16
Die österreichische Fußballmeisterschaft wurde 2015/16 zum 105. Mal ausgetragen. Die höchste Spielklasse ist die österreichische Bundesliga, die in dieser Saison zum 42. Mal durchgeführt und von zehn Mannschaften bestritten wurde. Diese ermitteln in vier Durchgängen den österreichischen Fußballmeister sowie die Vertreter Österreichs in den internationalen Bewerben der Saison 2016/17. Meister wurde der FC Red Bull Salzburg.[1] Die zweithöchste Spielklasse ist die Erste Liga, die 2015/16 zum 41. Mal ausgetragen wird. Erste Leistungsstufe – Bundesliga
Die Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball. Diese wurde in der Saison 2015/16 zum 42. Mal ausgetragen und ermittelte den 105. österreichischen Fußballmeister. Als Hauptsponsor trat, wie in den beiden Vorjahren, der Sportwetten-Anbieter Tipico auf, weshalb die offizielle Liga-Bezeichnung Tipico-Bundesliga lautete.[2] Salzburg und Wien stellten je zwei Vereine, das Burgenland, Kärnten, Niederösterreich Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg je einen. Tirol war als einziges Bundesland mit keiner Mannschaft in Österreichs höchster Spielklasse vertreten. In der Saison 2014/15 stieg der SC Wiener Neustadt in die Erste Liga ab, während die SV Mattersburg neu hinzugekommen war. Der TV-Anbieter sky Deutschland AG hatte die Rechte alle Bundesligaspiele in voller Länge zu zeigen, die auf dem Kanal sky sport austria im Pay-TV ausgestrahlt wurden. Der Sender zeigte alle Spiele in Konferenzschaltung und als Einzelspiele. Daneben hatte der ORF die Rechte ein Spiel nach seiner Wahl, das „Topspiel der Runde“, als Einzelspiel – meist sonntags, bei Wochentagsrunden mittwochs – zu übertragen. Diese Regelung galt nicht in den letzten zwei Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden mussten. Darüber hinaus durfte der ORF eine 45-minütige Zusammenfassung von den restlichen vier Partien pro Runde zeigen. ModusTabellenführer
Tabellenletzter
In der Saison 2015/16 traten, wie in vergangenen Jahren, zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander an. Jede Mannschaft spielte somit zweimal zu Hause und zweimal auswärts gegen jede andere Mannschaft. Aufgrund der Europacup-Ergebnisse der österreichischen Mannschaften in der Saison 2014/2015 fiel Österreich zum Ende der Saison auf den 16. Platz der UEFA-Fünfjahreswertung zurück. Somit wurden über die Bundesliga und den ÖFB-Cup in der Saison 2015/16 nur noch ein Startplatz für die Champions League und drei Startplätze für die Europa League ausgespielt. Der Meister der Bundesliga ist an der Qualifikation zur UEFA Champions League teilnahmeberechtigt und steigt dort voraussichtlich in der zweiten Qualifikationsrunde ein: Der Cupsieger, der Vizemeister und der Dritte der Bundesliga spielen in der Qualifikation zur UEFA Europa League und steigen dort, je nach Platzierung in der dritten, zweiten oder ersten Runde in den Bewerb ein. Die Einstiegsrunden können sich aufgrund des Abschneidens der Titelverteidiger der Champions- oder der Europa League in deren nationaler Meisterschaft noch zugunsten der österreichischen Mannschaften verschieben. Nachdem der Cup-Sieg an den FC Red Bull Salzburg ging, der für die Champions-League qualifiziert, fällt der vierte internationale Startplatz an den Viertplatzierten der Bundesliga. Zufällig ist dies zugleich der Cupfinalist FC Admira Wacker Mödling.[3] Der Letztplatzierte der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, der SV Grödig, hätte in die Erste Liga absteigen müssen, zog sich jedoch nach Saisonschluss aus dem Profibereich zurück. Ob der Verein ab der Saison 2016/17 am Bewerb der Regionalliga West teilnehmen darf oder gar in den Landesverband Salzburg zurück muss, wird erst von den Landesverbänden Salzburg, Tirol und Vorarlberg entschieden.[4] WissenswertesAm 23. April 2016 besiegte die Wiener Austria auswärts die SV Mattersburg mit 9:0. Aus Sicht der Austrianer ist dies der höchste Sieg in der Bundesliga seit dem 9:0-Auswärtssieg gegen Schwarz-Weiß Bregenz vom 22. August 2004. Zusammen mit dem 9:0-Heimsieg von Wacker Innsbruck gegen Austria Salzburg vom 22. Mai 1982 befinden sich die beiden Wiener-Austria-Spiele auf Platz drei der höchsten Siege der österreichischen Fußball-Bundesliga. Abschlusstabelle
Legende für die Bundesliga
Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League 2016/17
Aufsteiger
Heimtabelle
Auswärtstabelle
KreuztabelleDie Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Mannschaften der mittleren Spalte stellen für die linke Tabelle die Gastmannschaften dar, der Kopf also die Heimmannschaften – für die rechte Tabelle umgekehrt (Bsp.: SV Mattersburg verliert 0:9 zu Hause gegen Austria Wien – s. rechte Kreuztabelle). Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.
Von den 180 Spielen endeten 88 Begegnungen (48,9 %) mit Siegen der Heimmannschaft, 48 Begegnungen (26,7 %) mit Siegen der Gastmannschaft und 44 Begegnungen (24,4 %) Unentschieden, wobei lediglich 12 Begegnungen (6,7 %) torlos verliefen. Häufigstes Ergebnis war der 1:0-Sieg einer Mannschaft, mit dem 31 Spiele (17,2 %) endeten, gefolgt von 2:1-Siegen (30 Spiele/16,7 %) und 1:1-Unentschieden (27 Spiele/15,0 %). Der höchste Sieg war der 9:0-Auswärtserfolg der FK Austria Wien bei der SV Mattersburg. Den höchsten Heimsieg erzielte der FC Red Bull Salzburg mit 8:0 gegen den FC Admira Wacker Mödling. Zu den trefferreichsten Spielen zählten weiters der 6:1-Sieg des SK Rapid Wien bei der SV Mattersburg und der 5:2-Sieg des SK Rapid Wien beim FK Austria Wien.[6] Torschützenliste
Torvorlagenliste
ScorerlisteBei gleicher Anzahl von Scorerpunkten sind die Spieler nach mehr geschossenen Toren, bei gleicher Anzahl von Toren alphabetisch nach Nachnamen oder nach Künstlernamen sortiert.
Spiele ohne Gegentor
Punkteübersichtstabelle
SpielstättenDie Spielstätten sind nach Kapazität der Stadien geordnet. Rapid hatte seine Heimspiele im Wiener Ernst-Happel-Stadion ausgetragen, da an der Stelle des Gerhard-Hanappi-Stadions, der ursprünglichen Heimstätte, ein neues Stadion errichtet wird.[11]
ZuschauerIn der Saison 2015/16 wurden 1.129.324 Zuschauer registriert, was einen Durchschnitt von 6.274 Besuchern pro Spiel ergibt. Im Vergleich mit dem Vorjahr (1.183.680 Zuschauer) bedeutet dies einen Rückgang um 54.356 Besucher. Den treuesten Anhang hatte der SK Rapid Wien mit einem Durchschnitt von 16.860 Zuschauern pro Spiel. Dies waren fast doppelt so viele Besucher wie bei SK Sturm Graz und beim Meister FC Red Bull Salzburg, die die folgenden Plätze belegen. Abgeschlagenes Schlusslicht ist der Absteiger SV Grödig mit lediglich 1.567 Besuchern pro Spiel.[13]
Die Meistermannschaft
SchiedsrichterDie meisten Saisoneinsätze hatte Alexander Harkam zu verzeichnen, der auf 19 Einsätze kam. Nur knapp dahinter waren Harald Lechner und Robert Schörgenhofer, die 18 Spielleitungen verbuchen konnten. Alexander Harkam, der in drei Saisonspielen keine einzige Gelbe Karte zeigte, hatte auf der anderen Seite mit drei Roten Karten die meisten Ausschlüsse zu verzeichnen. Andreas Heiß liegt bei den Gelb-roten Karten voran, die er bei nur neun Einsätzen viermal zeigte. Die wenigsten Gelben Karten zeigte im Durchschnitt Oliver Drachta; im Durchschnitt kam er nur auf drei pro Spiel. Julian Weinberger verhängte nicht nur in dieser Saison keinen Elfmeter, sondern in seiner gesamten Bundesligakarriere (17 Spiel). Andreas Kollegger hatte bei seinen zwölf Saisoneinsätzen keinen Feldverweis und verhängte keinen Elfmeter. Aufgrund von langwierigen Verletzungen kamen René Eisner lediglich zu vier Einsätzen und Gerhard Grobelnik zu einer Spielleitung. Markus Hameter fehlte verletzungsbedingt einige Wochen. Der Schiedsrichteraustausch mit der Schweiz wurde in dieser Saison weiterhin beibehalten; vier Spiele wurden von eidgenössischen Schiedsrichtern geleitet.[13][15][16] Insgesamt wurden 688 Gelbe Karten gezeigt; gegenüber der Saison 2014/15 waren dies um 128 Verwarnungen weniger. Bei den Gelb-roten Karten gab es einen Rückgang von 31 auf 18. Den deutlichsten Rückgang gab es bei den Ausschlüssen. Wurden im Vorjahr noch 32 Spieler mit der Roten Karte des Feldes verwiesen, so waren es diesmal lediglich 16 Akteure. Ebenso einen Rückgang gab es bei den Strafstößen, die 27 Mal (Vorjahr 34) verhängt wurden. Hier liegt Alexander Harkam mit sechs Elfmetern, vor Dieter Muckenhammer (fünf) und Manuel Schüttengruber (vier) voran.
Zweite Leistungsstufe – Erste Liga
Die Erste Liga ist die zweithöchste Spielklasse im österreichischen Profifußball und wird in der Saison 2015/16 zum 41. Mal ausgetragen. Salzburg und Niederösterreich stellen je zwei Mannschaften. Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Wien sind mit je einer Mannschaft vertreten. Das Burgenland stellt keine Mannschaft in der Ersten Liga 2015/16. Die Fernsehrechte gehören wie in der Bundesliga dem Sender sky Deutschland AG, der jedes Spiel in voller Länge zeigen darf. Die Ausstrahlung erfolgt über den Pay-TV-Kanal sky sport austria und im Rahmen einer Konferenzschaltung von vier Partien mit Spielbeginn um 18:30 Uhr. Ausnahme: die letzten beiden Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden müssen. Sky darf sich zusätzlich eine Partie aussuchen, die als „Topspiel der Runde“ als Einzelpartie am Freitag um 20:30 Uhr übertragen wird. Der ORF hat ebenfalls das Recht, das Topspiel der Runde live und in voller Länge zu übertragen. Dies erfolgt über den Sender ORF SPORT +. ModusTabellenführer
Tabellenletzter
Seit der Umstellung von Zwölfer- auf Zehnerliga ab der Saison 2010/11 treten zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander an. Jede Mannschaft spielt zweimal zu Hause und zweimal auswärts gegen jede andere Mannschaft. Der Meister der Liga steigt in die Bundesliga auf. Die beiden Letztplatzierten müssen in die ihrer Region entsprechende Regionalliga absteigen. Die Absteiger werden durch den Meister der Regionalliga Ost sowie den Sieger der beiden Relegationsspiele zwischen dem Meister der Regionalliga Mitte und dem Meister der Regionalliga West in der Erste-Liga-Saison 2016/17 ersetzt. Abschlusstabelle
EL1 Da dem SK Austria Klagenfurt auch in letzter Instanz die Lizenz für die kommende Spielzeit verweigert wurde, steigt der Verein aus der Ersten Liga ab.[18] EL3 Der Bundesligaabsteiger SV Grödig verzichtet auf eine Teilnahme an der Ersten Liga 2016/17. Dadurch und durch den Salzburger Insolvenzantrag gibt es in dieser Saison keinen sportlichen Absteiger.[21] Legende für die Erste Liga
Aufsteiger
Heimtabelle
Auswärtstabelle
KreuztabelleDie Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.
Torschützenliste
Punkteübersichtstabelle
SpielstättenDie Spielstätten sind nach Kapazität der Stadien geordnet.
Zuschauer
Dritte Leistungsstufe – RegionalligaModus
Die Regionalligen Ost, West und Mitte bilden im österreichischen Fußball die dritte Leistungsstufe. Die Regionalliga Ost wird von den Vereinen des Wiener, Niederösterreichischen und Burgenländischen Fußballverbands gebildet. Die Regionalliga Mitte setzt sich aus Vereinen des Oberösterreichischen, Kärntner und Steirischen Fußballverbands zusammen. Die Regionalliga West bilden Vereine des Salzburger, Tiroler und Vorarlberger Fußballverbands. Der Aufstiegsmodus in der Regionalliga wurde in der Saison 2014/15 geändert: Es gibt aus der Ersten Liga zwei Fixabsteiger, dadurch steigt ein Regionalligameister direkt auf, die beiden anderen Vereine spielen in der Relegation um den zweiten Aufstiegsplatz. In dieser Saison steigt der Meister der Regionalliga Ost direkt auf, während sich die Meister der beiden anderen Regionalligen um den zweiten Aufstiegsplatz in Hin- und Rückspiel duellieren. In den darauffolgenden Jahr steigt der Meister der Regionalliga Mitte (2016/17) direkt in die Erste Liga auf. Diese Regelung beschloss der ÖFB am 12. Mai 2014 per Losentscheid.[25] Voraussetzung für einen etwaigen Aufstieg ist die Lizenzerteilung durch den Senat 5 der Bundesliga. Zweitmannschaften sind nicht berechtigt aufzusteigen. Die Zahl der Absteiger beträgt pro Regionalliga grundsätzlich drei. Diese kann sich jedoch verändern, wenn einerseits der Meister nicht in die Erste Liga aufsteigt oder wenn die Abstiegsränge durch die Klasseneinteilung der Absteiger beeinflusst werden. In jedem Fall müssen jedoch die beiden Letztplatzierten die Liga verlassen. Regionalliga Ost
RLO1 Der 1. SC Sollenau zieht sich mit Ende der Saison aus der Regionalliga zurück und gibt die Lizenz im Rahmen einer Spielgemeinschaft an den FCM Traiskirchen (bisher Landesliga Niederösterreich) weiter.[28][29] RLO2 Der SV Schwechat wäre zwar sportlich abgestiegen. Nachdem der Meister der Landesliga Burgenland, der SV Eberau aus finanziellen Erwägungen auf den Aufstieg verzichtete, die SV Mattersburg II aufgrund der Statuten nicht aufsteigen durfte und sich auch sonst kein Verein der Landesliga bereit erklärte, den freien Platz in der Regionalliga Ost einzunehmen, verbleibt die SV Schwechat in der Regionalliga Ost.[30] Legende für die Regionalliga Ost
Lizenzweitergabe im Rahmen einer Spielgemeinschaft an den FCM Traiskirchen[29]
Aufsteiger
Regionalliga Mitte
Legende für die Regionalliga Mitte
Aufsteiger
Regionalliga West
Legende für die Regionalliga West
Aufsteiger
RelegationAufgrund der Änderung des Aufstiegsmodus sollte ab der Saison 2014/15 nur noch ein Relegationsspiel zwischen zwei der drei Regionalliga-Meister stattfinden. In der Saison 2015/16 war der Meister der Regionalliga Ost direkt zum Aufstieg in die Erste Liga berechtigt. Der zweite Aufsteiger sollte im Duell der Meister der Regionalligen Mitte und West ermittelt werden. Da der SV Grödig nach dem Ausscheiden aus der Bundesliga auf eine Teilnahme an der Ersten Liga verzichtete und sich in den Amateurbereich zurückzog sowie dem SV Austria Salzburg aufgrund des Konkursverfahrens und dem SK Austria Klagenfurt wegen fehlender Sicherheiten die Lizenz verweigert wurde, stiegen in der Saison 2015/16 alle drei Regionalligameister direkt in die Erste Liga auf.[35] WeblinksCommons: Österreichische Fußballmeisterschaft 2015/16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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